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Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
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sagen: Und jetzt du!
    Beerta hatte sich in seinem Stuhl umgedreht und legte die Brille weg.
    „Ich werde Sie zuerst einmal Herrn Beerta vorstellen“, sagte Maarten. Er wandte sich Beerta zu. „Das ist“, er zögerte kurz, „Herr Muller, der Freund von Fräulein Bruul.“
    Beerta stand auf.
    „Sagen Sie ruhig Ad zu mir“, sagte der junge Mann, während er Beerta die Hand reichte.
    Beerta richtete sich auf und spitzte ironisch die Lippen. „Von Adriaan.“
    „Adrianus“, verbesserte der junge Mann.
    „Bedeutet das, dass du katholisch bist?“, fragte Beerta.
    „Soweit ich weiß, nicht“, sagte der junge Mann keck.
    „So etwas weiß man doch!“ Man konnte sehen, dass der junge Mann ihn amüsierte.
    „Nein, ich bin nicht katholisch.“
    Beerta nickte bedächtig. „Und du studierst?“
    „Deutsch“, mit demselben herausfordernden Lachen.
    „Deutsch?“, sagte Beerta überrascht. „Warum Deutsch?“
    „Weil es eine schöne Sprache ist.“
    Beerta nickte. „Das finde ich auch.“
    „Sie finden das auch?“, fragte der junge Mann überrascht.
    „Warum sollte ich das nicht finden?“, fragte Beerta mit gespieltem Erstaunen.
    „Weil es fast niemand findet.“
    „Deutsch ist für mich die Sprache von Rilke und Stefan George.“ Er blickte dem jungen Mann direkt in die Augen. „Kennst du die?“
    „Ja, natürlich.“
    „Und wie findest du sie?“
    „Ein bisschen sanft?“, sagte der Junge zögernd, fast fragend.
    Beerta schmunzelte. „Ja, aber mir kann es nicht sanft genug sein.“ Er sah den jungen Mann an und zwinkerte. „
Die sanften Kräfte werden sicher siegen ganz am End.
“ Er wartete kurz, als erwarte er eine Reaktion, doch der junge Mann schwieg. „Kennst du Henriette Roland Holst?“
    „Nur davon gehört.“
    „Dann werde ich dir mal etwas von ihr zu lesen geben“, er spitzte die Lippen, „zumindest, wenn Herr Koning dich haben will, denn das ist kein bequemer Zeitgenosse.“
    „Er könnte die Arbeit von Annechien Ansing machen“, sagte Maarten, Beertas Bemerkung ignorierend.
    Beerta nickte. „Das ist eine gute Idee“, er wandte sich ab, „dann zeig ihm mal, was er zu tun hat.“
    Maarten ging zum Karteisystem und drehte sich zu Ad Muller um. „Das ist das Wörterbuch, von dem Heidi gesprochen hat.“
    Ad Muller kam neugierig näher. Maarten zog ein Schubfach auf. Muller beugte sich über die Karteikarten und blätterte ein paar um. In seinem Blick und seiner Haltung lag etwas Begieriges. „Und wann ist das hier fertig?“, fragte er.
    „Wenn ich in Rente gehe“, antwortete Maarten. In seiner Stimme lag ein boshaftes Vergnügen. Er war sich sicher, dass Beerta lauschte.
    Muller zog ein zweites Schubfach auf und sah auch dort hinein.
    „Das schreckt dich nicht ab?“, fragte Maarten.
    „Nein, im Gegenteil“, sagte der junge Mann und sah auf. „Ich finde es herrlich, an etwas Großem zu arbeiten.“
    „Herr Koning nimmt die Dinge manchmal etwas schwer“, warnte Beerta.
    „Aber dieses Mal nicht“, parierte Maarten.
    *
    „So!“, sagte sein Vater. Er schob sein Schälchen von sich weg, wischte sich mit der Serviette den Mund ab und stand auf. „Das war lecker, Kind! Jetzt noch den Kaffee!“ Er setzte sich in den Sessel am kleinen Tisch und begann, seine Pfeife zu stopfen.
    „Du wirst noch einen Moment warten müssen, bis wir auch aufgegessen haben“, ermahnte ihn Maarten, während er seinen Joghurt auslöffelte – er spürte Nicoliens aufkeimende Wut neben sich. „Mein Vater sagte dann immer: Der Kellner muss auch essen.“
    „Daran kann ich mich nicht erinnern“, sagte sein Vater, während er den Tabak andrückte. „Wenn du nur darauf achtgibst, dass ich um halb acht weg muss.“
    „Worüber wirst du eigentlich sprechen?“
    „Über meine Reise nach Israel.“ Er zündete die Pfeife an, warf das Streichholz in Richtung des Aschenbechers und beugte sich vor, um das oberste Buch vom Stapel auf dem kleinen Tisch zu nehmen. Gerard Reve:
Op weg naar het einde
. „Ich werde ihnen meine Dias zeigen.“ Er schlug das Buch auf.
    Maarten stand auf. Er wollte Nicoliens Schälchen nehmen, um es, zusammen mit seinem eigenen, in die Küche zu bringen.
    „Lass nur“, sie nahm ihm das Schälchen ab, in ihrer Stimme lag unterdrückte Wut, „ich mach das schon, setz du dich nur zu deinem Vater.“ Sie ging mit den Schälchen in die Küche.
    „Wer kommt eigentlich?“, fragte Maarten, während er sich auf die Couch setzte. Er fühlte sich schuldig, sowohl seinem Vater

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