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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Bran­dys zu­rück. „Wenn die Prü­ge­lei hier her­über­kom­men soll­te, dann ja­gen Sie die Jungs zu­rück ins ‚Bri­ar­cliff. Das ist un­ser Män­ner­pub.“
    „Prü­geln sie sich dort ge­ra­de?“
    „Sie wer­den wohl in zwei Mi­nu­ten da­mit an­fan­gen“, sag­te die Frau. „Der Vor­sit­zen­de un­se­rer hie­si­gen Op­po­si­ti­ons­par­tei, Hen­ry Har­ri­son Tu­be, ist ge­ra­de für sei­nen Nacht­trunk rein­ge­kom­men, und jetzt bringt er Trink­sprü­che auf die Selbst­mord­kin­der aus und macht an­züg­li­che Be­mer­kun­gen in ju­gend­li­chem Jar­gon. Es wird noch zwei Mi­nu­ten dau­ern, höchs­tens fünf, bis un­se­re drei an­de­ren Stamm­kun­den sich mit ihm an­ge­legt ha­ben dürf­ten. Dann wird Fat Ed, der Bar­kee­per un­se­res Män­ner­pubs, sie wohl raus­schmei­ßen.“ Sie stell­te die Ge­trän­ke ab und sag­te beim Hin­aus­ge­hen: „Las­sen Sie sich Ih­re Ro­man­ze nicht da­durch ver­der­ben.“
    Dai­sy An­ne stieß mit ihm an. „In man­cher Hin­sicht bin ich, glau­be ich, wirk­lich noch ein Tee­na­ger.“
    „Fühlst du dich et­wa da­nach, an­züg­li­che Be­mer­kun­gen in ju­gend­li­chem Jar­gon zu ma­chen?“
    „Nein, ich mei­ne, es macht mir nichts aus, daß sie denkt, wir wür­den mit­ein­an­der schla­fen, denn das wer­den wir ja auch“, sag­te Dai­sy An­ne. „Aber es macht mir et­was aus, daß sie mei­nen Ge­schmack so ein­schätzt, als ob ich mich in einen wet­ter­ge­gerb­ten al­ten Rus­ti­ko wie Tunky Ne­s­per ver­lie­ben könn­te.“
    Ein kurz­bei­ni­ger, runder Mann kam schnell rück­wärts in den Raum ge­lau­fen. Er stieß an einen run­den Tisch und wir­bel­te halb her­um. „Ich wür­de mei­ne Bom­ben nä­her vor mei­ner ei­ge­nen Haus­tür ab­le­gen“, sag­te er. Er­trug einen bors­ti­gen Schnurr­bart und rauch­te ei­ne kur­ze grü­ne Zi­gar­re.
    Zwei Män­ner in Tweed­pull­overn ka­men hin­ter ihm her. „Kom­men Sie zu­rück ins Bri­ar­cliff, Vor­sit­zen­der Tu­be“, sag­te ei­ner von ih­nen.
    „Auf die Selbst­mord­kin­der“, sag­te Tu­be. Er mach­te ei­ne pros­ten­de Be­we­gung mit sei­ner lee­ren Hand. „Gott seg­ne Ex­plo­sio­nen und die Ver­wir­rung der Pro­vi­so­ri­schen Re­gie­rung. Ich pis­se auf die Flag­ge.“
    „Wir ha­ben kei­ne Flag­ge mehr“, sag­te der an­de­re Tweed­mann. „Er­in­nern Sie sich dar­an, daß die al­te ab­ge­schafft wur­de und daß ihr Ga­no­ven im Par­la­ment euch nicht auf den Ent­wurf ei­ner neu­en ei­ni­gen könnt.“
    „Na, dann pis­se ich eben auf die et­wai­ge Flag­ge.“ Tu­be rann­te im Zick­zack auf Jol­son zu und er­griff des­sen Bran­dy. „Auf den recht­zei­ti­gen Ab­gang von Al­ding­ton J. Wal­ton. Die jun­gen At­ten­tä­ter mö­gen lan­ge le­ben, und drei­mal prost auf al­le jun­gen Leu­te von zwei bis zwei­und­zwan­zig, wo im­mer sie auch sein mö­gen.“ Er schwenk­te das ge­lie­he­ne Glas zu­erst in Rich­tung der bei­den Tweed­män­ner und dann in Rich­tung von Dai­sy An­ne. „Auf dich und dei­nen Torf­ste­cher­pa­pi, Blond­chen.“
    Jol­son stand lang­sam und ru­hig auf. Er pack­te die Hand mit dem Glas, stell­te den Drink wie­der auf den Tisch zu­rück, dreh­te Tu­be den Arm auf den Rücken und er­griff ihn mit der an­de­ren Hand an der Schul­ter. „Neh­me an, daß ihr bei­den die­sen Kerl hier gern ver­mö­beln möch­tet.“
    „Wür­den gern ein biß­chen auf ihm her­um­stamp­fen, ja.“
    Jol­son sag­te: „So was se­he ich gar nicht gern. Ich möch­te, daß ihr al­le fried­lich fort­geht, und hof­fe, daß wir heu­te abend kei­ne Aus­ein­an­der­set­zung mehr ha­ben.“
    Ei­ner der Män­ner sag­te: „Okay, Sir. Sie strah­len ir­gend­wie ei­ne la­ten­te nied­ri­ge Ge­sin­nung aus, und ich ha­be nicht das Ge­fühl, daß wir da­zu in der La­ge sind, uns mit Ih­nen we­gen et­was an­zu­le­gen, das im Grun­de ein ideo­lo­gi­scher Kon­flikt wä­re.“
    „So se­he ich das auch.“ Jol­son schubs­te Tu­be von sich weg, und als er wie­der Platz ge­nom­men hat­te, wa­ren die drei Män­ner ver­schwun­den.
    Dai­sy An­ne sag­te: „Ich konn­te kei­ne la­ten­te nied­ri­ge Ge­sin­nung fest­stel­len.“
    „Was hast du in der Ka­nal­zo­ne

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