Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht

Titel: Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
angenehmer Anblick, aber ich gehöre nicht zu den Frauen, die zu hysterischen Anfällen neigen.«
    »Was ist Miss Forrest Ihrer Meinung nach widerfahren?«
    »Ich bin sicher, dass jemand mit Ihren Fachkenntnissen die gleichen Schlüsse gezogen hat wie ich: Es scheint so, als wäre sie von jemandem angegriffen worden, der entschlossen war, sie umzubringen.«
    Mr. Goodwins Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Von einem Vampir vielleicht?«
    Victoria hielt mitten in einem Atemzug die Luft an, um dann langsam und gleichmäßig auszuatmen. »Einem Vampir?«
    »Glauben Sie, dass es Vampire gibt, Lady R ockley?«
    »Ich begreife nicht recht, welche R elevanz es für die Untersuchung von Miss Forrests Tod hat, ob ich nun an übernatürliche Dinge glaube oder nicht, Mr. Goodwin. Ich bin mir sicher, dass Ihre Untersuchung in alle Richtungen gehen muss, das heißt aber nicht, dass Sie meine und Ihre Zeit mit solchen Fragen verschwenden müssen.« Am Rande ihres Gesichtsfeldes begann es zu flimmern, und sie holte langsam und gleichmäßig Luft durch die Nase.
    Mr. Goodwin stand auf. Er nahm mit spitzen Fingern seinen schwarzen Hut und setzte ihn sich sorgfältig auf. »Danke, Lady R ockley. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.« Er wandte sich ab, doch dann drehte er sich noch einmal unvermittelt zu Victoria um, die sich ebenfalls erhoben hatte. »Was ist mit Ihrem Ehemann passiert, Lady R ockley?«
    Sie spürte, wie ihr Herz einen unangenehmen kleinen Satz machte. »Er ist auf See gestorben«, erwiderte sie automatisch.
    »Das ist die offizielle Version der Geschichte.« Er nickte. »Auf welchem Schiff war er?«
    »Ihre Fragen werden nicht nur allmählich ermüdend, Sie verschwenden auch meine Zeit. All diese Dinge sind protokolliert worden. Und da diese Angaben irrelevant für Ihre Nachforschungen im Fall der armen Miss Forrest sind, gehe ich davon aus, dass wir alles geklärt haben.« Victoria warf einen demonstrativen Blick zur Tür des Arbeitszimmers und forderte den Mann mit einer Geste auf zu gehen. »Guten Tag, Mr. Goodwin.«
    »Das Schiff hieß The Plentifulle oder so ähnlich. Und Ihr Ehemann verließ seine frischgebackene Ehefrau weniger als einen Monat, nachdem Sie beide aus den Flitterwochen zurück waren? Auf einmal? Ohne auch nur die Dienstboten darüber in Kenntnis zu setzen?«
    Victoria versuchte, so hochmütig wie möglich dreinzublicken. »Mr. Goodwin, ich weiß ja nicht, wie Ihr Haushalt geführt wird, aber hier in St. Heath’s R ow muss der Hausherr den Dienstboten gegenüber nicht R echenschaft über sein Kommen und Gehen ablegen.«
    »Ich verstehe.« Er rückte seinen Hut noch einmal zurecht und verbeugte sich kurz. »Vielen Dank für Ihre Hilfe, Lady R ockley.«
    Voller Abscheu sah Victoria dem Mann hinterher. Was für ein selbstgefälliger Mensch. Mit seinen Fragen war es ihm gelungen, sie nervös zu machen. Sie, die seit zwei Jahren Venator war und es mit Dämonen, Vampiren und allen möglichen Untoten aufgenommen hatte, war von einem einfachen Bow Street R unner aus dem Gleichgewicht gebracht worden.
    Aber warum in Gottes Namen hatte er sie nach Vampiren gefragt?

Kapitel 7
Von mit Steinen gefüllten Weidenkörben, einem Treffen am Altar und Geständnissen
    V ictoria kehrte nicht in den Salon zurück, nachdem der Bow Street R unner, Mr. Bemis Goodwin, gegangen war. Sie fand, dass es Sebastian recht geschah, mit der grimmigen Lady Melly allein gelassen zu werden; sollte er doch die Trümmer seiner kleinen Charade selbst zusammenfegen.
    Natürlich bestand immer die Gefahr, dass er alles noch mehr verkomplizierte oder er Lady Melly sogar für sich gewinnen konnte – Sebastian war schließlich der Charme in Person – und diese sich voller Eifer in die Planung einer zweiten Hochzeit, auf die er angespielt hatte, stürzte.
    Aber im Moment … es gab so viele Dinge, über die Victoria nachdenken musste und derentwegen sie sich Sorgen machte, dass sie sich völlig außerstande sah, sich wieder in den vollen Salon zu setzen und höfliche Konversation zu betreiben.
    Ihre Zofe Verbena hatte sie bereits angewiesen, ein paar ihrer Sachen zu packen und sie von einem Lakaien in Tante Eustacias Stadthaus bringen zu lassen. Sie würde keine weitere Nacht unter James Lacys Dach schlafen, wo Sebastian meinte, nach Belieben in ihr Zimmer eindringen zu dürfen, ohne sich darum zu kümmern, wer ihn unter Umständen dabei beobachtete.
    Victoria achtete darauf, von den Fenstern des Salons aus nicht gesehen zu

Weitere Kostenlose Bücher