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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Schulter auf, als sie den Höhepunkt erreichte, und spürte, wie er den Atem anhielt, als er sich ein letztes Mal bewegte und dann bebend an sie geschmiegt innehielt.
    Ihre Atemzüge vermischten sich, und ihre heißen, feuchten Körper drückten sich aneinander, während die Lust sie leise beben ließ. Sie lächelte innerlich und hielt den Kopf an seinem Hals vergraben. Max. Endlich.
    Schließlich zog er sie ganz eng an sich und von der Wand ab, wobei er seine großen Hände auf ihre nackte Haut legte, die vom Putz ganz sandig war. Max half ihr, wieder festen Boden unter den Füßen zu finden, und strebte mit ihr Richtung Bett. Sie wollte ihm gar nicht erst die Möglichkeit geben, wieder das Weite zu suchen — wer wusste schon, was in seinem Kopf vorging? Denn für sie sah es so aus, als wäre es für ihn einfach nur die Möglichkeit gewesen, Sebastian für sein gemeines Verhalten auf seinen Platz zu verweisen.
    Nein. Das glaubte sie nicht. Sie hatte den Blick in Max' Augen gesehen, der Blick, der schon einmal dort gelodert hatte, als er sie unversehrt wieder aus Liliths Grube hatte herauskommen sehen. Und trotzdem...
    Er warf sie aufs Bett, ein schmales, schäbiges Ding, und stand dann einen Moment lang vor ihr. Max musterte sie mit einem Blick, der wieder völlig unergründlich war, und sie dachte: Jetzt ist es so weit. Jetzt wird er irgendeine Ausrede finden, sich auf seine Pflicht berufen, Lilith anführen...
    »Victoria«, sagte er mit heiserer Stimme. Sie wappnete sich bei seinem Tonfall, machte sich bereit. Doch statt etwas zu sagen, kam er zu ihr aufs Bett, stützte sich mit den Händen auf beiden Seiten von ihr ab und drückte sie auf die Decke. Und dann küsste er sie.
    Seine Lippen glitten über ihren Mund; weich und sinnlich jetzt, wobei er die Konturen ihrer Lippen so sanft und gründlich erforschte, als würde er weichen Ton formen. Sie konnte kaum atmen, der Kuss war so herrlich: lang anhaltend, ein Verschmelzen von Lippen und Zunge, Zähne, die gegeneinanderstießen, und ein zartes Saugen. Er schien überhaupt kein Ende nehmen zu wollen, und ihre Welt geriet in einen Wirbel, in dem alles Denken sich nur noch um diese Sinneserfahrung von zartem Mund an zartem Mund drehte.
    Eine ganze Weile später bewegte er sich. Er drückte sich mit einem Knie hoch und ließ seine freie Hand an ihrem Hals nach oben in ihr Haar gleiten, um ihren Kopf noch dichter an sich zu ziehen. Dann ließ er von ihrem Mund ab. »Vielleicht hätte ich zuerst ein Bad nehmen sollen, aber« — er küsste sie wieder — »ich hatte wirklich keine Lust, noch länger auf dich zu warten.«
    Victoria hätte vor Erleichterung fast gelacht. Erst jetzt begriff sie, dass das, was sie vorhin, nach ihrem leidenschaftlichen Spiel an der Wand, in seinen Augen gesehen hatte, nicht Unsicherheit gewesen war. Oh nein, Max wusste eigentlich gar nicht, was das für ein Gefühl war. Vielmehr war es wohl eher ein leichtes Bedauern oder Unbehagen gewesen, sie auf so grobe Art und Weise genommen zu haben.
    Sie kam hoch, kam ihm mit ihren Lippen auf halbem Wege entgegen. Mit ihrem Kuss sagte sie ihm, dass das für sie unwichtig war, dass sein verschwitzter, männlicher Geruch und sein feuchter, heißer Körper Geborgenheit für sie bedeuteten. Geborgenheit und Zuflucht.
    Und sie wollte mehr davon.
    Sebastian beobachtete, wie sich die Tür des Zimmers, das er mit Victoria - und Antonin — geteilt hatte, schloss, und wandte sich ab. Michalas und Brim schienen nur etwas überrascht und amüsiert darüber, dass Max Victoria in das Zimmer gezogen hatte, und nahmen gar nicht die unterschwelligen Emotionen wahr.
    Doch Wayrens allwissende hellblaue Augen hielten kurz seinen Blick fest.
    Er wandte sich ab, doch den Ausdruck, der darin lag, hatte er trotzdem wahrgenommen: die Scharfsichtigkeit und vielleicht sogar ein bisschen Befriedigung. Vielleicht.
    Was er nicht gesehen hatte, waren Missbilligung oder irgendeine andere Wertung. Zumindest nicht bei Wayren.
    Davon hatte Victoria ihm genug mit ihren wütenden Blicken gegeben, und seitdem war sie ihm ausgewichen. Leider. Vielleicht würde sie ja eines Tages verstehen, was er ihr außer einem langen, leidenschaftlichen Kuss gegeben hatte.
    Und Pesaro. In diesem kurzen, abschätzenden Blick, ehe er mit Victoria im Zimmer verschwand, hatte sowohl Verständnis als auch eine Warnung gelegen. Verständnis für Sebastians Gründe, die ihn zu der dreisten Handlung gebracht hatten — aber natürlich kein bisschen

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