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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Gast in einen Besprechungsraum.
    »Ja, so hieß er. Und ich weiß, dass Sie auch damit zu tun haben. Diese Geschichte, dass vielleicht jemand vor Neil Armstrong auf dem Mond gelandet ist.«
    »Was möchten Sie mir erzählen, Mr Collander?«
    »Joe, bitte. Und, um Ihre Frage so aufrichtig wie möglich zu beantworten, diese Show gestern Abend, ich weiß, das hört sich verrückt an, aber sie hat mich an etwas erinnert, das mein Dad mir Vorjahren erzählt hat.«
    »Was hat er erzählt?«
    »Sie wissen doch, dass wir erstmals einen Blick auf die Rückseite des Monds haben werfen können, als eine russische Sonde Bilder davon gemacht hat, 1959, glaube ich. Die NASA hat im Lauf der Sechziger auch Bilder gemacht, die man an die Medien weitergegeben hat. Eine Weile war das ein heißes Thema. Dann hörte das auf.«
    »Sie meinen, dass die Bilder den Medien zur Verfügung gestellt wurden.«
    »Ja, genau. Mein Dad hat gesagt, sie hätten immer noch Bilder gemacht, aber niemand habe sie zu sehen bekommen. Nicht einmal mein Dad und seine Kollegen. Es gab aber auch keinen Hinweis darauf, dass sie zur Verschlusssache erklärt wurden. Ich meine, es hätte keinen Grund zur Geheimhaltung gegeben. Es sei denn, sie hätten da oben eine sowjetische Raumbasis entdeckt. Nach einer Weile lief dann wieder alles wie gewohnt.«
    »Ihr Vater bekam wieder Bilder zu sehen?«
    »Ja. Aber er hat nie eine Erklärung bekommen, und von höherer Stelle wurde das Zurückhalten der Bilder nicht zugegeben. Im Gegenteil, man hat ihm erklärt, er habe sich das nur eingebildet, und als er nachgehakt hat, haben sie ihm gesagt, er soll den Mund halten.«
    »Wann war das?«, fragte Jerry.
    »Vor meiner Zeit, Mr Culpepper. Meinen Vater hat es immer beschäftigt, dass die oben so etwas getan und hinterher einfach geleugnet haben. Aber er hat geschworen, dass es genau so war.«
    »Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten, Joe?«
    »Nein danke. Der hält mich nur den ganzen Tag wach.« Beide lächelten über den kleinen Scherz.
    »Ist Ihr Vater …«
    »Er ist vor fünfzehn Jahren gestorben.«
    »Gibt es sonst noch jemanden, der die Geschichte bestätigen kann?«
    »Früher haben hier jede Menge NASA-Ruheständler gewohnt. Die sind damals oft zusammen essen gegangen und so, und ich nehme an, das tun sie immer noch. Aber ich glaube nicht, dass noch einer aus der Zeit meines Vaters übrig ist.«
    »Haben Sie gehört, dass einer der anderen von der Sache erzählt hat?«
    »Daran kann ich mich wirklich nicht erinnern, Mr Culpepper.«
    »Jerry reicht.«
    »Jerry. Okay. Aber jetzt, wo ich darüber nachdenke, fällt mir doch noch etwas ein. Mein Dad hat gesagt, es habe noch ein Problem gegeben, als die Analysten die Bilder wieder zu sehen bekommen hätten. Einen bestimmten Bereich gab es nie zu sehen, auf keinem der Bilder. So, als wäre er aus allen Fotos herausgeschnitten worden.«
    Jerry rief Al Thomas im Archiv in Huntsville an. Al sah aus, als hätte er einen harten Tag durchzustehen. »Was gibt es, Jerry?«, fragte er.
    »Al, in den Sechzigern haben wir haufenweise Satellitenbilder und Sondenaufnahmen von der Rückseite des Monds gemacht, richtig?«
    »Einige, ja, das stimmt.«
    »Wurde von dem Bildmaterial etwas zurückgehalten?«
    »Sie meinen, ob die Bilder als geheim klassifiziert wurden?«
    »Ja.«
    »Nicht, dass ich wüsste. Bleiben Sie eine Sekunde dran.« Es dauerte etwa drei Minuten, bis er sich wieder meldete. »Nein, Jerry«, sagte Al dann. »Die Mondaufnahmen, jedenfalls alle, die von den USA gemacht wurden, wurden allen interessierten Forschern zugänglich gemacht, sobald sie verfügbar waren. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass je irgendwelche Bilder zurückgehalten wurden.«
    »Okay, können Sie mir einen vollständigen Satz schicken?«
    »Das sind ziemlich viele Bilder, Jerry.«
    »Es ist wichtig, AI.«
    »Okay, ich schaue, was ich tun kann.«
    Jerry warf einen Blick auf die Notiz, die er sich angefertigt hatte. »Eines noch.«
    Thomas seufzte. »Was?«
    »Missionsparameter. Die könnte ich auch noch brauchen. Wenn es nicht zu viele Umstände macht.«
    »In Ordnung. Ich weiß nicht so genau, was wir hier haben. Aber ich grabe aus, was da ist. Haben Sie es eilig?«
    Die Bilder trafen ein, als Jerry gerade Feierabend machen wollte. Es waren Hunderte, alle datiert. Er rief sie auf dem Bildschirm auf und verlor sich in Kratern und Kämmen und kahlen Mondebenen. Er suchte nach etwas, irgendetwas, das jemanden in hoher Position auf den Gedanken hätte

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