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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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grimmig im schwachen Lichtschein. »Wenn ein Untoter erst einmal das Blut eines Sterblichen getrunken hat, ist er bis in alle Ewigkeit verdammt.«
    »Ich habe etwas anderes gehört«, erwiderte Antonin in hochmütigem Tonfall. »Luzifer gefällt das zwar überhaupt nicht, aber er hat mehr als eine untote Seele freilassen müssen, die er im Laufe der Jahrtausende gesammelt hat.« Er nickte wissend. »Natürlich ist das keine angenehme Zeit für uns. Luzifer ist...«
    »Gib ihm Wein und bring ihn zum Schweigen«, sagte Sebastian plötzlich. Es erschreckte Victoria, wie sehr er sich in diesem Moment wie Max anhörte - kurz angebunden und scharf. Vielleicht war er genauso müde, wie sie sich fühlte.
    Oder vielleicht war da auch noch etwas anderes, was ihm Unbehagen bereitete... etwas anderes als die Erinnerung daran, was er Giulia angetan hatte. Und Burghardt.
    Sie stand auf und nahm etwas salvi aus ihrer Reisetasche. Der Trank ließ Sterbliche schnell einschlafen, aber sie wusste nicht, ob er bei Untoten wirkte. Trotzdem war sie bereit, es auf einen Versuch ankommen zu lassen.
    Antonin hatte Durst und trank den ganzen Wein auf einmal aus, als sie ihm den Becher an die Lippen hielt. Als sie den leeren Becher zurückzog, schaute er mit hoffnungsvollem Blick aus roten Augen zu ihr auf. »Wie wäre es mit noch was anderem?«, fragte er mit heiserer Stimme. »Ihr Handgelenk vielleicht; ich mache ganz schnell, und es würde auch überhaupt nicht weh tun.«
    »Warum sollte ich irgendetwas für Sie tun?«, fragte sie, obwohl ihr gerade eine Idee gekommen war.
    »Weil ich Ihnen erzähle, wie Sie Katerina in die Finger bekommen. Wie Sie zu ihr gelangen.« Seine Stimme wurde leiser, und er warf Sebastian einen Blick zu, als hätte er Angst, er könnte ihn hören.
    »Genauso wie Sie mich zu ihrem Unterschlupf auf dem Friedhof gebracht haben?«, fragte Victoria spöttisch.
    »Ich habe nicht damit gerechnet, dass diese Dämonen da sein würden.«
    »Sie sagten, Sie hätten von den Dämonen gehört. Man hätte sich Geschichten erzählt. Wann ist Ihnen das erste Mal etwas über sie zu Ohren gekommen?«
    »Vor mehr als einem Monat.«
    »Hat Katerina auch Angst? Oder fühlt sie sich nur gestört?«
    »Sie hat Angst. Alle Untoten haben Angst. So etwas hat es noch nie gegeben.« Sein Blick war auf ihr weißes Handgelenk geheftet, das unter dem Ärmel des sauberen Männerhemds hervorschaute, welches sie nach ihrem Bad angezogen hatte. »Bitte. Nur ein bisschen. Es wird auch nicht weh tun.«
    Victoria antwortete nicht. »Stimmt es, dass eine untote Seele erst dann der ewigen Verdammnis anheimfällt, wenn der Vampir das Blut eines Sterblichen getrunken hat? Stimmt das?«
    Antonin schaute sie an, und sie ließ zu, dass ihre Blicke sich begegneten. Sie spürte den Bann, in den er sie zog, und obwohl jemand wie sie ihn nur schwach wahrnahm, umschmeichelte er sie, und sie atmete bewusst tiefer ein. Trotzdem blieb sie bei klarem Verstand. Sie wusste, dass sie blinzeln und jederzeit den Blick abwenden konnte. »Stimmt das?«, fragte sie.
    Phillip. Oh, Phillip, ich habe immer daran geglaubt, dass es stimmt.
    Aber wenn es nun doch nicht so ist?
    Sie ließ sich von Antonin umgarnen, locken und immer näher ziehen, sodass er dachte, er hätte Macht über sie. Sie spürte sie, sie spürte die Wärme und die Lust, die sich unter ihrer Haut ausbreiteten... aber nur begrenzt. Sie hob den Arm und beobachtete, wie sich sein Blick an ihrem Handgelenk festsaugte. Seine roten Augen glühten förmlich, und sein Atem entwich zischend den leicht geöffneten Lippen, zwischen denen die Reißzähne funkelten. Wärme... Hingabe...
    »Victoria!«
    Plötzlich war Sebastian neben ihr, und Victoria drehte sich überrascht um.
    Ehe sie reagieren konnte, riss er sie hoch und zerrte sie von dem Vampir weg. Die Hitze ließ ihr Blut immer noch brodeln, während sie sich aufrichtete, um nicht zu stürzen. Sie atmete tief zwischen halb geöffneten Lippen ein, um ihren Atem zu beruhigen.
    »Was tust du da?«, fuhr er sie an und übertönte Antonins Wutgeheul.
    Sie warf einen kurzen Blick auf den Vampir. Sie hatte genau gewusst, was sie tat, aber sie würde es Sebastian nicht erklären.
    »Reicht es denn nicht, dass du ihn herbringen musstest? Und jetzt auch noch das? Was bezweckst du hier eigentlich?«
    »Sebastian«, setzte sie zu sprechen an, während die Überreste des Banns, in den der Vampir sie geschlagen hatte, wie seidiger Stoff von ihr abfielen. Seine Finger bohrten

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