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Das Buch Rubyn

Das Buch Rubyn

Titel: Das Buch Rubyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens
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erinnert, an sein … Lieblingszitat. Und er dachte … König Killick sei ein Elf. Und … ich habe ihm das Zwergenhandbuch gegeben und er dachte es sei die Chronik des Lebens. … Das ist nicht unser Vater!«
    Michael merkte, dass Emma nichts begriff, aber er hatte keine Zeit für Erklärungen. Da draußen vor der Mauer schrie Rourke seinen Namen. Mit Emma und dem Elfenhauptmann auf seinen Fersen kletterte Michael so schnell er konnte zum Wehrgang hinauf.
    »Oh Häschen …« Wilamena stürzte auf ihn zu.
    »Nicht jetzt«, wehrte Michael ab.
    Er rannte zur Mauer. Gabriel war dort und starrte hinunter zu Rourke, der dem Mann, den Michael nicht länger für seinen Vater hielt, immer noch das Messer an die Kehle hielt. Das Zwergenhandbuch lag vor ihnen auf dem Boden.
    »Junge! Ich gebe dir noch eine letzte Chance!«
    Michael drehte sich zu Emma um. »Hör zu, ich weiß, dass du mir nicht vertraust …«
    »Was? Wovon redest du?«
    »Jedenfalls nicht mehr so wie früher. Und ich kann es verstehen. Aber jetzt musst du mir vertrauen! Das da unten ist nicht unser Vater!«
    Emma starrte ihn an, und selbst ohne die Macht des Buchs Rubyn spürte Michael den Schmerz seines Verrats, der immer noch in ihr brannte. Es war schrecklich, miterleben zu müssen, wie sehr sie litt, und zu wissen, dass er dafür verantwortlich war. Aber er wich ihrem Blick nicht aus. Er wusste, dass er sehr viel von ihr verlangte.
    »Bist du sicher?«, fragte sie. »Hundertprozentig sicher?«
    War er das? War das überhaupt möglich? Obwohl alles dagegen sprach – dass sein Vater sich nicht mehr an das Zitat erinnern konnte, Killick für einen Elf hielt und Alles über Zwerge nicht erkannte –, konnten Zweifel doch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Es gab keine hundert Prozent.
    Aber Michael spürte tief in seinem Inneren, dass dieser Mann nicht ihr Vater war.
    »Ja. Ich bin mir sicher.«
    »Okay«, sagte sie. »Ich vertraue dir.«
    Michael wusste, es gab nur einen Weg, Gewissheit zu erlangen, und drehte sich zu Hauptmann Anton um. »Erschießen Sie ihn.«
    »Den Kahlkopf? Mit Vergnügen.« Er legte einen Pfeil an die Sehne und spannte den Bogen.
    »Nein«, sagte Michael. »Den Mann, der vorgibt, unser Vater zu sein.«
    Emma, der Hauptmann, Gabriel und Wilamena starrten ihn an.
    »Ist das dein Ernst?«
    »Ja.« Er nahm Emmas Hand, spürte, wie sie zitterte. »Das ist nicht unser Vater.«
    Emmas Augen zuckten nervös von Michael zu Gabriel. Sie hatte Angst, aber sie hielt zu ihm. Sie nickte.
    »Junge …«
    Ein leises Sirren war zu hören und dann steckte ein Pfeil in der Brust des Mannes neben Rourke. Es wurde totenstill.
    »Michael …« Emma packte ihn am Arm.
    »Wart ab.«
    Der Mann sank auf die Knie und sackte mit dem Gesicht nach unten gegen die schwarzen Felsen.
    Michael blieb reglos stehen. Er zuckte nicht mit der Wimper; er atmete nicht.
    Dann fing Rourke an zu lachen, ein tiefes, grollendes Lachen, das in der Schlucht widerhallte. Mit der Stiefelspitze drehte er den Toten um. Ihr Vater war verschwunden. An seiner Stelle lag ein kleiner Mann mit sandfarbenem Haaren und einem Pfeil in der Brust.
    »Er hatte einen Blendzauber angelegt!«, rief Wilamena. »Hasi, du bist ein Genie!«
    Sie packte ihn an den Schultern und küsste ihn auf die Wange.
    »Mein Vater hätte zumindest das Zwergenhandbuch erkannt«, sagte Michael, der sich Mühe gab, seine Erleichterung nicht zu offenkundig zu zeigen. »Und er hätte König Killick auch nicht für einen Elf gehalten. Lächerlich.« Dann schaute er Emma an und drückte ihre Hand. »Danke, dass du mir vertraut hast.«
    Emma sagte nichts, sondern umarmte ihn nur fest.
    »Nun, Junge«, rief Rouke, »dann müssen wir das wohl auf die altmodische Weise beenden.« Er wandte sich zu seiner Armee um. »Bringt mir die Kinder. Tötet die anderen.«
    Und die Schlacht begann.

»Was soll das heißen? Wer brennt die Kirche nieder? Die Gnome?«
    Kate, Rafe und Beetles standen mitten auf der Straße. Die Feiernden tanzten und sprangen um sie herum. Rafe packte Beetles am Mantelkragen.
    »Nicht die Gnome!« Beetles weinte. Seine Augen waren weit aufgerissen. »Die Menschen! Überall in der Stadt is der Mob unterwegs. Sie jagen die magischen Wesen!«
    »Aber die Kirche ist doch verborgen!«, sagte Kate. »Sie sollte doch eigentlich unsichtbar sein!«
    Der Junge schüttelte den Kopf. »Das is sie aber nich mehr!«
    »Was ist mit Scruggs?«, wollte Rafe wissen.
    »Er war doch bei dir. Er is mit dir zum Haus der Gnome

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