Das Büro
beschäftigt.“
Vanhamme nickte abwesend. „Herr Beerta hat viel zu tun.“
Er holte eine Zigarrenschachtel aus seiner Innentasche, wollte eine herausnehmen, erinnerte sich in diesem Moment daran, dass er im Bus nicht rauchen durfte, machte die Schachtel wieder zu und steckte sie weg. „Ich schätze uns glücklich, dass wenigstens Sie Ihre ganze Zeit darauf verwenden können“, sagte er und sah auf.
*
Als Maarten sich näherte, stand Slofstra vor der Tür des Büros, die Tasche in der Hand.
„Ist de Bruin nicht da?“, fragte Maarten, nachdem sie sich begrüßt hatten.
„De Bruin macht vierzehn Tage Urlaub“, antwortete Slofstra, „in der Pension Ruimzicht in Valkenburg, weil er übermorgen fünfundzwanzig Jahre verheiratet ist.“
„Und Nijhuis?“
„Nijhuis ist nicht da.“
In diesem Augenblick erklang vom Turm her das Glockenspiel. Maarten sah nach oben. Es war Punkt neun Uhr. Von der Brücke her kam ihm van Ieperen mit großen Schritten entgegen, geistesabwesend. Sie schauten zu ihm hinüber. Er bemerkte sie erst, als er dicht vor ihnen war.
„So“, sagte er, wie zum Gruß. Ohne seinen Schritt zu verlangsamen, ging er an ihnen vorbei und betrat die Gasse.
„Was ist das doch für ein merkwürdiger Kauz“, sagte Slofstra kopfschüttelnd.
Das Glockenspiel verstummte. Beim ersten Schlag der Glocke kam van Ieperen wieder aus der Gasse heraus. „Ist keiner da?“, fragte er mit einer Grimasse.
„De Bruin ist im Urlaub“, antwortete Slofstra teilnahmslos. „In der Pension Ruimzicht in Valkenburg, weil er übermorgen fünfundzwanzig Jahre verheiratet ist.“
„Wer hat eigentlich sonst noch einen Schlüssel?“, fragte Maarten.
„Beerta, Nijhuis und Dé“, antwortete van Ieperen.
Maarten sah unschlüssig auf die Straße und dann zum Giebel hoch. Im ersten Stock stand ein Fenster offen, doch er erinnerte sich, dass die Tür zum Innenhof hinter dem Verschlag von de Bruin abgeschlossen war.
Meierink kam gemächlich die Straße entlang. „Guten Morgen, meine Herren“, sagte er, als er sie erreicht hatte. „Ist de Bruin nicht da?“
„De Bruin ist im Urlaub“, antwortete Maarten.
„In der Pension Ruimzicht in Valkenburg“, ergänzte Slofstra.
„Also werden wir warten müssen“, folgerte Meierink gelassen.
Zu viert standen sie schweigend vor der Tür.
„Ist Nijhuis auch nicht da?“, fragte Meierink.
„Nein“, antwortete Maarten, „und Beerta ist zu einer Sitzung.“
„Aber wusste Nijhuis denn nicht, dass de Bruin Urlaub hat?“, wollte Meierink wissen.
„Das nehme ich an“, sagte Maarten.
„Dann hätte er doch wohl pünktlich da sein können?“
Niemand reagierte darauf. Über ihren Köpfen erklang wieder das Glockenspiel. Viertel nach neun. Maarten sah in die Straße. Balk kam ihnen mit entschlossenem Schritt entgegen. Als er sie stehen sah, nahm sein Gesicht einen unbehaglichen Ausdruck an. „Was ist denn das für ein Unsinn?“, sagte er, ohne zu grüßen.
„Hast du keinen Schlüssel?“, fragte Maarten.
„Nein, warum?“, sagte Balk ungeduldig. „Wenn alle dafür sorgen, dass sie pünktlich da sind, brauche ich keinen Schlüssel!“ Er wandte sich zu Meierink. „Ich bin in der Bibliothek. Um halb elf kommt ein Besucher. Sag ihm, dass er mich anrufen soll, um einen neuen Termin zu vereinbaren.“
Er drehte sich um und ging wieder weg. Auf der Brücke begegnete er Wiegel, der gemütlich mit dem Fahrrad angefahren kam, ohne dassBalk ihn bemerkte. Wiegel sah kurz zu ihm hin und dann sofort wieder auf die Straße, um den Verkehr auf der Gracht im Auge zu behalten. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stieg er von seinem Fahrrad und überquerte, das Rad schiebend, die Straße. „Es gibt doch wohl keine Probleme, meine Herren?“, fragte er.
„Wir warten auf Nijhuis“, antwortete Maarten. „De Bruin ist im Urlaub.“
„Ist denn schon jemand auf die Idee gekommen, Gerbrandy nach dem Schlüssel zur Gartentür zu fragen?“, entgegnete Wiegel.
Niemand war auf die Idee gekommen.
„Dann werde ich das tun. Muss nur eben mein Fahrrad abstellen.“ Er fuhr mit dem Fahrrad in die Gasse hinein, kam kurz darauf wieder heraus und ging mit einem amüsierten Lächeln an ihnen vorbei.
Sie sahen ihm nach, bis er um die Ecke verschwand. Gleich danach kam Fräulein Haan über die Brücke. Sie tat so, als sähe sie sie nicht, bis sie dicht bei ihnen war. In ihrem Gesicht zuckte es nervös. „Können Sie nicht rein?“ Sie holte einen Schlüssel aus der Tasche
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