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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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überstülpst.«
    »Verschmähte Frau?« Sie lachte in echter Erheiterung. »Das würde ich nicht behaupten. Du hast wenig zu wünschen übrig gelassen, und ich schätze, dass ich heute Nacht besser schlafen werde als du.« Sie zog eine Braue hoch und sah ihn bedeutungsvoll an.
    »Solltest du diese Meinung beibehalten, werde ich die Situation gerne bereinigen.« Er wandte sich zum Gehen, dann warf er ihr mit der Hand an der Salontür einen letzten Blick zu. »Ansonsten werde ich mich an die Tarruscelli-Zwillinge halten.«

    Victoria bereute es, Sebastian von Max’ Auftauchen in Regalados Villa erzählt zu haben; weniger, weil es unerklärlicherweise ihren Intimitäten ein Ende gesetzt hatte, sondern weil ihr der Gedanke, was es bedeuten konnte, noch immer schrecklich zusetzte.
    Sie wollte diese Information für sich behalten und so lange darüber nachgrübeln, bis sie irgendeinen Sinn ergab. Sie hatte
das Gefühl, dass wenn sie sie mit Eustacia oder sonst jemandem teilte, es zu spät sein würde, sie zurückzunehmen; sie würde real werden. Und ihrer Tante unnötige Sorgen bereiten, denn Victoria glaubte noch immer nicht, dass Max sich von den Venatoren abgewandt hatte.
    Außerdem war sie sich sicher - wusste es tief in ihrem Inneren -, dass Max Kontakt zu ihr aufnehmen würde. Falls er nur in eine Rolle geschlüpft war, woran sie allen gegenteiligen Beweisen zum Trotz fest glauben musste, würde er nicht das Risiko eingehen, dass man sie belauschte oder auch nur zusammen sah. In dem Flur jenseits des Ballsaals hätten sie bemerkt werden können; er verhielt sich einfach nur höchst diskret... Und nichts anderes hätte sie von Max erwarten sollen.
    Auch wenn er sie oft gegen sich aufbrachte, Max beging keine Fehler. Er war bedächtig und vorsichtig und sehr, sehr gefährlich.
    Und was Sebastians seltsame Vorwürfe betraf... Victoria schob sie der Tatsache zu, dass sie nie genau wusste, was gerade in ihm vor sich ging - schon gar nicht, wenn er in Leidenschaft entbrannt war. Aus Gründen, die sie nicht kannte, die jedoch Teil einer langen Geschichte zu sein schienen, konnten die beiden Männer einander nicht ausstehen. Offensichtlich war die bloße Erwähnung von Max’ Namen wie ein Guss kalten Wassers für Sebastian gewesen.
    Victoria war sich derart sicher, einen Besuch oder irgendeine Nachricht von Max zu bekommen, jetzt, da er von ihrer Anwesenheit in Rom wusste, dass sie die nächsten zwei Tage zu Hause blieb und es sogar ablehnte, sich mit Eustacia in der Villa der Gardellas zu treffen. Sie wollte ihn auf keinen Fall verpassen, wenn er kam.
    Sie verriet ihrer Großtante nicht, dass sie Max gesehen hatte.
Jetzt noch nicht. Erst wollte sie sich überzeugen... wollte warten, bis sie allein miteinander gesprochen hatten.
    Aber er trat nicht mit ihr in Kontakt.
    Stattdessen musste sie George Starcasset hereinbitten, als er ihr am Tag nach dem Fest mit Blumen und einem Glitzern in den Augen seine Aufwartung machte. Sie saßen in dem kleinen Salon, tranken Tee und plauderten über Belanglosigkeiten, über die Londoner Gesellschaft und ihre Freunde daheim. Es vergingen dreißig Minuten, bis sie ihn endlich loswerden konnte.
    Als er am Tag darauf wiederkam, war sie ›nicht zu Hause‹.
    Am Morgen des dritten Tages erhielt sie einen Besuch von den Tarruscelli-Schwestern und Sara Regalado.
    »Wir waren sicher, dass Sie krank geworden sein müssen«, plapperte Portiera munter drauflos. »Wir hatten so gehofft, dass Sie unsere Einladung zum Tee gestern annehmen würden. Wie schade, dass Sie nicht kamen.«
    »Wir waren schrecklich in Sorge, dass Sie die Migräne oder eine andere Krankheit ereilt haben könnte«, ergänzte Placidia.
    »Ich war tatsächlich nicht ganz auf der Höhe«, behauptete Victoria, die beobachtete, wie Oliver und Verbena versuchten, in dem winzigen Salon Platz für drei Gäste und ihre Herrin zu schaffen. »Ich habe mich übrigens ganz wunderbar unterhalten bei der Party Ihres Vaters, Sara.«
    »Ich hoffe, Sie fühlen sich heute wieder auf dem Damm«, erwiderte Max’Verlobte in ihrem mangelhaften Englisch.
    »Es geht mir schon viel besser, danke.« In Wahrheit ging es ihr mit jeder Stunde, die verstrich, ohne dass sie von Max hörte, schlechter.
    Aber vielleicht... überbrachte Sara ohne ihr Wissen die Nachricht.

    Es schien tatsächlich möglich, als die junge Frau fortfuhr: »Wir hatten gehofft, dass Sie uns morgen Abend in unserer Opernloge Gesellschaft leisten.Wir vier würden begleitet von

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