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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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einmal so kommt.«
    Jerry unterhielt sich noch ein paar Minuten mit ihm über die Lage der Raumfahrt und darüber, was hätte sein können. Als er meinte, Cobble wäre nun empfänglich genug, fragte er nach den Missionen von Myshko und Walker. »Wir hören dauernd Gerüchte, sie wären neunundsechzig gelandet. Vor Armstrong. Richard, ergibt das für Sie einen Sinn? Irgendeinen?«
    »Nein«, erwiderte Cobble. »Ich kann mir nicht vorstellen, warum die beiden das hätten tun sollen. Ich meine, ich weiß natürlich, die Jungs in den Kapseln wären alle gern gelandet. Aber sie wären nie ohne das Einverständnis der NASA runtergegangen. Und das hatten sie nicht. Und selbst wenn einer von ihnen den Rebellen gespielt hätte, wie hätten sie das dann ein halbes Jahrhundert lang geheim halten sollen? Wir haben beide für die Regierung gearbeitet, Jerry. Sie wissen, wie die mit Geheimnissen umgeht.«
    »Wäre es möglich, dass so etwas passiert ist, ohne dass Sie davon erfahren haben?«
    Cobble saß in einem Lehnsessel. Aber er sah nicht aus, als würde er sich sonderlich wohlfühlen. Er setzte zu einem Nein an, zögerte dann aber, ordnete seine Gedanken neu und fing von vorn an: »Sehen Sie, Jerry, möglich ist alles. Ich war in diesem Jahr, neunundsechzig, im Grunde auch nicht in der Position, selbst Einfluss auf das Geschehen zu nehmen. Ob es möglich ist, dass sie es getan haben? Natürlich ist das möglich. Aber glaube ich das auch? Warum fragen Sie mich nicht, ob ich an Area 48 glaube?«
    »Sie meinen Area 51, Richard.«
    »Was auch immer.«
    »Okay. Danke. Wenn Ihnen noch etwas einfällt, sagen Sie mir Bescheid, ja?«
    Barbara steckte den Kopf zur Tür herein. »Gibt es noch etwas, Jerry?«
    »Nein, Barb«, sagte er. »Wir sehen uns Montag.«
    Ein Anruf ging ein. Cobble war wieder dran. »Da war so eine Sache, Jerry. Da hat es damals, ich glaube, es war das gleiche Jahr, 1969, etwas gegeben, das unter dem Namen Cassandra-Projekt lief.«
    »Cassandra?« Das war das Projekt, von dem auch Cary Blankenship gesprochen hatte.
    »Ja. Ich bin ziemlich sicher, das war neunundsechzig. Wie auch immer, ich bin nicht einmal sicher, ob es wirklich existiert hat. Ich habe mich nur wegen dieser Gerüchte daran erinnert. Aber mir fällt niemand ein, der tatsächlich etwas darüber gewusst hat. Daher … Ach, zum Teufel, wahrscheinlich bilde ich mir das nur ein! Mein Gedächtnis funktioniert nicht mehr so gut.«
    »Wissen Sie irgendwas darüber, Richard?«
    »Nein. Nur, dass … ach, vergessen Sie das. Ich weiß nicht, wovon ich spreche.« Er legte auf.
    Barbara stand immer noch auf der Schwelle. »Wer ist Cassandra?«, fragte sie.
    Jerry googelte danach. »Ich glaube, das war eine Griechin, die die Zukunft voraussagen konnte.« Das war der erste Treffer. »Nein, ich glaube, sie war Trojanerin«, korrigierte er dann.
    Es gab auch ein Cassandra-Softwaresystem, eine Cassandra-Schauspielschule, eine Cassandra-Mobelhauskette. Aber natürlich gab es keinen Treffer, der den Namen in irgendeiner Weise mit Raumflug in Verbindung brachte.
    »Sie konnte also die Zukunft vorhersagen«, konstatierte Barbara. »Und aus welchem Grund sollte die NASA ein Projekt nach ihr benennen?«
    Jerry las den Eintrag. »Einen könnte es geben. Niemand hat ihr je geglaubt.«

7
    Bucky hasste es, wenn man ihm Make-up auflegte. Jedes Mal, wenn er einen Auftritt im Fernsehen hatte, schmierten sie es ihm ins Gesicht. Und jedes Mal, wenn er sich beschwerte, erklärten sie ihm, dass jeder, sogar der Präsident, sogar der Papst im Fernsehen Make-up trügen. Und jedes Mal, wenn sie ihm das erzählten, rasselte er dreißig oder vierzig Baseball- und Footballspieler herunter, die kein Make-up trugen, wenn sie nach dem Spiel interviewt wurden (gelegentlich warf er noch einen schlammverschmierten Jockey ins Rennen, der gerade einen Geländeritt für sich entschieden hatte). Es änderte nichts, wie sehr Bucky sich auch beklagte, die Maskenbildnerin legte das Make-up auf. Allerdings zog er immer dann die Reißleine, wenn sie sein Haar befeuchten und dann föhnen wollte, damit es voller aussähe.
    »Ich bin nicht Cary Grant«, pflegte er dann zu schimpfen. »Ich muss nicht aussehen wie der Hauptdarsteller in einem Liebesfilm.«
    »Cary wer?«, lautete zumeist die Antwort der üblicherweise recht jungen Maskenbildner oder -bildnerinnen.
    Bucky aktualisierte sein Beispiel, griff zu Burt Lancaster und schließlich zu Sylvester Stallone, die allerdings erheblich weniger mit

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