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Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
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Tabaksbeutel aus der Tasche und gab ihn ihm.
    Beerta stand auf. „Wollt ihr was trinken?“
    „Gern“, sagte Maarten, während er seine Pfeife stopfte.
    „Was wollt ihr trinken?“
    „Haben Sie jungen Genever?“
    „Ich habe jungen Genever. Und N-nicolien?“
    „Ich auch gern“, sagte Nicolien.
    „Ich dachte, Frauen trinken keinen Genever“, sagte Beerta, genau wie beim letzten Mal.
    „Nicolien schon“, sagte Maarten. „Ihr Großvater war Wirt.“
    Nicolien lachte.
    Bei der Tür, die hinter einem dunkelbraunen Vorhang verborgen war, zögerte Beerta. „Karel würde dich gern mal wieder treffen.“ Er wartete einen Moment, als würde er es sich noch einmal überlegen. „Du hast doch nichts dagegen?“
    Sie hörten, wie er in den Flur ging und, gedämpft durch die Tür und den Vorhang, nach oben rief, von oben dann die Stimme Karels und anschließend Gepolter. Karel betrat das Zimmer. „Hi!“, sagte er mit breitem Grinsen. Er trug eine große Brille mit schwarzem Gestell, doch sein Gesicht hatte sich, seit Maarten ihn das letzte Mal gesehen hatte, kaum verändert. Seine Hand war warm und feucht.
    „Das ist Nicolien“, sagte Maarten.
    „Nicolien Koning“, sagte Nicolien, während sie ihm die Hand gab.
    „Nett, dich einmal kennenzulernen“, sagte Karel grinsend. „Anton spricht so oft über euch.“
    „Was willst du trinken, Karel?“, fragte Beerta, als er das Zimmer betrat.
    „Gib mir einen Rotwein – Wein ist der beste Longdrink, habe ich entdeckt“, sagte er zu Maarten. Er setzte sich und sah ihn mit einem breiten Grinsen an. „Wie lange ist das her?“
    „Dreizehn Jahre? Als du auf Jura umgestiegen bist.“
    Karel nickte.
    „Pass auf! Du kleckerst!“, warnte Beerta, als Karel ihm das Glas abnahm.
    „Anton hat immer Angst, dass ich kleckere“, sagte Karel grinsend. „Auf den Teppich seiner Mutter.“
    „Weil du so unbeherrscht bist“, sagte Beerta geziert. „Du solltest dir mal ein Beispiel an Maarten nehmen.“
    „So redet er immer“, sagte Karel zu Maarten. „Es ist zum Verrücktwerden.“
    Beerta lächelte zärtlich.
    „Was machst du im Moment so?“, fragte Karel. „Anton hat erzählt, dass du Erzählungen über Wichtelmännchen kartierst.“ Er lachte herzlich.
    „Ich bin jetzt mit der Nachgeburt des Pferdes beschäftigt.“
    „Die Nachgeburt des Pferdes!“, rief Karel. Er wandte sich Beerta zu. „Das hast du mir ja gar nicht erzählt! Das fandest du sicher zu schmutzig!“ Er sah wieder zu Maarten. „Hat er dir nicht gesagt, dass du an die Nonnen denken sollst? Anton glaubt noch immer, dass alle Nonnen Jungfrauen sind!“
    „Aber Karel!“, schmunzelte Beerta. „So etwas kannst du doch nicht sagen, wenn eine Dame dabei ist!“
    „Siehst du!“, sagte Karel ausgelassen. „Er denkt, dass die Frauen noch genauso sind wie zu Zeiten seiner Mutter. Aber warum in Gottes Namen die Nachgeburt des Pferdes? Kannst du dir nicht etwas anderes überlegen?“
    Maarten lachte. „Ich finde, es ist ein ausgezeichnetes Thema.“
    „Schreib lieber über den Teufel oder über Hexen. Das ist ein Thema, mit dem du Aufmerksamkeit erregst. Darüber lässt sich sogar eine Doktorarbeit schreiben. Dann wird Anton mit seinen Beziehungen schon dafür sorgen, dass ein Lehrstuhl für dich geschaffen wird.“
    „Aber Karel!“, protestierte Beerta, schockiert aber auch genussvoll, „red nicht so dummes Zeug! Du weißt ja nicht einmal, ob Maarten überhaupt Professor werden will.“
    „Willst du kein Professor werden?“, fragte Karel erstaunt.
    „Nein“, sagte Maarten.
    „Aber das ist doch die einzige Möglichkeit, unabhängig zu sein?“
    „Solange ich bei Herrn Beerta bin, brauche ich das nicht.“
    „Hast du ihm etwa noch nicht gesagt, dass er dich einfach Anton nennen soll?“, fragte Karel Beerta.
    „Karel! Jetzt ist es gut!“, warnte Beerta.
    „Sag einfach nur Anton, hörst du!“, sagte Karel zu Maarten, „das findet er toll. Er denkt immer, dass er als Direktor Distanz wahren muss, weil er mit Dé Haan so schlechte Erfahrungen gemacht hat.“
    Beerta lächelte beschämt.
    „Was machst du gerade?“, fragte Maarten, um das Gespräch auf ein anderes Thema zu bringen.
    „Du hast meine Antrittsvorlesung doch sicher gelesen?“
    „Ja, aber das war doch Unsinn.“
    „Unsinn?“ Er lachte herzlich darüber.
    „Die Vorlesung über das Schlechte im Menschen meinst du?“, sagte Maarten.
    „O ja, du bist natürlich Sozialist, genau wie Anton. Du denkst noch immer, dass an

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