Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Und darum werden Sie der Öffentlichkeit darüber berichten, ganz gleich, wie das Ergebnis aussehen wird.«
    Jerry seufzte schwer. »Es hat keinen Sinn, über Mondkolonien und Krankenhäuser oder über Wohltätigkeit und Ökonomie zu streiten. Ich bin hier, um dabei zu helfen, die Wahrheit über die Missionen von Myshko und Bartlett zu verbreiten, wie auch immer die aussehen mag. Und jetzt, da ich tatsächlich für Sie arbeite, werde ich Ihnen noch etwas erzählen, das wir herausgefunden haben: Nahezu jedes Foto des Cassegrain-Kraters, das seit 1959 aufgenommen wurde, ist manipuliert worden.«
    »Cassegrain?«, wiederholte Bucky, und ein grimmiges Lächeln huschte über seine Lippen. »Verdammt, Cassegrain! Hab ich mir’s doch gleich gedacht!«
    Jerry runzelte die Stirn. »Was meinen Sie damit? Warum denn ausgerechnet der Cassegrain?«
    »Das ist das Gebiet, von dem es die wenigsten Fotos und so gut wie gar keine Beschreibung gibt.«
    »Ist das Ihr Zielgebiet?«
    »Richtig.«
    »Wonach suchen Sie? Nach Fußabdrücken?«
    Bucky schüttelte den Kopf. »Wir werden natürlich die Augen danach offen halten. Aber ich nehme an, sie haben ihre Spuren sorgfältig verwischt.«
    »Der Krater ist groß, vielleicht fünfundsechzig Kilometer im Durchmesser«, gab Jerry zu bedenken. »Wie wollen Sie wissen, wo genau Sie suchen müssen – und wonach Sie suchen sollen, wenn nicht nach Fußabdrücken?«
    Bucky führte Jerry um das Schiff herum zu der kleineren Landefähre. »Sehen Sie das?«, fragte er und zeigte auf eine Nahtstelle.
    »Ja.«
    »Das ist eine Abstiegsstufe. Wenn wir richtig liegen, dann müsste es davon zwei auf der Oberfläche geben.«
    »Verflixt«, rief Jerry, »daran habe ich überhaupt nicht gedacht!«
    Bucky ließ ein Grinsen aufblitzen. »Ich wette, George Cunningham hat daran auch noch nicht gedacht. Anderenfalls hätte er schon ein obskures Gesetz gefunden, das uns den Start verbietet.«
    »Also wird das keine Suche nach der Nadel im Heuhaufen!«
    »Wir werden die Abstiegsstufen vermutlich nicht aus dem Orbit sehen können. Aber wir haben die geeigneten Instrumente, um sie zu finden und ihre Position exakt zu bestimmen. Dann können wir vielleicht endlich herausfinden, warum es neun Präsidenten nacheinander für richtig befunden haben, das amerikanische Volk anzulügen.«
    Cassegrain. Das Wort kreiste unaufhörlich durch Jerrys Kopf. Und dann fiel es ihm ein. »Da ist noch etwas«, sagte er.
    »Das wäre?«
    »Damals, in der Apollo-Zeit, hat es ein Geheimprojekt gegeben.«
    »Tatsächlich?«
    »Sein Name ist gewissermaßen verwandt.«
    »Sein Name?«
    »Sie haben es Cassandra genannt.«
    Plötzlich verspürte Jerry wieder große innere Anspannung, freudige Erregung, ein Gefühl, wie er es seit seinen Anfangstagen bei der NASA nicht mehr erlebt hatte. Er hatte beinahe schon vergessen gehabt, wie schön und belebend dieses Gefühl war. Aber jetzt, wo es zurück war, wollte er es nicht mehr missen, nie mehr.

22
    »Sie haben einen Durchbruch erzielt, Mr President. Wescott sagt, er versichert, dass der Durchschnittsamerikaner, der dieses Jahr geboren wird, sich auf eine Lebensspanne freuen kann, die beinahe doppelt so lang ist wie die der Menschen im letzten Jahrhundert.« Laurie Banner, Georges wissenschaftliche Beraterin, stand einen Meter vor seinem Schreibtisch. Abraham Wescott war Nobelpreisträger und seit Jahren der führende Kopf in dem Bemühen darum, die menschliche Lebenszeit zu verlängern. Bei offiziellen Verlautbarungen war er stets extrem zurückhaltend. Wenn er also dergleichen verkündete …
    Laurie war eine hochgewachsene, magere Afroamerikanerin, tadellos gekleidet. Aber ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie sich emotional in einer Zwickmühle befand. Gute und schlechte Neuigkeiten hieß das. Dass es irgendwann zu diesem Durchbruch kommen würde, hatte man gewusst. Was das für Konsequenzen hatte, auch. George hatte gehofft, es würde erst konkret werden, wenn er nicht mehr im Amt wäre.
    »Nun denn«, meinte er, »ich glaube, wir sollten einen Toast auf Professor Wescott ausbringen.«
    »Das ist noch nicht alles«, sagte Laurie.
    »Kriegen die die Wiederauferstehung auch hin?«
    »Beinahe. Wescott sagt, sie könnten den Alterungsprozess umkehren. Aber wir wussten ja bereits, dass man, wenn das eine erst geschafft wäre, auch das andere hinkriegen würde.«
    »Nun, ich freue mich, das zu hören.« Nur schade, dass das nicht erst in ein paar Jahren öffentlich würde. »Die Alten und

Weitere Kostenlose Bücher