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Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Titel: Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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ganz. Aerins Urteilsspruch, der Túrin retten sollte, wurde später getilgt; dafür wurde Túrins einsamer Aufbruch hinausgezögert, und es wurde hinzugefügt, dass Aerin die Halle Broddas in Brand setzt ( Narn, S. 152).
    Einige Details überdauerten alle Veränderungen: Noch in der Narn packt Túrin Brodda bei den Haaren, und sein plötzlicher Zorn ist nach der Gewalttat erloschen (»das Feuer seines Zorns wurde zu Asche«, Narn, S. 151).
    Die Geschichte, wie Túrin zu den Waldmenschen kam und sie von den Orks befreite, fehlt in der Geschichte von Turambar; ebenso findet sich keine Spur vom Grabhügel Finduilas’ an den Steigen des Teiglin noch eine Schilderung ihres Schicksals.
Die Rückkehr Gumlins nach Hithlum und die Abreise Mavwins und Nienóris nach Artanor (S. 146–149)
    In den späteren Fassungen der Geschichte spielt der ältere der beiden Wächter (Gumlin in Turambar und der Foalóke, Grithnir in der Narn) keine Rolle mehr, nachdem er Túrin nach Doriath gebracht hat: Es heißt nur, dass er bis zu seinem Tod dort blieb (Narn, S. 104); und Morwen hat keine Nachricht aus Doriath, bevor sie ihre Heimat verlässt – in der Tat erfährt sie erst, dass Túrin Thingols Reich verlassen hat, als sie dort ankommt ( Das Silmarillion, S. 236; vgl. Aerins Worte in der Narn, S. 150: »Sie hoffte, ihren Sohn dort zu finden, der sie erwartete«). Der Unterschied zwischen den beiden Fassungen beruht darauf, dass ihre Lebensumstände in Hithlum abweichend geschildert werden. In der alten Geschichte erleidet sie weder Not noch Unterdrückung; sie traut Brodda so sehr, dass sie ihm nicht nur ihre Güter, sondern sogar ihre Tochter anvertraut, sie lebte geachtet und in Frieden, und die Anführer der Menschen von Hithlum brachten ihr Liebe entgegen. Der Grund für ihre Reise ist die Ankunft Gumlins, der die Nachricht bringt, Túrin sei aus dem Land Tinwelints geflohen. Andererseits wird in der späteren Geschichte Broddas Charakter als Tyrann und Unterdrücker breiter ausgeführt, und die Zwangslage, in die sie durch ihn gerät, bewegt sie zur Abreise. Die Nachricht, die zu Túrin nach Doriath gelangte, dass »Morwens Lage sich gebessert« habe (Narn, S. 109; vgl. Das Silmarillion, S. 222), ist vermutlich ein Überbleibsel aus der alten Geschichte. In beiden Fällen ist ihr Entschluss, aufzubrechen, von der Tatsache bestimmt, dass das Land sicherer geworden war; doch während dies in der späteren Geschichte auf die Heldentaten des Schwarzen Schwerts von Nargothrond zurückzuführen war, ist es in der frühen Geschichtedas von Melko geplante Unternehmen, nämlich der Angriff auf die Höhlen der Rodothlim (vgl. Anmerkung 18).
Mavwin und Nienóri in Artanor
und ihr Zusammentreffen mit Glorund (S. 149–159)
    Der nächste wichtige Schritt im Handlungsverlauf – Mavwin/Morwen erfährt von Túrins Aufenthalt in Nargothrond – wird im Silmarillion (S. 242) und in der Narn (S. 157) geschickter und natürlicher ausgeführt, wo es Flüchtlinge sind, die Thingol die Nachricht vom Fall Nargothronds bringen; dagegen erfahren in der Geschichte von Turambar Mavwin und Nienóri erst durch eine Gruppe Noldoli von der Vernichtung der Elben, als sie ziellos durch die Wälder irren. Es ist merkwürdig, dass diese Noldoli Túrin nur Mormakil nennen; es scheint, dass sie nicht wussten, wer er war, doch wussten sie genug von seiner Geschichte, um Mavwin keinen Zweifel an seiner Identität zu lassen. Wie bereits bemerkt, klärte Túrin die Elben der Höhlen über seinen Namen und seine Herkunft auf. In der späteren Geschichte hingegen schwieg er sich darüber aus und nannte sich Agarwaen, doch alle, welche die Nachricht vom Fall nach Doriath brachten, »erklärten, in Nargothrond sei es bis zum Ende vielen bekannt geworden, dass Mormegil niemand anderes war als Túrin, der Sohn Húrins von Dor-lómin« (Das Silmarillion, S. 242).
    Wie oft wurden auch hier unnötig komplizierte Zusammenhänge der früheren Geschichte später beseitigt. So ist die lange Diskussion vor dem gemeinsamen Aufbruch von Tinwelints Kriegern, von Mavwin und Nienóri aus dem Silmarillion und der Narn verschwunden. In der Frühfassung sollen die Frauen von einem hochgelegenen Ort (später Amon Ethir, der Hügel der Späher) den Verlauf des Geschehens beobachten; in der späteren Geschichte reitet Morwen einfach fort, und die Schar der Elben, angeführt von Mablung, folgt ihr, zusammen mit der verkleideten Nienor.
    Besonders bemerkenswert ist die Stelle, wo Mavwin Tinwelint

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