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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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wollte. Er musste nicht für Sex bezahlen.«
    »Okay. War nur ein Gedanke.«
    »Sonst noch etwas, Milt?«, fragte Ray.
    »Ja. Da wir sowieso gerade bei Watergate sind …«
    »Ja?«
    »Wahrscheinlich hat das nichts zu bedeuten. Aber ich habe Ihnen doch erzählt, dass Cohen trank. Wie es aussieht, soll er an einem alkoholseligen Abend behauptet haben, er sei einer der Watergate-Einbrecher gewesen.«
    »Naja«, meinte Ray, »darauf würde ich nicht viel geben.«
    »Ich habe mit einigen gesprochen, die ihn gekannt haben, als er bereits im Ruhestand war. Die haben gesagt, das sei eine Art Running Gag gewesen. Wenn er zu viel getrunken hatte. Trotzdem, Sir, haben Sie wahrscheinlich recht. Ich bezweifle auch, dass da was dran ist. Andererseits …«
    »Danke, Milt.« Ray beendete das Gespräch und blickte den Präsidenten an. »Wir haben nichts, George.«
    George erhob sich, schaute zur Uhr und dann zu seinem Stabschef. »Was meinen Sie damit?«, fragte er.
    »Ich habe nichts gehört, um mich davon zu überzeugen, dass Cohen etwas anderes als ein Säufer war.«
    George stand ein arbeitsreicher Nachmittag bevor. »Ich muss los, Ray.«
    »Okay, Sir.« Ray ging zur Tür.
    »Moment noch.«
    »Ja, George?«
    »Ist von den Watergate-Einbrechern noch jemand am Leben?«
    Ray konsultierte sein Smartphone. »Einer. Eugenio Martinez. Lebt in Georgia.«
    »Okay. Weinstein soll mit ihm reden. Wir müssen diese Situation unter Kontrolle bringen.«
    »Das ist doch schon so lange her, Sir.«
    »Ich spreche von Blackstone.«
    »Oh.« Rays Gesicht legte sich in Falten. »Wenn wir die Bundesluftfahrtbehörde hinzuziehen wollen, wird es langsam Zeit.«
    »Nein, das geht nicht. Wenn wir Blackstone Hindernisse in den Weg legen, wird er es herausschreien, und die Presse fällt über uns her. Versuchen wir es auf eine andere Weise!«
    »Was schlagen Sie vor?«
    »Wir reden mit unserem milliardenschweren Glückspilz.«
    »Das haben wir schon versucht.«
    »Versuchen wir es noch einmal!«
    »Okay. Ich schätze, wir haben nichts zu verlieren. Soll ich mich darum kümmern?«
    »Ja.« George lächelte. »Sie können ja versuchen, an seinen Patriotismus zu appellieren.«
    Georges Nachmittag war ausgebucht. Da war die wöchentliche Besprechung mit der CIA und das Treffen mit dem Direktor der National Security, den Mitgliedern des National Education Committee, einer Planungsgruppe für den Bau von Schnellstraßen und den Lone Eagles, einer Gruppe, die sich für den Schutz wilder Tiere starkmachte. Außerdem würde George mehreren Afghanistanveteranen eine Auszeichnung verleihen. Eine große Konferenz jedoch stand erst am nächsten Tag auf dem Programm, wenn das Weltbevölkerungsgremium in der Stadt wäre, um über unbedenkliche Bevölkerungszahlen zu diskutieren.
    Dem Anstieg der Weltbevölkerung wurde erst seit Neuestem wirklich Aufmerksamkeit zuteil. Viele Nationen hatten beschlossen, Chinas Vorbild zu folgen und nicht mehr als ein Kind pro Familie zuzulassen. Die Chinesen hatten diese Politik bereits 1978 eingeführt.
    Leider gehörte zu den Folgen, dass Paare tendenziell Söhne bevorzugten. Daher wurden weibliche Föten millionenfach abgetrieben. Infolgedessen stand die Welt vor einer wachsenden Krise: Überall auf dem Planeten, vor allem aber in den ärmeren Ländern, wuchsen Männer in einer Welt heran, in der es nicht mehr genug Frauen gab. Die Konferenz diente dem Bemühen, deswegen zumindest Alarm zu schlagen. Millionen wütender Männer ohne Frauen. Und vermutlich auch ohne Arbeit. Na, wenn das kein Rezept für eine ausgemachte Katastrophe war!
    Nach dem Abendessen sollte George zusammen mit Lyra die Gastgeber für einen Abend mit Manny Garfield geben, dem Poeten und Pulitzerpreisgewinner. Zwei Stunden lang Dichtung anzuhören, die über Georges literarisches Aufnahmevermögen ging, war sicher kein Vergnügen, sondern lästige Präsidentenpflicht. Ausflüchte aber gab es da trotzdem nicht. Nächste Woche käme der Geiger Maury Petain. Ray hatte den Präsidenten eindringlich davor gewarnt, sich als Liebhaber der Künste zu geben. Politische Gegner würden ihn nur beschuldigen, elitär zu sein. Doch George hatte ihm geduldig erklärt, dass es nicht darum gehe, sich selbst als Kunstmäzen darzustellen, sondern darum, sich als verantwortungsvoller Gastgeber zu erweisen.
    Und außerdem fand George zunehmend Gefallen an Rachmaninoff. Was soll falsch daran sein?, dachte er. Ich bin der Präsident der Vereinigten Staaten. Ich höre mir die Musik an,

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