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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Jol­son zog die Reiß­ver­schlüs­se sei­ner All­wet­ter­un­ter­wä­sche auf. „Bist ein ganz hüb­sches Mätz­chen, weißt du das?“
    „Ja, dan­ke. Wel­ches Reim­sche­ma be­vor­zugst du?“
    „Trotz dei­ner an­zie­hen­den Nackt­heit“, sag­te Jol­son, „scheinst du mir doch ein klei­nes biß­chen schüch­tern zu sein.“
    Dai­sy An­ne leg­te ih­re Hand­flä­che auf ih­ren nack­ten lin­ken Ober­schen­kel und nick­te Jol­son zu, der in­zwi­schen auf­ge­stan­den war. „Na ja, du bist der ers­te wich­ti­ge Dich­ter, den ich auf die­se Wei­se in­ter­viewt ha­be.“ Sie hob ih­re hüb­schen Schul­tern zu ei­nem lei­sen Zu­cken. „Des­we­gen bin ich wohl nicht völ­lig lo­cker, neh­me ich an.“
    Jol­son kick­te vor­sich­tig ein wei­ches, el­fen­bein­far­be­nes Fuß­kis­sen in die Rich­tung ih­rer run­den Couch. „Jetzt sag bloß nicht, daß ich dei­ne ers­te Be­rühmt­heit bin!“
    „Na ja, die drit­te, um ge­nau zu sein“, sag­te die Frau. „Ich ha­be die­se Stel­lung erst vor kur­z­em be­kom­men. Vor­her ha­be ich ei­ne Koch­ko­lum­ne ge­lei­tet, die auf Kas­se­rol­len­re­zep­te spe­zia­li­siert war.“
    „Hab’ schon im­mer Kas­se­rol­len ge­mocht.“
    „Ich ha­be über acht­hun­dert ver­schie­de­ne Re­zep­te da­für“, sag­te Dai­sy An­ne und deu­te­te mit ei­ner schlan­ken Hand auf einen ver­chrom­ten Kar­teischrank, der un­ter dem ge­tön­ten Pan­ora­ma­fens­ter stand. „Dort drü­ben.“
    „Sind be­stimmt al­le wun­der­bar ge­schrie­ben.“
    „Na ja, die ers­ten hun­dert oder so wa­ren ziem­lich schreck­lich, weil ich mich erst ein­ar­bei­ten muß­te“, sag­te sie. Sie schwang ih­re lan­gen schlan­ken Bei­ne auf das So­fa und leg­te ih­re Ar­me dar­um. „Ich ha­be aber ein gu­tes Re­zept für ei­ne Kür­bis­kas­se­rol­le. Aber das Re­zept ist nicht eben ei­ne Gat­tung, in der man al­les aus­drücken kann, was man möch­te.“
    Jol­son schritt über den Ther­mo­tep­pich und setz­te sich auf das Kis­sen. „Na ja, bin nicht ger­ne auf­dring­lich. Aber ich kann mir nicht hel­fen, ich muß im­mer wie­der mei­ne frü­he­re Fra­ge wie­der­ho­len. Ich bin im­mer noch neu­gie­rig, wes­halb du ge­kom­men bist, um mich zu ret­ten.“
    „In­stinkt“, sag­te Dai­sy An­ne. „Wirk­lich, Ben.“
    Jol­son sag­te: „Der Na­me soll­te ei­gent­lich Bugs lau­ten.“ Er be­rühr­te die nack­te Schul­ter des Mäd­chens. „Wer bist du nun?“
    Dai­sy An­ne mach­te ei­ne Schnu­te und gab ein lei­ses, trau­ri­ges Ge­räusch von sich. „Al­so gut, ich bin Ge­heim­agen­tin X.“
    „Wer?“
    Ih­re Au­gen zwin­ker­ten. Sie wa­ren von ei­ner schö­nen grau­en Far­be, strah­lend und klar. „Ge­heim­agen­tin X. Hast du noch nie von mir ge­hört, Ben?“
    Jol­son hat­te im­mer noch sein Schul­ter­half­ter an. Er leg­te es im­mer als letz­tes ab. Jetzt griff er nach sei­nem Blas­ter. „Für wen ar­bei­test du?“
    „Fürs APS“, ant­wor­te­te sie. „Das be­deu­tet ‚Amt für Po­li­ti­sche Spio­na­ge’.“
    „Ich weiß. Hast du einen Iden­ti­fi­ka­ti­ons­kode?“
    Sie drück­te auf ih­ren Ober­schen­kel. „Na ja, 21-8-18-11-8-8.“
    „25-22-11-13-24-7“, er­wi­der­te Jol­son. Sei­ne Hand senk­te sich wie­der vom Half­ter und ent­spann­te sich. „Die­ser Trot­tel von Whee­ler-Wool­sey hat dir die X-Agen­ten-Or­der ge­ge­ben, ja? Du ar­bei­test doch für ihn?“
    „Ja, seit zwei Mo­na­ten“, ant­wor­te­te das hüb­sche Mäd­chen. „Ich bin vom Bar­num-Bot­schafts­korps über­ge­wech­selt. Die­ser Job schi­en et­was auf­re­gen­der zu sein.“
    „Aye“, sag­te Jol­son.
    „Ich woll­te nicht un­be­dingt, daß du jetzt schon merkst, daß ich ei­ne APS-Agen­tin bin“, sag­te Dai­sy An­ne. „Al­so ha­be ich mei­ne Po­se als ver­wirr­tes Jour­na­lis­ten­mäd­chen auf­recht­er­hal­ten. Ist so­wie­so nur mei­ne Ta­ges­de­ckung. Aber du hast mei­ne Mas­ke­ra­de durch­schaut.“
    „Ja, ich neh­me schon manch­mal Din­ge wahr.“
    Das Mäd­chen sag­te: „Die­ser An­dro­ide 26X hat dir was über das Estru­ma-Ter­ri­to­ri­um er­zählt, das ha­be ich mit­ge­hört. Dort wirst du dann wohl als nächs­tes hin­ge­hen, nicht?“
    „Ja“, sag­te

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