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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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umrundet. Bis dahin lief die Mission absolut perfekt.«
    »Und dann?«
    »Dann haben wir den Mond zum zweiten Mal umkreist.«
    »Und?«
    »Und dann noch einmal.«
    Milt verzog das Gesicht. »Was verschweigen Sie, Mr Bartlett?«
    »Alles, was ich Ihnen erzählt habe, ist die reine Wahrheit!«, blaffte der.
    »Ich habe nie gesagt, es wäre anders«, konterte Milt. »Ich habe Sie nur gefragt, was Sie mir nicht gesagt haben.«
    »Erst will ich eine Zigarette.«
    Milt konnte sich das Lachen nicht verkneifen. »In einem Krankenhaus?«
    »Ich will eine!«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Und ich sage kein weiteres Wort, ehe Sie mir eine verschafft haben!«
    »Dann werden wir uns hier wohl so lange gegenseitig anstarren, bis einer von uns eingeschlafen ist.«
    Bartlett stierte ihn an. »Verdammt! Sie sind klüger als das Weib.«
    »Wovon sprechen Sie?«
    »Blackstones Spionin.« Kurze Pause. »Cunningham hat fähigere Leute als Blackstone.«
    »Danke für das Kompliment.«
    »Ich habe nicht gesagt, es wären gute Leute. Ich sagte, fähigere«, gab Bartlett zurück.
    »Ich danke Ihnen trotzdem. Jacke wie Hose …«
    Bartlett fixierte ihn. »Sie haben Ihre Qualitäten. Ich wette, bei Wahlmanipulationen sind Sie großartig.«
    »Nie ausprobiert. Können wir wieder zum Thema kommen?«
    »Zu Blackstones Spionin?«
    »Dem Mondflug.«
    »Aaron und Lenny sind beide tot, wissen Sie. Ich bin der Einzige, der noch übrig ist.«
    »Ich weiß.«
    »Und sehen Sie mich an!«
    »Sie sehen gut aus, Amos.«
    »Klar doch.«
    »Also, was ist wirklich da oben passiert?«
    Seine Augen leuchteten auf. »Scheiß drauf, vielleicht sollte jemand die Wahrheit erfahren, solange ich sie noch erzählen kann!«
    »Klingt vernünftig«, ermunterte ihn Milt.
    »Also schön. Sie wollen wissen, was passiert ist? Blackstone weiß es bereits, er kann es nur nicht beweisen.«
    Milt hätte ihn gern gefragt, ob er andeuten wolle, dass eine Landung stattgefunden habe. Aber er war klug genug, diesen Punkt nicht als Erster zur Sprache zu bringen. Früher oder später könnte jemand ihm vorwerfen, er habe einen senilen Zeugen beeinflusst. »Also, erzählen Sie, Mr Bartlett!«
    »Nennen Sie mich Amos!«
    »Einverstanden, Amos.«
    »Auf der erdabgewandten Seite sind die beiden anderen mit der Landefähre auf die Oberfläche runtergegangen«, sagte Bartlett.
    Milt kontrollierte sein Aufnahmegerät, um sich zu vergewissern, dass es funktionierte. »Würden Sie das noch einmal sagen, Amos?«
    »Sie sind gelandet. Ich bin allein in der Kapsel geblieben. Habe nie etwas darüber gesagt, genau wie die zwei es wollten. Ich wusste, das war eine Nacht-und-Nebel-Aktion, und natürlich muss das geplant gewesen sein. Ich habe nie gefragt, warum sie runtergegangen sind oder was sie gemacht haben. Ich konnte nicht sicher sein, ob das LEM und die Kapsel mit mir oben nicht in Gefahr waren. Als wir zurück waren, weg von all dem, habe ich gefragt. Aber die beiden hatten Stillschweigen geschworen, genau wie ich. Danach habe ich sie nie wiedergesehen.«
    »Haben Sie irgendwas an Bord gebracht?«, fragte Milt. »Steine, Kies, irgendwas?«
    Bartlett zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.«
    »Wie können Sie das nicht wissen?«, hakte Milt nach. »Sie haben nicht vierundzwanzig Stunden am Tag an den Instrumenten gesessen. Sie hatten Zugang zur ganzen Kapsel.«
    »Oh, sie haben nichts an Bord der Kapsel gebracht«, sagte Bartlett. »Aber ich weiß nicht, ob sie etwas in der Landefähre gelassen haben. Ich war während des Flugs nie drin in dem Ding, und ich habe es nach unserer Heimkehr nie wiedergesehen.«
    »Das ist wirklich interessant, Amos.«
    »Meinen Sie?«
    »Sie nicht?«
    Bartlett schüttelte den Kopf. »Ich finde das beängstigend, nicht interessant. Was zum Teufel haben die getan, dass noch ein halbes Jahrhundert später niemand etwas darüber weiß?«
    »Genau das will unser Präsident herausfinden.«
    »Er ist der Präsident, nicht wahr?«, erwiderte Bartlett. »Warum weist er die NASA nicht einfach an, ihm alles zu übergeben? Ich meine, man kann keine Geheimnisse vor dem Präsidenten haben, wenn er das nicht will, nicht wahr?«
    Nur wenn sein Name Ford ist, Reagan, Bush, Clinton, Bush II oder Cunningham, dachte Milt sarkastisch. Dann ging ihm auf, dass er erst die Hälfte seiner Antworten erhalten hatte.
    »Ich habe noch ein, zwei Fragen, Amos.«
    »Ich weiß.«
    »Tatsächlich?«
    »Sie wollen mich nach dem früheren Flug fragen. Dem von Myshko. Richtig?«
    »Ja«,

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