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Das Comeback

Das Comeback

Titel: Das Comeback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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in dem ein Mann in der braunen Uniform des Archway Studios saß. Er war umgeben von Überwachungsmonitoren und las den Sportteil der Times , den er schnell in den Papierkorb warf, als er Meachum erblickte.
    Meachum hatte anscheinend nichts gemerkt, weil er die Tür für sie offen hielt. Als er sich umdrehte, salutierte er dem Mann im Glasbüro lässig und führte Bosch und Rider nach hinten in sein Büro.
    Meachum setzte sich hinter seinen Schreibtisch und stellte den Computer an. Auf dem Monitor erschien eine intergalaktische Schlacht zwischen Raumschiffen. Meachum tippte auf eine Taste, und der Screen-saver verschwand. Er bat Bosch Alisons Namen zu buchstabieren und gab ihn ein. Dann drehte er den Monitor, damit Bosch und Rider den Bildschirm nicht sehen konnten. Bosch war etwas verärgert, sagte aber nichts. Nach ein paar Augenblicken sprach Meachum.
    »Du hast Recht. Er war hier. Tyronne-Power-Gebäude. Er hatte einen dieser Wandschränke, die sie an Außenseiter vermieten. Einer von drei Büroräumen. Drei Versager. Sie teilen sich eine Sekretärin, die im Mietpreis inbegriffen ist.«
    »Wie lange war er hier? Steht das da?«
    »Ja. Fast sieben Jahre.«
    »Was steht noch da?«
    »Nicht viel. Keine Probleme vermerkt. Er hat sich einmal beschwert, daß jemand sein Auto auf dem Parkplatz verschrammt hat. Hier steht, er fuhr einen Rolls-Royce. Wahrscheinlich der letzte Typ in Hollywood, der seinen Rolls noch nicht für einen Range Rover eingetauscht hat. Ziemlich geschmacklos, Bosch.«
    »Sehen wir es uns mal an.«
    »Paß auf, am besten gehst du und Detective Riley nach vorne und holt euch einen Kaffee. Und ich werde in der Zeit deswegen anrufen. Ich weiß nicht, wie die genauen Vorschriften sind.«
    »Erstens heißt sie Rider, Chuck. Und zweitens ermitteln wir hier in einem Mordfall. Egal wie deine Vorschriften lauten, wir erwarten, daß du uns Zutritt gewährst.«
    »Du befindest dich hier auf einem Privatgrundstück, Kollege. Das darfst du nicht vergessen.«
    »Werd ich nicht.« Bosch stand auf. »Und wenn du den Anruf machst, solltest du bedenken, daß die Medien von der Sache noch nicht Wind bekommen haben. Meiner Ansicht nach wäre es keine gute Idee, Archway hineinzuziehen – weil wir nicht wissen, was dahinter steckt. Wen immer du jetzt anrufst, sag ihm, ich werde mich bemühen, daß es so bleibt.«
    Meachum lächelte verkrampft und schüttelte den Kopf.
    »Immer noch der alte Bosch. Mit dem Kopf durch die Wand.«
    »So ungefähr.«
    Während er wartete, hatte Bosch Zeit, einen Becher lauwarmen Kaffee in sich hineinzuschütten, der in dem Büro vorne wahrscheinlich die halbe Nacht auf der Wärmeplatte gestanden hatte. Er schmeckte bitter, aber Bosch wußte, daß er mit dem Kaffee vom Revier allein nicht durch die Nacht kommen würde. Rider verzichtete auf den Kaffee und trank statt dessen Wasser von einem Trinkbrunnen auf dem Flur.
    Nach zehn Minuten kam Meachum aus seinem Büro.
    »Okay, ist genehmigt. Aber ich sage dir gleich, daß ich und einer meiner Leute die ganze Zeit als Beobachter dabei sein müssen. Ist das ein Problem für dich, Bosch?«
    »Kein Problem.«
    »Okay, gehen wir. Wir fahren mit dem Golfwagen.«
    Auf dem Weg nach draußen, öffnete er die Tür zum Glasbüro und steckte seinen Kopf hinein.
    »Peters, wer ist draußen auf Streife?«
    »Äh, Serrurier und Fogel.«
    »Okay, geh auf Funk und sag Serrurier, er soll uns am Tyronne-Power-Gebäude erwarten. Er hat die Schlüssel, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Also dann.« Meachum machte eine Bewegung, um die Tür zu schließen, stoppte aber. »Noch etwas, Peters. Laß den Sportteil im Papierkorb liegen.«
    Sie fuhren mit dem Golfwagen zum Tyronne-Power-Gebäude, weil es auf der anderen Seite des Studiogeländes lag. Unterwegs winkte Meachum einem ganz in schwarz gekleideten Mann zu, der aus einem der Gebäude kam.
    »Wir drehen heute auf der New-York-Straße. Sonst wäre ich mit euch da durchgefahren. Ihr würdet schwören, ihr seid in Brooklyn.«
    »War nie da«, sagte Bosch.
    »Ich auch nicht«, fügte Rider hinzu.
    »Dann ist es egal. Es sei denn, ihr wollt beim Drehen zuschauen.«
    »Das Tyronne-Power-Gebäude reicht uns.«
    »Okay.«
    Als sie ankamen, erwartete sie dort ein uniformierter Wachmann. Serrurier. Auf Meachums Anweisung hin öffnete er zuerst die Tür zum Empfangsraum der drei Büros, dann die Tür zu Alisos Zimmer. Meachum sagte ihm dann, daß er wieder auf Streife gehen könne.
    Meachums Beschreibung war nicht übertrieben.

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