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Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
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roten Metallkübel aus, der zu diesem Zweck dort stand. Als er sich umdrehte, sah er sie. „Ah, da seid ihr“, sagte er erfreut. Ebenso wie Maarten hatte er ein Exemplar ihres Atlasses unter dem Arm.
    Sie gingen zu dritt die Treppe hinauf, in gewisser Weise drei Landsleute.
    „Ich habe in meinem Hotel nach Ihnen gefragt“, sagte Vanhamme, „aber Sie waren dort nicht eingetragen.“
    „In welchem Hotel hat man Sie untergebracht?“, erkundigte sich Beerta.
    „Im Bergischen Hof“, antwortete Vanhamme.
    „Ja! Im Bergischen Hof!“, sagte Beerta. „Das ist uns sparsamen Holländern nicht vergönnt. Wir sind schon mit einem einfachen, gutbürgerlichen Hotel zufrieden.“
    „Es ist ein gutes Hotel“, sagte Vanhamme, mit seinen Gedanken bereits woanders. „Ich bin gerne da.“ Er sah Maarten an. „Ich sehe, dass Sie auch den Atlas bei sich haben?“
    Beerta war stehengeblieben und hatte sich zu einer Gruppe von drei Männern umgedreht, die hinter ihnen die Treppe hinaufstiegen. Sie drückten ihm die Hand und gaben laut auf Deutsch ihrer FreudeAusdruck, ihn wiederzusehen. Zu sechst, Vanhamme und Maarten etwas abseits, stiegen sie weiter hinauf zum Eingang des Saales, wo sie von Professor Seiner und einigen anderen, deren Namen Maarten nicht kannte, mit großer Herzlichkeit empfangen wurden. Hinter ihnen traten noch mehr Männer und auch ein paar Frauen ein. Die meisten schienen Beerta zu kennen. Er schüttelte links und rechts Hände, steif, in aufrechter Haltung und jedesmal mit einem kurzen Nicken, und ging weiter nach vorn, ohne sich um Maarten zu kümmern, in einigem Abstand gefolgt von einem zerstreut dreinblickenden Vanhamme, mit seinem Exemplar ihres Atlas noch immer unter dem Arm. Maarten blieb stehen. Nachdem er eine Weile gezögert hatte, während immer mehr Menschen eintraten und begrüßt wurden, wandte er sich einem jungen Mann seines Alters zu, der zu der Gruppe gehörte, die sie am Eingang willkommen geheißen hatte. „Können Sie mir bitte sagen, wo die Ausstellung ist?“, fragte er. „Ich möchte …“, er zögerte, weil er nach dem richtigen Geschlecht im Deutschen suchte, „unseren Atlas dort hinlegen.“ Er hob den Atlas ein wenig hoch und fühlte sich schäbig.
    „Selbstverständlich, ich helfe Ihnen“, sagte der junge Mann sofort.
    „Das brauchen Sie nicht“, wehrte Maarten ab.
    „Aber natürlich.“ Er ähnelte Balk ein wenig, war aber freundlicher.
    Sie verließen zusammen den Saal und betraten einen Seitengang.
    „Sind wir uns schon einmal begegnet?“, fragte der junge Mann.
    „Nein. Ich bin hier noch nie gewesen.“
    Der junge Mann blieb stehen und streckte seine Hand aus. „Güntermann.“ Offenbar hatte er vergessen, dass er Maarten schon begrüßt hatte.
    Sie betraten einen schmalen Raum, in dem links und rechts auf Stützen Atlanten ausgestellt waren. Es war niemand da. Bei einer offenen Stelle mit dem Schild
Niederlande
blieb Güntermann stehen. Er sah sofort, dass der niederländische Atlas größer war, als man erwartet hatte, und begann, Platz zu schaffen, indem er die Nachbarn zur Linken und zur Rechten zusammenschob. „Sie arbeiten bei Professor Beerta?“, fragte er, während Maarten den Atlas und die erste Ausgabe des Kommentars auspackte.
    „Ja“, antwortete Maarten mit einem so Deutsch wie möglich klingenden
a
.
    „Das dürfte sehr anregend sein.“
    „Ja“, antwortete Maarten vage. Es war nicht das, was ihm als Erstes eingefallen wäre.
    „Ich finde, solche Themen, wie Sie sie in den Niederlanden bearbeiten, sind ungeheuer interessant.“
    „Die Wichtelmännchen“, verdeutlichte Maarten. Offenbar war der junge Mann auf dem Laufenden über das, was sich bei ihnen tat, und da er selbst keine blasse Ahnung vom Inhalt des deutschen Atlas hatte, wunderte es ihn.
    „Zum Beispiel.“
    „Es hat auch seine Schwierigkeiten.“
    „Selbstverständlich, wie all unsere Themen.“
    Maarten hatte darauf keine Antwort. Er fand das Gespräch unmöglich. Doch Güntermann erwartete auch keine Antwort. Er sah auf seine Uhr. „Ich bitte um Verzeihung, aber ich soll protokollieren. Wir sehen uns noch.“ Und er ging zurück in den Saal.
    Als Maarten den Saal betrat, ein steil nach unten zulaufendes Amphitheater, war dieser zu drei Vierteln gefüllt. Beerta saß in der vordersten Reihe, Jan Vanhamme ein paar Sitze von ihm entfernt. Beerta war im Gespräch mit einem ziemlich heruntergekommenen Mann, der eine Narbe auf der Wange hatte. Maarten zögerte und setzte sich

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