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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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wiederhole: sollen sie doch!«
    »Ich weiß nicht, wie viele Jahre Sie gebraucht haben, um Ihre Reputation aufzubauen«, erinnerte Camden seinen Arbeitgeber, »aber es braucht nur einen einzigen Fernsehauftritt, um alles zu vernichten.«
    Einen endlosen Moment lang starrte Bucky Camden nur an. »So habe ich gestern auch noch gedacht«, sagte er dann. »Aber ich habe mich geirrt.«
    »In welcher Hinsicht?«
    Bucky lächelte. »Mich kann keiner feuern.«
    Camden blickte ihn verständnislos an.
    »Wer soll mir sagen, ich könnte nicht zum Mond fliegen?«, wurde Bucky deutlicher. »Ich gehe davon aus, dass das, was ich behaupte, korrekt ist. Aber sollte ich mich irren, wird sich das lediglich darauf auswirken, wie die Öffentlichkeit mich wahrnimmt. Da ich nie für ein politisches Amt kandidieren werde, interessiert mich das einen Dreck. Sie, Ed, werden nach wie vor Arbeit haben; keine meiner Firmen wird deswegen in Schwierigkeiten geraten; wir werden immer noch eine Rakete zum Mond schicken, die Bundessteuerbehörde wird mich weiterhin schikanieren. Die einzigen Leute, die möglicherweise zu spüren bekommen, dass sich durch meinen Fernsehauftritt heute etwas ändert, sind Jason Brent und sein Team. Wenn jeder glaubt, ich wäre nur ein harmloser Idiot, wird es wohl nicht mehr so viele Versuche geben, mich zu entführen oder umzubringen.«
    »Es hat, seit ich vor fünf Jahren angefangen habe, für Sie zu arbeiten, nur zwei gegeben«, bemerkte Brent.
    »Gut«, erwiderte Bucky, »dann können Sie ja, falls ich richtigliege, Frührente beantragen.«
    Brent lachte, während Camden nur niedergeschlagen den Kopf schüttelte. »Wenigstens habe ich es versucht«, meinte er schließlich.
    »Und ob Sie es glauben oder nicht, ich schätze das sehr«, sagte Bucky. »Sie haben versucht, mein Image zu verteidigen. Die Sache ist die: Mein Körper braucht vielleicht von Zeit zu Zeit Schutz. Aber ich habe inzwischen einen Punkt erreicht, an dem mein Image ganz allein bestehen kann.« Er schwieg einen Moment. Dann: »Was immer wir finden, was immer wir dort oben sehen und erleben, wir werden Beweise dafür zurück zur Erde bringen. Und wenn wir das tun, wird das, was die Leute von mir denken, nicht annähernd so wichtig sein wie das, was wir finden.«
    »Schon gut«, meinte Camden. »Machen Sie, was Sie wollen! Zum Teufel, das tun Sie doch so oder so!«
    »Das ist der Grund, warum die meisten meiner Mitarbeiter schon seit Jahren bei mir sind. Ich kann nie jemandem außer mir selbst die Schuld geben.«
    »Also, was werden Sie nun sagen?«
    Noch ein Lächeln. »Warum warten Sie’s nicht ab und hören mir einfach zu?«
    Und noch ein Seufzer. »Mach ich.«
    Gloria betrat die Garderobe.
    »Ah, eine Vierergruppe zum Bridge!«, meinte Bucky.
    »Schön zu sehen, dass Sie nicht nervös sind«, entgegnete Gloria. »Ich bin nur gekommen, um Ihnen zu sagen, dass Sie in sechs Minuten dran sind.«
    »Wer stellt mich vor?«
    Sie runzelte die Stirn. »Davon wurde im Vorfeld kein Wort gesagt. Ein Ansager des Senders wird das wohl erledigen.«
    »Schon in Ordnung«, entgegnete Bucky. »Aber es wäre mir lieber gewesen, wenn Jerry Culpepper das übernommen hätte.«
    »Das würde ihn den Job kosten.«
    »Ich weiß«, entgegnete Bucky. »Aber dann hätte er keine Gewissensbisse mehr, stattdessen für mich zu arbeiten.«
    »Ich weiß nie, wann Sie einen auf den Arm nehmen und wann nicht«, bemerkte Camden.
    »Sagen Sie es ihm, Gloria!«
    »Niemals jemanden wissen lassen, ob man ihn auf den Arm nimmt, ist schon die halbe Miete«, erklärte sie wie verlangt.
    »Richtig«, stimmte Bucky zu. Er stand auf und sah sich im Spiegel an, richtete seine Krawatte, betrachtete sein Gesicht und ging sich mit den Fingern durchs Haar. »Damit es nicht so aussieht, als hätten die mich noch schnell gestriegelt, ehe ich vor die Kamera trete«, erklärte er und schaute sich um. »Wo habe ich jetzt das verdammte Buch gelassen?«
    »Meinen Sie das Tagebuch?«, fragte Camden.
    »Ja.«
    »Ich weiß, Sie haben gutes Geld dafür hingelegt. Aber wenn Sie das vor die Kamera halten, kostet das Ralph D’Angelo den Job.«
    »Er wird nicht gleich pleitegehen, ehe er einen neuen gefunden hat«, gab Bucky zurück. Aber nachdenklich zögerte er, zuckte dann mit den Schultern und ging zur Tür. »Zum Teufel damit! Wer weiß, ob wir nicht irgendwann einmal einen Freund in Baltimore brauchen.« Er trat hinaus auf den Korridor. »Welche Richtung?«
    »Ich bringe Sie hin«, erbot sich Gloria,

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