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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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ihr Kopf auf einer Höhe mit seinem war, als er die Tür untersuchte. Sie sah zu, wie er mit der verstümmelten Hand, der linken, über das Holz strich, und hörte dann das leise Klicken, als er den Eisenriegel fand und dagegenstieß. Victoria spürte eine Bewegung hinter sich und stellte fest, dass Max eine Stufe hinter ihr stand, sodass er sie beide überragte.
    Weitere dumpfe, metallische Schläge ertönten, dann hörte man ein leises Knirschen, als Sebastian den Riegel zurückschob. Die Tür drehte sich ohne das protestierende Kreischen in den Angeln, das das Tor beim Öffnen von sich gegeben hatte. Das war ein Hinweis darauf, dass diese Tür häufiger benutzt worden war.
    Sebastian schaute zu ihr auf, als wollte er sich davon überzeugen, dass alle bereit waren, dann drehte er sich wieder zur Tür um und stieß sie mit einer Hand auf.
    Die schwere, mit Metallbändern versehene Tür bewegte sich widerstrebend, und es war so still, dass man das leise Schaben von Holz über den unebenen Boden hören konnte. Über Victoria bewegten sich Schatten, sodass die ohnehin schon schwache Beleuchtung vorübergehend ganz wegfiel. Sie nahm an, dass Brim und Michalas jetzt auch dichter herangekommen waren.
    Dann erkannte sie mit plötzlichem Entsetzen, dass die Schatten nicht von den anderen herrührten, die näher gerückt waren. Mit weit aufgerissenen Augen schaute sie auf, als die Luft sich zu bewegen begann. Sie spürte die stärker werdende Brise an ihrer Wange.
    Die dunklen Wolken wirbelten jetzt schneller herum, drehten und wanden sich und kamen wie ein Strudel auf sie herab. Es ging alles so schnell, dass sie innerhalb kürzester Zeit ganz von der wirbelnden Luft, dem schwarzen Nebel, von erstickender Dunkelheit umhüllt waren.
    Victoria konnte nichts mehr sehen, doch sie spürte Max hinter sich. Er griff von oben nach ihren Schultern, während ihr langer, dicker Zopf wie eine Peitsche hin und her schnellte, und Sebastians warmer, fester Körper drückte sich plötzlich von vorn
    gegen sie. Sollte einer von ihnen etwas gesagt oder gerufen haben, dann wären die Worte vom Wirbelwind mitgerissen worden, denn bis auf das Dröhnen in ihren Ohren konnte Victoria nichts hören. Die Luft, die plötzlich kalt geworden war, roch alt — alt und tot, wie vermodernde Knochen und verwestes Fleisch. Die Kälte war unerträglich, eine beißende Kälte, die im Gesicht und durch die Kleidung auf der Haut stach.
    Tiefes Schwarz drückte auf Augen und Ohren, hieb auf sie ein, zerrte und zog an ihrer Hose, als wäre sie ein Segel auf einem Schiff. Sie hörte ein lang anhaltendes, lautes Kreischen, doch vielleicht war es auch nur in ihrem Kopf. Sie spürte den hinter ihr aufragenden Max, berührte Sebastian und behielt eine Hand am Heft ihres nutzlosen Schwertes.
    Dann war der Sturm plötzlich noch heftiger, sodass ein Ast abgerissen wurde und auf sie herunterkrachte. Er zerkratzte Victoria das Gesicht, und der Kopf tat ihr weh, obwohl der Ast sie nicht mit voller Wucht getroffen hatte.
    Die dämonische Wolke war wieder über ihnen, noch dunkler und lauter als zuvor. Victoria drückte Sebastian nach hinten, drängte ihn auf die offene Tür zu, während Max gleichzeitig versuchte, sie zurückzuziehen. Sie schrie, aber sie konnte sich nicht einmal selber hören, und so drückte sie mit aller Kraft gegen Sebastian und setzte ihm hinterher.
    Der schwarze Sturm tat das Seine dazu, dass die beiden durch die Tür ins Mausoleum taumelten.
     

Kapitel 4
Eine finstere Schlacht
     
    Victoria fiel auf Sebastian, als sie stürzten und über den unebenen, kalten Boden rollten. Der Wind peitschte über sie hinweg, aber das Brausen in ihren Ohren hatte nachgelassen. Mit der Hand am Schwert kam sie taumelnd hoch, während sie versuchte, in dieser dunklen, tobenden Welt etwas zu erkennen. Einen Moment lang hatte sie den Eindruck, dass der Raum schwach erleuchtet war, und meinte, Umrisse auf dem Boden zu erkennen. Etwas Warmes berührte sie — Balsam in diesem tosenden Chaos —, und sie ergriff Sebastians Hand. Seine Finger schlossen sich fest und stark um sie, gaben ihr Halt, als jemand — Max? — hinter ihnen zu Boden stürzte.
    Und dann schien der schreckliche Sturm noch lauter aufzuheulen, er toste, blies und pfiff noch heftiger, der Dunst fuhr ihr in Nase und Ohren und überzog ihre Haut mit brennenden Stichen ... und dann hörte es plötzlich auf.
    Es wurde ganz still.
    Die Tür war zu. Hatte Max sie geschlossen?
    Victoria ließ Sebastian los und

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