Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)
verebbte.
»Ein beinahe unanfechtbarer Beweis dafür ist seit mehr als einem Tag in meinem Besitz. Aber ich -und andere – sind schon vor erheblich längerer Zeit misstrauisch geworden. Sobald ich sicher bin, dass unschuldige Beteiligte vor möglichen Konsequenzen geschützt sind, werde ich bekanntgeben, was dieses Misstrauen geschürt hat.
Aber ich habe noch eine Ankündigung zu machen, nämlich, dass ich an Bord der nächsten Mission zum Mond sein werde. Ich will dort weitere Beweise für die Richtigkeit meiner Enthüllungen suchen. Außerdem hoffe ich, noch etwas herauszufinden: Warum sind die USA im Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Russen um die erste Mondlandung von der Strecke abgewichen? Warum wurden sämtliche Beweise verborgen, um schließlich nur den Erfolg von Apollo 11 der ganzen Weltöffentlichkeit zugänglich zu machen?
Ich werde die Antwort finden, egal, wie sie ausfällt und welchen Grund es auch für die Vertuschung gegeben haben mag – und vertun Sie sich nicht, Vertuschung ist der richtige Begriff! Lassen Sie sich eines gesagt sein: Das alles ist vor beinahe einem halben Jahrhundert geschehen, und der Grund ist heute nicht mehr von Bedeutung. Meines Erachtens wird das Geheimnis wie die meisten Geheimnisse Washingtons inzwischen nur noch aus Schwerfälligkeit gewahrt, nicht aber aus Notwendigkeit.
Und das, meine Damen und Herren, ist alles, was ich Ihnen heute Abend habe sagen wollen. Entweder ich oder einer meiner Sprecher wird sich ab morgen der Presse zur Verfügung stellen. Danke für Ihre Aufmerksamkeit und gute Nacht.«
»Sie haben noch siebzehn Minuten übrig!«, zischte ihm der Regisseur in einem Anfall von Panik zu.
»Ich habe sie gekauft, sie gehören mir. Senden Sie ein Testbild, bis die halbe Stunde um ist!«
Der Regisseur runzelte die Stirn. »Was ist ein Testbild?«
»Fragen Sie sonst wen!«, beschied Bucky ihn und verließ den Aufnahmeraum.
Brent scheuchte ihn in Begleitung von Gloria und Camden zur wartenden Limousine. Diese fuhr los, kurz bevor die Paparazzi sie einkreisen konnten.
»Zurück zum Hotel?«, fragte Brent.
Bucky schüttelte den Kopf. »Wir sind unter meinem Namen eingetragen. Da finden sie uns binnen fünf Minuten. Sagen Sie dem Fahrer, er soll uns in ein nettes Hotel in Jersey bringen und uns eine Suite und ein paar weitere Zimmer in Ihrem Namen besorgen!«
»In Ordnung«, sagte Brent, ließ die Glastrennscheibe zum Fahrersitz herunter und erteilte dem Chauffeur die nötigen Anweisungen.
Während der Fahrt schaltete Camden den kleinen Fernseher im Fahrgastraum ein. »Ein Basketballspiel oder eine Sitcom wird deswegen sicher nicht unterbrochen. Aber ich wette, Sie sind in jeder einzelnen Nachrichtensendung im Kabelfernsehen, Boss.«
Camden schaltete durch die Sender, und plötzlich blickte die Pressesprecherin des Präsidenten in die Kamera.
»Nein, das ist natürlich Unsinn!«, erklärte sie soeben. »Da draußen treiben sich immer irgendwelche paranoiden Verschwörungstheoretiker herum. Denken Sie, nur weil jemand Milliardär ist, wäre er nicht imstande, Unsinn zu verbreiten?«
Ein anderer Sender, und sie sahen den Vizepräsidenten: »Als Nächstes wird er Ihnen erzählen, Präsident Obama sei in Kenya zur Welt gekommen und George Bush eine Koksnase.«
Der Nächste, und dieses Mal war es der Mehrheitsführer des Senats: »Wir brauchen derzeit kein neues Kesseltreiben, ganz besonders dann nicht, wenn das Wild, um das es gehen soll, gar nicht existiert. Mr Blackstone hat sich zum Affen gemacht, was sein gutes Recht ist. Aber er hat zweifellos auch eine gewisse Anzahl leichtgläubiger Amerikaner und einige fremde Mächte, die Amerika feindlich gegenüberstehen, davon überzeugt, dass unsere Regierung seit einem halben Jahrhundert eine ganz unfassbare Lüge verbreitet hat. Darum werde ich meinen Stab anweisen, all seine Wahlspenden zurückzuzahlen …«
»Schalten Sie ab!«, verlangte Bucky.
»Stört Sie das?«, fragte Camden. »Sie müssen doch gewusst haben, wie die Reaktionen ausfallen würden.«
»Stören? Nein! Es langweilt mich. Jeder von denen schützt ein Geheimnis, von dessen Existenz er gar nichts gewusst hat. Ich war noch nie ein Freund von Einfalt.«
Camden schaltete ab.
Den Rest des Weges legten sie schweigend zurück. Brent brachte sie in einem vornehmen Hotel unter und achtete streng darauf, dass Bucky sein Gesicht hinter einem Taschentuch verbarg, als sie durch die Lobby gingen. Ein paar Minuten später saßen sie bereits zu viert im
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