Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
gehört... Lassen Sie mich gehen, und ich bringe Sie zu Katerina.«
    »Du hast etwas gehört?«, wiederholte Victoria, als sie wieder aufsaßen. Sie warf einen Blick auf den Friedhof und sah, dass die tobende Wolke sich fast vollständig aufgelöst hatte. Sie hatte die Dämonen, die sich als Wolke getarnt hatten, nicht bemerkt, als sie beim Friedhof angekommen waren, obwohl sie sich in erhöhter Alarmbereitschaft befunden hatte, weil sie mit einem Hinterhalt der Untoten rechnete... aber eigentlich nicht mit furchteinflößenden Dämonen. »Was meinst du damit, dass du etwas gehört hättest?«
    »In letzter Zeit«, erwiderte Antonin, »gab es Vorfälle, von denen habe ich gehört. Und Katerina schien wegen ihres Friedhofs ein bisschen beunruhigt zu sein. Ich habe in dieser Sache nicht gelogen«, fügte er sich verteidigend hinzu. »Normalerweise ist sie nachts hier. Aber ich wusste ja nicht... Es war schrecklich.« Er schauderte. Sein Vampirgesicht verzog sich vor Furcht und wirkte durch das zerfetzte Fleisch noch grotesker.
    Victoria beachtete seine letzte Bemerkung nicht weiter, sondern sah Sebastian an. Ihre wachsende Besorgnis spiegelte sich in seiner ernsten Miene wider, auch wenn sie sein Gesicht nicht deutlich erkennen konnte.
    Noch mehr Dämonen. Dämonen, die sogar die Untoten in Furcht versetzten.
    Dämonen, die einen mächtigen Vampir von seinem angestammten Friedhof vertrieben hatten.
    Auch diese Erkenntnis war besorgniserregend. Vampire hassten Dämonen, aber sie hatten keine Angst vor ihnen. Zumindest hatten sie das früher nie gehabt.
     

Kapitel 12
In dem Sebastian daran erinnert wird, dass es nichts Schlimmeres als die Hölle gibt
     
    Die einzige Möglichkeit, Katerina den Ring abzunehmen, besteht darin, sie umzubringen«, erklärte Antonin umgänglich, der sich offensichtlich von dem unerwarteten Angriff der Dämonen erholt hatte. In seinem Gesicht waren Anzeichen von Wundheilung zu erkennen. Abgestorbene Hautteile fielen ab, und darunter kam rosiges Fleisch zum Vorschein.
    Victoria saß auf der Bettkante und nahm einen Schluck Wein zu sich, ehe sie antwortete: »Ich rechne nicht mit Schwierigkeiten.«
    Sie hatte sich mit Antonin außer Sicht- und Hörweite gehalten, während Sebastian ein Zimmer in einem kleinen Gasthof mietete, wo die drei sich jetzt eingefunden hatten, um zu übernachten. Der Vampir hockte sicher verschnürt in einer Ecke, schien aber äußerst gesprächig zu sein.
    »Ich hätte nichts gegen etwas zu trinken einzuwenden«, meinte er gerade. »Vielleicht ein Handgelenk oder einen Arm?«
    »Mach dich nicht lächerlich«, sagte Sebastian und schaute von einem gewellten Blatt Papier auf. Eine Strähne seines blonden Haars war ihm in die Stirn gefallen und erinnerte Victoria daran, dass er immer noch die Fähigkeit besaß, sie innerlich ganz weich werden zu lassen.
    »Ich habe Durst. Könnte ich nicht zumindest etwas Wein haben, wenn Sie mir schon kein Handgelenk geben wollen? Sie könnten ja das Glas halten.« Seine Stimme bekam einen leicht winselnden Klang.
    Victoria beachtete ihn nicht, sondern schaute zu Sebastian, während sie sich nicht zum ersten Mal fragte, was er wohl las. Er hatte den Papierstapel mehr als einmal während ihrer Reise hervorgeholt; manchmal sogar spätabends, wo er im Schein einer einzelnen Kerze über ihm gebrütet hatte, während sie und Max so taten, als würden sie einander nicht beachten.
    Oder zumindest sie tat so. Sie wusste nicht, ob für Max das Gleiche galt.
    »Sie lässt sich nicht so leicht umbringen«, meldete Antonin sich wieder beharrlich zu Wort.
    Victoria sah Sebastian an. »Vielleicht hört er ja auf zu reden, wenn ich ihm etwas zu essen gebe.«
    Sebastian schaute auf, und sie bemerkte, dass ausnahmsweise mal keine Erheiterung in seinen Augen zu erkennen war. »Du könntest ihm auch einfach eins mit dem Knüppel über den Schädel ziehen«, meinte er. »Oder noch besser, du könntest ihn pfählen. Wir brauchen ihn bei unserer Suche nach Katerina nicht.«
    »Aber ich habe etwas anderes mit ihm vor«, erwiderte sie, während sie den Vampir abschätzend musterte. Je länger sie darüber nachdachte, desto besser gefiel ihr die Vorstellung, dass dieser Untote der Gegner bei Max' Prüfung war. Max würde sogar ohne vis mit verbundenen Augen, einer auf den Rücken geschnürten Hand und nach drei Tagen Fasten mit ihm fertig werden.
    »Ah ja.« Sebastian senkte den Blick wieder auf die Papiere.
    Victoria war seit Tagesanbruch unterwegs und hatte

Weitere Kostenlose Bücher