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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Haus?« Ihre Augen leuchteten auf. »Oh nein. Ich war einige Male hier, Mr President. Ich habe meine Kinder zu Besichtigungstouren begleitet. Und deren Kinder auch. Ich habe eine Menge schöne Erinnerungen an diesen Ort.« Das Lächeln verblasste. »Und ein paar nicht so schöne.«
    »Ja«, sagte der Präsident und erwiderte das Lächeln. »Ich weiß genau, was Sie meinen.«
    Eine der Praktikantinnen brachte mehr Kaffee, füllte die Tassen nach und schenkte George ein, erkundigte sich, ob noch etwas gebraucht würde und huschte wieder hinaus.
    »Das müssen schwere Zeiten gewesen sein«, bemerkte er. »Vor allem während des Skandals.«
    »Das ist wahr. Aber ich hatte damit nichts zu tun. Präsident Nixon habe ich kaum zu sehen bekommen. Nur dann und wann auf einem der Korridore.« Sie brach ab, schüttelte den Kopf. »Ich weiß, was über ihn geredet wird. Und ich denke, er hatte wohl seine Fehler. Aber ich mochte ihn.«
    »Ms Akins, wissen Sie von den Gerüchten? Dass es frühere Landungen auf dem Mond gegeben haben soll, die nie publik gemacht wurden?«
    »Es ist kaum möglich, nicht davon zu wissen, Mr President. Es ist überall in den Nachrichten. Aber ich weiß auch nicht mehr, als ich diesem Mann am Telefon erzählt habe.«
    »Das hatten wir befürchtet. Aber wir dachten, es wäre einen Versuch wert. Ich hatte gehofft, ein Besuch im Weißen Haus könnte Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge helfen.« Er bemühte sich um einen lockeren Tonfall. »Da Sie nun schon hier sind: Haben Sie irgendetwas über ungewöhnliche Mondmissionen gehört?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Mr President. Nicht ein Wort.«
    Er kostete den Kaffee, ohne den Geschmack wirklich wahrzunehmen. »Irene – darf ich Sie Irene nennen?«
    »Aber natürlich, Mr President.«
    »Am Telefon haben Sie gesagt, die NASA habe auf dem Mond etwas entdeckt.«
    »Das ist richtig.«
    »Aber Sie wissen nicht, was das war?«
    »Nein, Sir, das weiß ich nicht.«
    »Was genau haben Sie gehört?«
    Die alte Dame rückte ihre Brille zurecht. Strich sich eine Locke aus der Stirn. Zu ihrer Zeit muss sie, dachte George, eine hübsche junge Frau gewesen sein. »Ich wünschte, ich könnte es Ihnen sagen, Mr President. Aber ich kann mich wirklich nicht mehr an Einzelheiten erinnern. Mr Haldeman könnte etwas gesagt haben. Und vielleicht Mr Ehrlichman. Ja, doch, auf jeden Fall Mr Ehrlichman. Das ist jetzt fünfzig Jahre her. Ich erinnere mich einfach nicht …«
    »Okay. Sie haben gesagt, die hätten eine große Sache daraus gemacht. Was haben Sie damit gemeint?«
    »Nun, ich habe nicht gemeint, dass sie wegen des Mondes großes Trara gemacht hätten. Nur, als ich einmal danach gefragt habe, hat man mir gesagt, da wäre nichts dran. Und der Mann, der mir das gesagt hat, war richtig erschrocken. Das war meiner Erinnerung nach das einzige Mal, dass er mir gegenüber die Nerven verloren hat.«
    »Wer war das? Wer hat die Nerven verloren?«
    »Gordon Brammer. Er war der persönliche Assistent des Stabschefs.«
    »Brammer?«, wiederholte der Präsident.
    »Er lebt nicht mehr, Sir. Ist vor langer Zeit gestorben.«
    »Okay, danke, Irene.«
    Der Präsident wollte sich gerade erheben, als Irene gedankenverloren erneut das Wort ergriff: »Da ist doch noch etwas«, sagte sie. »Es betrifft Jack Cohen.« Sie runzelte die Stirn. »Komisch. An den habe ich seit Jahren nicht mehr gedacht.«
    Ihre Worte veranlassten Ray, sich ebenfalls am Gespräch zu beteiligen. »Wer ist Jack Cohen?«
    »Ich weiß es nicht, Mr Chambers. Er war einfach jemand, der oft hier war. Der einzige Grund, warum ich mich an seinen Namen erinnere, ist …« Sie lächelte. »Ich hatte einmal einen Freund gleichen Namens. Vor langer Zeit.«
    »Und wann war das mit Cohen? 1969?«
    »Nun, dass Cohen sich im Weißen Haus herumgetrieben hat, das muss irgendwann in den späten Sechzigern gewesen sein. Dann habe ich ihn eine ganze Weile nicht gesehen. Zwei oder drei Jahre. Bis er dann eines Tages ziemlich erschrocken wieder aufgetaucht ist.«
    »Wann?«
    »Das weiß ich noch. Das war, bevor die Watergate-Geschichte aufgeflogen ist.«
    Drei Jahre später. Da konnte es keinen Zusammenhang geben. »War er eine Art Berater?«, fragte Ray.
    »Ich weiß es wirklich nicht. Er tauchte einfach dann und wann im Weißen Haus auf. Ich weiß nicht einmal, wen er hier aufgesucht hat. Wie gesagt, das Einzige, was hängen geblieben ist, ist sein Name. Ich weiß nicht einmal mehr, wie er ausgesehen hat.«
    »Und was hat er nun mit

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