Das Chamäleon-Korps
der lebhafte kleine Mann. „Bleib hier stehen, Blödmann. Einen Augenblick.“ Er ließ Jolson auf dem grünen Feld stehen und ging zurück in den Schatten.
„Heiße Kiste!“
Bruder Arlow kehrte zurück. „Komm her, Blödmann.“
Im Schatten des Holzgeflechts saßen drei Männer in braunen Roben in der Laube. Sie saßen auf groben Holzbänken an einem niedrigen, quadratischen Tisch. Hier war die flackernde Mittagshitze stark gedämpft.
„Heiße Kiste!“ sagte ein schwergewichtiger, bärtiger Bruder vom Federkiel.
„Bruder Pinyon meint damit“, erklärte der blasse Mann mit den herabhängenden Schultern, der neben ihm saß, „daß er von dir gehört hat, Tunky Nesper, und ein großer Verehrer deiner Lieder ist. Ich bin Bruder Whilom, und das dort ist Bruder Hay. Bruder Arlow kennst du bereits.“
„In der Tat.“
„Heiße Kiste!“ brüllte Bruder Pinyon und kratzte sich fröhlich am Bart.
„Bruder Pinyon wüßte gern“, erklärte Bruder Whilom, „ob du vielleicht bereit wärst, uns zu helfen.“
„Ich bin manch einen staubigen Weg entlanggewandert, um hierher zu kommen.“ Jolson entknüllte seine Mütze und wischte sich seine mageren, knorpligen Hände daran ab. „Der Grund dafür ist: Ich habe dieses Gefühl, der Herr möchte, daß ich Häuptling Nackter Tanz bei seiner Arbeit helfe. Sozusagen eine wundersame Bekehrung.“
„Sozusagen ein Haufen Quatsch mit Soße.“ Bruder Arlow kehrte an den roten Holztisch zurück und nahm eine große, linierte Tafel und einen Elektrobleistift auf.
„Heiße Kiste!“
„Er meint, du solltest die Klappe halten, Bruder Arlow. Du weißt ganz genau, daß wir wegen der Tohuwabohus in der Klemme sind. Tunky Nesper hier könnte die perfekte Lösung sein.“
„Wir brauchen einen Scheißestampfer, und er ist ein Scheißestampfer“, gab Bruder Arlow zu. „Okay. Ich geb’s auf. Setzt ihn ein.“
„Manchmal möchte selbst ein Löwenzahnsamen, der vom Wind fortgetrieben wird, wissen, wo er ankommen und keimen wird“, sagte Jolson. „Was habt ihr denn vor?“
„Heiße Kiste!“ sagte Bruder Pinyon.
Bruder Whilom rieb mit seiner Hand über Bruder Pinyons pummeligen rechten Arm. „Er ist äußerst aufgeregt, weil du so gelegen kommst, Tunky Nesper. Bruder Pinyon ist äußerst enthusiasmiert. Um dir ein paar Einblicke in die Hintergründe zu geben, will ich dir sagen, daß wir die Hauptmitglieder der Bruderschaft vom Federkiel sind und uns dem Schreiben widmen.“
„In diesem Territorium sind Gewerkschaften verboten“, sagte Bruder Arlow und zappelte auf seiner Bank herum.
„Aber religiöse Orden können sie nicht verbieten. Auf diese Weise haben wir eine gute Tarnung und können nicht nur Honorare fürs Schreiben kassieren, sondern sogar auch noch den Kirchenzehnten.“
„Nebenbei stellen wir sogar ein bißchen Meßwein her“, warf Bruder Hay ein, der ebenfalls klein und unruhig war.
„Heiße Kiste!“
„Er will sagen, daß eines unserer Projekte darin besteht, Skripte für die allabendlichen Therapeutischen Tohuwabohus von Häuptling Nackter Tanz zu schreiben. Augenblicklich haben wir einige Schwierigkeiten mit einem alten Star namens Baby Dynamite. Du kennst sie und ihre Lieder bestimmt.“
„Nein.“
Bruder Arlow sagte: „Es ist eine riesige Bimbofrau, die früher schmutzige Lieder über Titten gesungen hat.“
„Als sie sich zum Glauben des Häuptlings bekehrte, hat sie mit den anzüglichen Sachen aufgehört“, sagte Bruder Whilom. „Sie hat jeden Abend eine halbe Stunde elektronische Spirituals für uns veranstaltet. Das Problem, welches jetzt aufgetreten ist …“
„Sie fängt an, in den Hymnen wieder von Titten zu grölen“, sagte Bruder
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