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Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Titel: Das Buch der Verdammnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunnar Schuberth
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verweigert“, sagte der andere. Er gluckste, als hätte er einen tollen Witz gemacht.
    „ Mein Gott, seid ihr Typen hässlich“, sagte Hank.
    Die Mienen der beiden verfinsterten sich.
    „Wir haben nicht viel Zeit, lasst uns durch.“
    Melanie hatte auf einmal eine Waffe in der Hand. Ein Ding, das aussah wie aus einem Spielzeugladen.
    Einen langen Moment war Stille. Dann machte der Stiernacken eine Bewegung, als wolle er in seine Jackentasche greifen, doch Melanie war schneller. Ihre Schüsse zerfetzten die Stille, sie schoss vier, fünfmal, die Geschosse rissen riesige Löcher in die Körper der Mutanten.
    Als es vorbei war, standen die beiden noch immer da, im Gesicht ein ungläubiges Staunen. Dann sackten ihre Körper in sich zusammen und wurden zu einem dunklen Schleim, der auf dem Boden zischte und nach Schweinegülle stank.
    „Fahren wir“, sagte Melanie.
     
    Nach zwei Stunden erreichten wir die Stadt. Wir fuhren schweigend durch die Straßen in Richtung Kostar-Verlag. Eine eigenartige Stimmung lag in der Luft, es war Halloween, aber das war es nicht. Ein dunkler, feuchter Nebel hatte sich über die Stadt gelegt, es regnete etwas, das Licht der Straßenlaternen spiegelte sich auf dem nassen Straßenasphalt. Es waren nur wenige Leute unterwegs, kaum Autos. Als würden die Menschen etwas spüren von den Ereignissen, die November im magischen Buch beschrieben hatte. Je näher wir dem Verlagsgebäude kamen, desto unruhiger wurde ich.
    „ Und was machen wir, wenn wir auf dieser Halloween-Party sind?“
    Gonzo hatte niemand direkt angesprochen, seine Frage war wie eine Anklage.
    „Ich weiß es nicht“, sagte ich.
    „ Es ist doch völlig klar, was wir tun müssen“, sagte Hank mit ruhiger Stimme. „Wir müssen Leon zum magischen Buch bringen, er wird das Ende der Geschichte schreiben.“
    „ Aber ich habe keine Ahnung, was ich schreiben soll.“
    Hank sah mich an.
    „Du bist der Auserwählte, du bist der, der bestimmt ist, im magischen Buch das Ende zu schreiben und damit den Kampf zwischen Gut und Böse zu entscheiden. Du warst es schon immer.“
    Ich starrte vor mich hin. Als könnte er meine Gedanken lesen, sagte Hank:
    „Wenn du vor dem Buch stehst, wirst du wissen, was zu tun ist. Diesmal wirst du das Richtige tun.“
    Melanie fuhr mit großem Tempo eine Kurve. Ich saß ganz links und musste mich festhalten. Sie fuhr wie eine Verrückte, mit ausdruckslosem Gesicht starrte sie durch die Windschutzscheibe.
     
    Im großen Eingangssaal des Verlags erwartete mich ein Gewimmel von Menschen. Es war halbdunkel, ein Lichtgewitter aus zahllosen Scheinwerfern gab der Szenerie etwas Gespenstisches. Wir drängten uns durch die Masse von Leibern, manchmal sah ich ein Gesicht im Licht aufblitzen, das mich anstarrte, die Maske eines als Dakota Bill verkleideten Besuchers oder das verschwitzte Gesicht eines Besuchers, der ein Bud Morgan Kostüm trug.
    Ich drängte mich hinter Hank durch den Saal, die Luft war stickig, aber das war es nicht, warum ich auf einmal das Gefühl hatte, als würde eine Faust in meine Lunge fahren und mir den Atem nehmen. Ich wusste plötzlich, dass die Verwandlung der Nachtmutanten bevorstand, eine Ahnung war im Raum, als wären die Luftmoleküle angefüllt mit Elektrizität.
    Endlich erreichten wir die Tür zum Keller der Verdammnis. Hier war es stiller als in der Enge des Saals. Ein paar Meter entfernt saß ein Pärchen in einer Ecke. Daneben stand ein betrunkener Bud Morgan mit einer Bierflasche in der Hand, der schwankte und uns aus starren Augen anglotzte. Sonst war hier niemand zu sehen.
    Ich drehte mich zu Meike um.
    „ Den Schlüssel hast du nicht zufällig dabei?“
    Sie schüttelte den Kopf. Ohne ein Wort zog Hank einen Revolver aus der Tasche und schoss auf das Schloss.
    Sie öffnete sich einen Spaltbreit. Ich ergriff den Knauf, dann hörte ich es. Ein schauriges Gebrüll, das sich in den Ohren festzusetzen schien. Ich sah stumm zu Hank.
    „ Es fängt an“, sagte er.
    Das Gebrüll wurde größer, schien wie ein Echo durch die Räume zu laufen.
    Ich sah zu dem Betrunkenen, der ungefähr fünf Meter neben uns stand. Sein bleiches Gesicht hatte auf einmal einen verzerrten Ausdruck. Er zuckte zusammen, unter Schmerzen wälzte er sich auf dem Boden. Seine Hände umfassten sein Gesicht, ein Schrei kam aus ihm, der uns in den Ohren gellte. Dann sah ich, dass er wuchs, seine Glieder wurden größer, zerfetzten seine Kleider und was aus den Resten quoll, war ein borstiges, riesiges

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