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Das Comeback

Das Comeback

Titel: Das Comeback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Veronica Aliso nach und den Haß auf ihren Mann, der in ihren Augen ruhte. Er wußte nicht, wie er es einordnen sollte oder ob es irgendwohin paßte. Aber er wußte, daß sie auf sie zurückkommen würden.
    Rider und Bosch hielten kurz beim Revier an, um Edgar über das Neueste zu informieren und Kaffee mitzunehmen. Bosch rief dann Archway an und ließ das Wachbüro Chuckie Meachum zu Hause anrufen. Bosch sagte dem Wachmann am Telefon nicht, worum es sich handelte oder zu welchem Büro auf dem Studiogelände sie gehen würden. Er teilte ihm nur mit, daß Meachum sie dort treffen sollte.
    Um Mitternacht verließen sie das Revier durch die Hintertür. Sie gingen an den vergitterten Fenstern der Ausnüchterungszellen vorbei zu Boschs Wagen.
    »Also, was hältst du von ihr?« fragte Bosch endlich, als sie vom Hof des Reviers fuhren.
    »Von der verbitterten Witwe. Ich glaube kaum, daß ihre Ehe noch eine Bedeutung hatte. Wenigstens am Ende. Ob sie deshalb der Mörder ist oder nicht, weiß ich nicht.«
    »Keine Fotos.«
    »An den Wänden? Ja, das habe ich bemerkt.«
    Bosch steckte sich eine Zigarette an. Rider sagte nichts, obwohl Rauchen im Dienstwagen gegen die Vorschriften verstieß.
    »Was denkst du?« fragte Rider.
    »Ich bin mir nicht sicher. Ich stimme dir jedoch zu. Man könnte ihr kalte Wut würfelweise ins Glas tun, falls man kein Eis hat. Andererseits gibt es ein paar Sachen, über die ich noch nachdenken muß.«
    »Was zum Beispiel?«
    »All das Make-up auf ihrem Gesicht und die Art und Weise, wie sie mir die Dienstmarke aus der Hand nahm. Das hat noch niemand getan. Es war … ich weiß nicht. Vielleicht hat sie auf uns gewartet.«
    Als sie die Einfahrt von Archway Pictures erreichten, wartete Meachum unter dem Triumphbogen, der halb so groß war wie das Original, und rauchte. Er trug ein Golfhemd unter einem Sportjackett und lächelte amüsiert, als er Bosch erkannte. Bosch hatte vor zehn Jahren zusammen mit Meachum in der Raub-Mord-Abteilung gearbeitet. Sie waren nie Partner gewesen, aber sie hatten zusammen bei einigen Fahndungsgruppen mitgewirkt. Meachum war aus dem Dienst geschieden, als das die beste Lösung war. Einen Monat, nachdem das Rodney-King-Video in den Nachrichten gezeigt wurde, hatte er seinen Hut an den Nagel gehängt. Archway stellte ihn als stellvertretenden Direktor für Sicherheitsangelegenheiten ein. Gute Arbeit, gutes Gehalt und die Polizeipension in Höhe des halben Gehalts, die ihm nach zwanzig Dienstjahren zustand. Sein Name kam immer zur Sprache, wenn man von cleveren Typen sprach. Bei dem ganzen Dreck, der der Polizei von Los Angeles jetzt anhing – die brutale Behandlung Kings, die Rassenkrawalle, der Polizeiuntersuchungsausschuß, O. J. Simpson und Mark Fuhrman –, hatte ein pensionierter Bulle Glück, wenn man ihn am Eingangstor Wache stehen ließ.
    »Harry Bosch«, sagte Meachum und lehnte sich in den Wagen. »Mensch, was ist los?«
    Als erstes bemerkte Bosch, daß Meachum Jacketkronen bekommen hatte, seit er ihn das letzte Mal gesehen hatte.
    »Chuckie, lange nicht gesehen. Das ist mein Partner, Kiz Rider.«
    Rider nickte. Meachum nickte und betrachtete sie einen Moment. Weibliche schwarze Detectives waren zu seiner Zeit eine Rarität gewesen, auch wenn er erst seit fünf Jahren pensioniert war.
    »Also, was ist Sache, Detectives? Weshalb habt ihr mich aus dem Jacuzzi geholt.«
    Er lächelte und präsentierte seine Zähne. Bosch wußte, er hatte gemerkt, daß sie registriert worden waren.
    »Wir haben einen Fall. Wir wollen uns das Büro des Opfers ansehen.«
    »Ein Büro hier? Wer ist es?«
    »Anthony N. Aliso. TNA Productions.«
    Meachum runzelte die Stirn. Er hatte die dunkle Sonnenbräune eines Golfspielers, der nie sein Samstagmorgenspiel verpaßt und sich mindestens ein- oder zweimal die Woche für eine halbe Stunde von der Arbeit losmacht.
    »Sagt mir nichts, Harry. Bist du sicher …«
    »Schau nach, Chuck. Er ist hier. War hier.«
    »Okay, parkt den Wagen auf dem Hauptareal, und wir gehen zu meinem Büro, holen uns einen Kaffee und sehen nach.«
    Er deutete auf einen Platz direkt hinter dem Tor. Das Gelände war fast leer und befand sich neben einem Studiogebäude, dessen Außenwand mit hellblauer Farbe und weißen Schäfchenwolken bemalt war. Hier wurden Außenaufnahmen gedreht, wenn der richtige Himmel vom Smog zu braun war.
    Sie folgten Meachum zu Fuß zu den Büros des Studiosicherheitsdiensts. Als sie eintraten, kamen sie an einem Büro mit Glaswänden vorbei,

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