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Das Buch Rubyn

Das Buch Rubyn

Titel: Das Buch Rubyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens
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ein Déjà-vu . Das Buch Rubyn war ganz in der Nähe.
    »Siehst du es?«, fragte Gabriel.
    Michael merkte, dass Gabriel auf etwas deutete, das sich im unteren Drittel am Hang des Vulkans befand. Dort flackerte ein Licht in der Dunkelheit. Michael konnte die Umrisse eines großen Gebäudes erkennen. Die Erinnerung des Toten versorgte ihn mit den nötigen Informationen.
    »Das ist die Festung des Ordens«, sagte er. »Hierher haben sie das Buch gebracht.«
    »Im Augenblick«, sagte Gabriel, »will ich nichts weiter als deine Schwester finden.«
    Sie hasteten weiter.
    Der Fuß des Vulkans bestand aus riesigen schwarzen Felsbrocken. Michael musste auf allen vieren hinaufklettern, während Gabriels lange Beine ihn beinahe mühelos über die Steinhaufen trugen. Es dauerte nicht lange, und die Steine wurden kleiner, gingen über in Geröllhalden, auf denen Michael alle zwei Schritte strauchelte. Trotzdem kämpfte er sich unermüdlich weiter. Die Konturen der Festung hoben sich scharf vor dem dunklen Himmel ab, und Michael erkannte Einzelheiten: die mächtigen, etwa fünfzehn Meter hohen Mauern aus schwarzem Stein, die Wehrgänge und Zinnen, wo die Verteidiger Position beziehen konnten. Von dem Gebäude innerhalb der Mauern sah er nur einen einzelnen Turm, der in den Nachthimmel emporragte und in dessen oberster Kammer jenes Licht leuchtete, das sie von Weitem gesehen hatten.
    Die Festung bot einen beeindruckenden und ehrfurchtgebietenden Anblick. Aber Michael fragte sich unwillkürlich, ob es klug gewesen war, ein Gebäude ausgerechnet am Abhang eines Vulkans zu errichten.
    »Immerhin«, stieß er im Hinaufklettern hervor, »könnten sie alle in die Luft fliegen.«
    Gabriel stand bereits vor dem doppelflügeligen Eingangstor, das die gesamte Höhe der Festungsmauer einnahm, als Michael zitternd vor Anstrengung und völlig außer Atem zu ihm trat.
    »Tut mir leid. Eigentlich bin ich echt fit. Muss an der Höhe liegen …«
    »Schau mal.« Gabriel deutete auf die drei ineinander verschränkten Kreise, die in die Tür geschnitzt waren. Ringsum war es immer noch still. Nichts rührte sich, weder im Tal, noch in der Festung.«
    Michael flüsterte: »Glaubst du, sie … sie wissen, dass wir hier sind?«
    Gabriel hob einen großen Stein auf und hämmerte damit so lange auf die Tür ein, bis sie aufschwang. Die Schläge dröhnten durch das Tal.
    »Ja.«
    Gabriel ging vor. Sie durchquerten einen Burghof mit gestampftem Lehmboden. Michael zögerte, aber als keine Pfeile aus der Dunkelheit sirrten, entspannte er sich und schaute sich um. Die Festung war auf einem Plateau erbaut worden, das etwa vierzig Meter breit und noch einmal doppelt so lang war. Im Zentrum des Burghofs, wo er und Gabriel standen, befand sich ein zweistöckiges Gebäude mit hohen, schmalen Fenstern. Der schlanke Turm mit dem Licht an der Spitze erhob sich an der hinteren Ecke des Gebäudes. Innen an den Festungsmauern zogen sich hölzerne Wehrgänge aus Leitern und Stegen entlang. Von hier aus konnte man die Burg verteidigen. Außerdem gab es noch einen kleinen Pferch für das Vieh, eine Schmiede und ein paar Hütten. Alles war leer und verlassen.
    Gabriel zog seine Machete. »Halte dich hinter mir.«
    Michael sah keinen Grund zum Widerspruch.
    Gabriel ging auf das zweistöckige Gebäude zu und trat ohne Umschweife die Tür auf. Sie betraten einen großen, hohen Saal, dessen Längsseite von mächtigen Säulen gesäumt war. Mitten im Saal befand sich eine Öffnung im Boden, aus der ein blutrotes Glühen drang. Dieses Gebäude war der Bergfried, erkannte Michael. Hierher zogen sich die Bewohner zurück, falls die Festungsmauern eingenommen wurden.
    Langsam näherten sie sich dem Loch in der Mitte des Bodens. Es war quadratisch und jede Seite war etwa fünf Meter lang. Stufen führten hinunter und endeten vor einem schweren, eisernen Fallgitter, hinter dem Michael den Anfang eines Tunnels ausmachte. Das rote Glühen kam aus den Tiefen des Vulkans, Hitze stieg aus der Öffnung auf und brannte in Michaels Augen. Trotzdem fühlte er, wie ihn eine unsichtbare Macht weiterzog.
    »Die Chronik des Lebens ist da unten«, sagte er leise.
    »Aber sie ist dort nicht allein.«
    Michael warf Gabriel einen fragenden Blick zu.
    »Das Tor wird von außen verschlossen«, sagte Gabriel. »Es ist nicht dazu da, um unerwünschte Besucher draußen zu lassen, sondern um etwas dort drinnen einzusperren.«
    Er wies nach oben und Michael folgte seinem Blick. Im Dach des Bergfrieds befand

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