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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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er.
    »Guten Tag, Amos«, setzte Milt an.
    »Klappe!«, blaffte der alte Mann. »Es steht bei zwei Out, und zwei Mann sind in Scoring Position.«
    Milt verstummte und sah sich im Raum um. Der alte Mann hatte einen Bücherstapel auf dem Nachttisch und schien nicht an irgendwelche Überwachungsgeräte angeschlossen zu sein. Es roch nach Desinfektionsmitteln, aber das war im Rest des Krankenhauses auch nicht anders. Auf dem Tisch, versteckt hinter den Büchern, auf denen eine zusammengeklappte Brille lag, stand ein Telefon. Der Blick zum Fenster hinaus führte auf den Parkplatz.
    »Verdammt!«, murrte der alte Mann, als der Schlagmann den Ball schlug und das Spiel vorbei war. »Sie sind kein Arzt und kein Pfleger, also, was wollen Sie?«
    »Mein Name ist Milton Weinstein, und ich bin hier, um mit Ihnen zu sprechen.«
    »Sie können Bucky Blackstone sagen, er soll zum Teufel gehen!«, schnauzte Bartlett. »Ich sage kein Wort!«
    »Ich arbeite nicht für Blackstone«, entgegnete Milt.
    »Was wollen Sie dann hier?«, fragte Bartlett misstrauisch.
    »Wie ich schon sagte, ich will mit Ihnen reden.«
    »Tja, aber ich mit Ihnen nicht.« Bartlett verschränkte die faltigen Arme vor der Brust.
    »Vielleicht ändern Sie Ihre Meinung, wenn ich Ihnen sage, in wessen Auftrag ich hier bin.«
    »Vielleicht wenn es im August schneit«, gab Bartlett zurück.
    Milt zog einen Stuhl an das Bett und setzte sich. »Okay, Mr Bartlett, Sie wollen mich nicht hierhaben. Ich wäre auch lieber an einem Dutzend anderer Orte. Aber das ist nun mal mein Job, und ich werde nicht gehen, ehe ich habe, was ich will. Wie lange das dauert, liegt ganz bei Ihnen.«
    Bartlett musterte ihn finster. »Also gut«, sagte er schließlich, »für wen arbeiten Sie?«
    »Schon mal von George Cunningham gehört?«
    Bartlett stieß einen Fluch aus. »Ich wusste es!«
    »Tja, dann begreifen Sie immerhin, dass er den Einfluss und das Geld hat, dafür zu sorgen, dass ich hierbleiben kann, bis ich das bekommen habe, was mich hergeführt hat.« Milt lächelte.
    »Warum werde ich nicht endlich in Ruhe gelassen?«
    »Sagen Sie mir, was ich wissen will, und ich kümmere mich darum!«, versprach Milt.
    »Sie sind nur ein Lakai. Sie können keine Versprechungen in seinem Namen machen.«
    »Die Leute sind nur wegen einer Sache hinter Ihnen her, Mr Bartlett. Wenn Sie mir erst alles erzählt haben, dann hat der Präsident kein Interesse daran, Sie weiter zu belästigen, und er kann dafür sorgen, dass es auch niemand anderes tun wird.«
    »Wie?«, fragte Bartlett barsch. »Dieser Ort hier ist wie ein Gefängnis. Aber wenn ich zurück nach Hause gehe, kann mich jeder aufspüren.«
    »Ich bin sicher, wir können ein Äquivalent zum Zeugenschutzprogramm für Sie arrangieren«, sagte Milt. »Neuer Name, neuer Staat, alle Kosten werden übernommen.«
    »Die finden mich.«
    »Die würden nicht mal nach Ihnen suchen. Außerdem, wie alt sind Sie?«
    »Wollen Sie andeuten, ich wäre tot, ehe die mich gefunden haben?« Bartlett zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich haben Sie recht.«
    »Dann reden wir also?«, fragte Milt und zog ein Videoaufnahmegerät von der Größe einer Streichholzschachtel hervor. »Machen Sie sich wegen des Dings hier keine Gedanken! Ich will nur sichergehen, dass ich Sie nicht falsch zitiere.«
    »Eins nach dem anderen. Beweisen Sie, dass Sie für Cunningham arbeiten!«
    Milt zog seinen Ausweis hervor und reichte ihn Bartlett.
    »Davon könnte ich mir binnen einer Stunde fünfzig Stück drucken lassen«, kommentierte Bartlett. »Sie müssen Ihren Boss doch mit dem Mobiltelefon erreichen können. Ich will sein Gesicht sehen, wenn er drangeht.«
    »Ich kann ihn nicht im Weißen Haus stören, nur um Ihnen zu beweisen, dass ich für Ihn arbeite«, gab Milt zurück. »Der Mann hat ein Land zu regieren. Das hier sind dagegen Peanuts.«
    Bartlett starrte Milt so lange an, dass der schon fürchtete, der alte Zausel könnte ins Koma fallen. Dann nickte er. »Also gut, fragen Sie!«
    »Danke.« Milt beugte sich vor. »Sie haben an einer der Mondmissionen vor Apollo 11 teilgenommen, richtig?«
    Bartlett nickte. »Ja. Ich war Pilot der Kommandokapsel unter Aaron Walker. Aber das wissen Sie selbst.«
    »Erzählen Sie mir von der Mission!«
    Bartlett schloss die Augen, seufzte und schlug sie wieder auf. »Alles schien in Ordnung zu sein. Wir sind plangemäß gestartet, haben plangemäß die Triebwerke abgeworfen, plangemäß den Mond erreicht, ihn plangemäß das erste Mal

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