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Das Comeback

Das Comeback

Titel: Das Comeback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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schwieg einen Moment, während er darüber nachdachte. Welche Frau würde so was nicht wissen wollen, fragte er sich. Eventuell eine, die es schon wußte. Er sah sie wieder an, und ihre Blicke trafen sich.
    »Abgesehen vom Glücksspiel, hat Ihr Mann irgendwelche anderen Probleme gehabt, soweit Sie wissen?« fragte er. »Die Arbeit betreffend oder finanziell?«
    »Soweit ich weiß, nicht. Aber er hat sich um die Geldangelegenheiten gekümmert. Ich könnte Ihnen im Moment nicht sagen, wie unsere finanzielle Situation ist. Wenn ich Geld brauchte, habe ich ihn darum gebeten, und er hat mir immer gesagt, ich soll einen Scheck einlösen und ihm den Betrag mitteilen. Ich habe ein separates Konto für den Haushalt.«
    Ohne vom Notizbuch aufzuschauen, sagte Bosch: »Nur ein paar noch, dann werden wir Sie allein lassen. Hatte Ihr Mann Feinde, von denen Sie wissen? Jemand, der ihm schaden wollte?«
    »Er hat in Hollywood gearbeitet. Jemanden in den Rücken zu stechen, wird dort als Gesellschaftsspiel angesehen. Anthony war darin so geübt wie jeder, der fünfundzwanzig Jahre im Geschäft ist. Das bedeutet natürlich, daß es Leute gibt, die ihm nicht gerade zugetan waren. Aber ich weiß nicht, wer so was tun würde.«
    »Der Wagen – der Rolls-Royce wird von einer Produktionsfirma in den Archway Studios geleast. Wie lange hat er dort gearbeitet.«
    »Sein Büro war dort, aber er hat nicht direkt für Archway gearbeitet. TNA Productions ist – war seine eigene Firma. Er hat nur ein Büro und einen Parkplatz dort gemietet. Sonst hatte er nicht mehr mit Archway zu tun als Sie.«
    »Erzählen Sie uns etwas über seine Produktionsfirma«, sagte Rider. »Machte er Filme?«
    »So könnte man es nennen. Er hat groß angefangen und klein geendet. Vor ungefähr zwanzig Jahren hat er seinen ersten Film produziert. Die Kunst des roten Tuchs . Falls Sie ihn gesehen haben, gehören Sie zu einer Minderheit. Stierkampffilme sind nicht populär. Aber die Rezensionen waren ausgezeichnet. Der Film wurde auf Festivals gespielt und in Filmkunstkinos. Es war ein guter Start für ihn.«
    Sie erzählte, daß Aliso es geschafft hatte, noch ein paar Filme fürs breite Publikum zu produzieren. Danach sanken jedoch Qualität und Moral seiner Filme, bis er eine Reihe von Schund- und Schmutzfilmen machte.
    »Diese Filme, falls Sie sie so nennen wollen, zeichnen sich nur durch die Zahl entblößter Brüste aus«, sagte sie. »Im Filmgeschäft nennt man so etwas Video-Shop-Streifen. Außerdem war Tony ziemlich clever im Geschäft mit literarischen Rechten.«
    »Was bedeutet das?«
    »Er hat spekuliert. Meistens mit Drehbüchern, aber auch mit Manuskripten, manchmal mit Büchern.«
    »Wie hat er damit spekuliert?«
    »Er hat die Rechte gekauft. Wenn sie wertvoll wurden oder der Autor populär, hat er sie verkauft. Wissen Sie, wer Michael St. John ist?«
    Der Name kam Bosch bekannt vor, aber er konnte ihn mit nichts verbinden. Er schüttelte den Kopf, Rider ebenso.
    »Er ist im Moment einer der heißen Drehbuchschreiber. In einem Jahr oder so wird er als Regisseur Spielfilme für Studios drehen. Er ist sozusagen der Tip der Saison.«
    »Okay.«
    »Vor acht Jahren war er auf der Filmhochschule an der USC und ehrgeizig. Er suchte einen Agenten und wollte von den Studios entdeckt werden. Mein Mann war einer der Geier, die damals ihre Kreise zogen. Die Filme meines Mannes waren nämlich so low-budget, daß er sie von Studenten machen ließ. Drehbuch, Kamera, Regie. Also kannte er alle Filmstudenten und wußte, wer Talent hatte. Er sah, daß Michael St. John begabt war. Als St. John einmal dringend Geld benötigte, verkaufte er Anthony die Rechte an drei seiner Hochschuldrehbücher für zweitausend Dollar. Heute werden für seine Drehbücher sechsstellige Summen bezahlt.«
    »Was ist mit den Autoren, wie reagieren sie?«
    »Nicht erfreut. St. John wollte seine Drehbücher zurückkaufen.«
    »Glauben Sie, daß er Ihrem Mann etwas hätte antun können?«
    »Nein. Sie haben mich gefragt, was er tat, und ich habe Ihnen geantwortet. Wenn Sie mich fragen, wer ihn umbringen würde, kann ich Ihnen nicht helfen.«
    »Sie erwähnten, daß er sagte, er würde sich mit Investoren treffen, wenn er nach Las Vegas flog«, sagte Rider.
    »Ja.«
    »Können Sie uns sagen, wer das war?«
    »Arschlöcher aus Iowa, nehme ich an. Leute, die er traf und überredete in seine Filme zu investieren. Sie würden überrascht sein, wie viele Leute die Chance ergreifen, bei einem Hollywoodfilm

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