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Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Titel: Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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die Noldoli sprechen eine sonderbare Sprache, die mir immer noch lieblich erscheint, wenn vielleicht auch nicht allen Eldar. Die Weisen meinen, dass sie eng verwandt mit Eldarissa sei, doch klingt sie nicht so, und von solchem Wissen verstehe ich nichts. Darum will ich euch die rechten Eldar-Namen nennen, sofern es welche gibt, doch vielfach gibt es keine.
    Wisset denn«, sagte er, »dass …«
    Die frühere Version (überschrieben »Verbindung zwischen Tuor und der vorangegangenen Geschichte«) beginnt mit demselben Text, weicht dann aber ab:
    »… und sie klingt mir noch immer lieblich in den Ohren, doch da ich fürchte, dass dies nicht bei allen anderen Eldar und Menschen, die hier versammelt sind, der Fall sein wird, will ich mich ihrer nur bedienen, wenn ich muss, und das betrifft die Namen der Gestalten und Dinge, von denen die Geschichte erzählt, für die aber die Elben keine eigenen Namen haben, weil sie jenes Volk verschwinden sahen, bevor die übrigen Eldar aus Kôr kamen. Wisset denn«, sagte er, »dass Tuor …«
    Dieses »Vorwort« stellt also die Verbindung zum Beginn der Geschichte her. In der zweiten Fassung erscheint der Name Eldarissa für die Sprache der Eldar oder Elben (das Gegenstück Noldorissa findet sich in der Namenliste); zu dieser Unterscheidung vgl. Teil 1, S. 93. Man vergleiche Winzigherz’ Worte mit denen Rúmils (Teil 1, S. 90):
    ›Was sind schon Sprachen und ihre verschiedenen Arten‹, sagen sie, ›eine einzige genügt mir.‹ Und Winzigherz, der Hüter des Gongs, sagte einmal vor langer Zeit: ›Die Gnomensprache reicht für mich aus – haben nicht Earendel und Tuor und mein Vater Bronweg, dem du unverblümt den falschen Namen Voronwe gibst, diese Sprache und keine andere gesprochen?‹ Doch am Ende musste er Elbisch lernen, wollte er nicht zum Schweigen verdammt sein oder gezwungen, Mar Vanwa Tyaliéva zu verlassen …
    Nach diesen längeren Vorbemerkungen folgt nun der Text der Geschichte.
Tuor und die Verbannten von Gondolin
(worin enthalten ist die große Geschichte von Earendel)
    Da sagte Winzigherz, Sohn von Bronweg: »Wisset denn, dass Tuor ein Mann war, der in sehr alten Tagen in jenem Lande des Nordens wohnte, das genannt wurde Dor Lómin oder Land der Schatten, und von den Eldar kennen es die Noldoli am besten.
    Das Volk nun, dem Tuor entstammte, wanderte durch die Wälder und Hügel, wusste nicht vom Meer und sang nicht davon; Tuor aber wohnte nicht bei ihm und lebte allein an dem See, Mithrim genannt, und wenn er nicht in den Wäldern jagte, musizierte er am Seeufer auf seiner ungefügen Harfe, aus Holz und den Sehnen von Bären gemacht. Nun kamen viele, die von seinen kraftvollen, rauhen Liedern gehört hatten, von nah und fern, um seinem Harfenspiel zu lauschen, jedoch Tuor sang nicht mehr und zog sich in die Einöde zurück. Dort wurden ihm viele sonderbare Dinge kund, und er hatte teil am Wissen der wandernden Noldoli, die ihn in ihrer Sprache und Überlieferung unterwiesen; doch er war nicht dazu bestimmt, für immer in diesen Wäldern zu leben.
    Hernach führten ihn Zauberkraft und Schicksal eines Tages zu einer Öffnung wie eine Höhle, wo unten ein verborgener Fluss aus dem Mithrim hervorströmte. Und Tuor betrat diese Höhle, um ihr Geheimnis zu entdecken, doch die Wasser von Mithrim trieben ihn vorwärts ins Herz des Gesteins, und er konnte nicht mehr ins Licht zurückfinden. Und dies, so heißt es, war der Wille von Ulmo, dem Herrn der Wasser, auf dessen Geheiß die Noldoli diesen verborgenen Pfad geschaffen hatten.
    Da kamen die Noldoli zu Tuor und geleiteten ihn über dunkle Pfade im Inneren der Berge, bis er wieder ins Licht hinaustrat und sah, dass der Fluss rasch eine sehr tiefe Schlucht durchströmte, deren Wände unersteigbar waren. Nun mochte Tuor nicht mehr umkehren, sondern schritt immer voran, und der Fluss führte ihn immerzu nach Westen. 6
    Hinter seinem Rücken stieg die Sonne auf, und vor seinem Antlitz ging sie unter, und wo das Wasser zwischen vielen Felsbrocken aufschäumte oder über Fälle stürzte, spannten sich zuweilen Regenbogen über die Schlucht, doch am Abend erglühten ihre glatten Flanken in der untergehenden Sonne, und darum gab Tuor ihr den Namen Goldene Spalte oder Wasserrinne des Regenbogendaches, und das heißt in der Sprache der Gnomen Glorfalc oder Cris Ilbranteloth.
    Hier nun wanderte Tuor drei Tage lang, 7 trank das Wasser des verborgenen Flusses und nährte sich von dessen Fischen; und diese waren golden, blau und

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