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Das Comeback

Das Comeback

Titel: Das Comeback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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stellte sich ihm in den Weg.
    »Sir, würden Sie bitte ins Büro kommen?«
    »Weswegen.«
    »Gehen Sie bitte hinein. Der Manager möchte mit Ihnen sprechen.«
    Bosch zögerte. Durch die Tür konnte er jedoch ein Büro sehen, in dem ein Mann im Anzug hinter einem Schreibtisch saß. Er trat ein, der Smoking folgte ihm und schloß die Tür.
    Bosch schaute den Mann hinterm Schreibtisch an. Blond und muskelbepackt. Bosch wußte nicht, auf wen er setzen würde, falls es einen Kampf zwischen dem Rausschmeißer im Smoking und dem sogenannten Manager gab. Sie waren beide Gorillas.
    »Ich habe gerade mit Randy in der Umkleidekabine telefoniert. Sie sagt, Sie haben sich nach Tony Aliso erkundigt.«
    »Es war Rhonda.«
    »Rhonda, wie auch immer – ist doch scheißegal. Sie sagt, er sei tot.«
    Er sprach mit dem Akzent des Mittelwestens. Bosch tippte auf Chicagos Southside.
    »Rhonda oder Randy?«
    Der Blonde nickte dem Smoking zu. Er riß seinen Arm hoch und schlug Bosch mit dem Handrücken auf den Mund. Bosch fiel nach hinten und knallte mit dem Kopf gegen die Wand. Bevor er einen klaren Gedanken fassen konnte, hatte ihn der Smoking herumgewirbelt. Er lehnte sich mit seinem Gewicht gegen Bosch und preßte dessen Gesicht an die Wand. Bosch fühlte, wie der Smoking ihn abzuklopfen begann.
    »Spar dir deine Witze«, sagte der Blonde. »Was soll das, mit dem Mädchen über Tony zu sprechen?«
    Bevor Bosch etwas sagen konnte, hatten die Hände seinen Revolver gefunden.
    »Er ist bewaffnet«, sagte der Smoking.
    Bosch fühlte, wie seine Waffe aus dem Schulterhalfter gerissen wurde, und bemerkte den Geschmack von Blut in seinem Mund. Er spürte, wie seine Wut wuchs. Die Hände fanden seine Brieftasche und seine Handschellen. Der Smoking warf sie auf den Schreibtisch und drückte ihn mit einem Arm gegen die Wand. Bosch verdrehte seinen Kopf und sah, wie der Blonde die Brieftasche öffnete.
    »Er ist Polizist, laß ihn los.«
    Die Hand löste sich von seinem Nacken, und Bosch drehte sich brüsk um.
    »Ein Cop aus L. A.«, sagte der Blonde. »Hieronymus Bosch. Wie der Maler, nicht? Der hat ganz schön verrücktes Zeug gemalt.«
    Bosch starrte ihn nur an, und der Blonde gab ihm seinen Revolver, seine Brieftasche und die Handschellen zurück.
    »Warum habt ihr mich geschlagen?«
    »Das war ein Fehler. Weißt du, die meisten Cops, die hier reinkommen, stellen sich vor und sagen uns, weshalb sie hier sind. Und wir helfen ihnen, wenn wir können. Du hast dich hier reingeschlichen, Hieronymus. Wir müssen unser Lokal beschützen.«
    Er öffnete eine Schublade und holte eine Schachtel Papiertaschentücher hervor.
    »Hier, deine Lippe blutet.«
    Bosch nahm die ganze Schachtel.
    »Es ist also wahr, was sie gesagt hat. Tony ist tot.«
    »Das habe ich ihr gesagt. Wie gut hast du ihn gekannt?«
    »Wirklich clever. Du nimmst an, daß ich ihn kenne, und versteckst deine Annahme in einer Frage. Wirklich clever.«
    »Dann antworte.«
    »Er war Stammgast hier. Hat ständig versucht, Mädchen anzumachen. Hat ihnen erzählt, sie könnten in seinen Filmen spielen. Die alte Masche. Aber was soll’s, sie fallen drauf rein. In den letzten zwei Jahren hat er mir drei von meinen besten Mädchen abspenstig gemacht. Die sind jetzt in L. A. Er hat sie sitzen lassen, nachdem er sich mit ihnen vergnügt hatte. Die werden’s nie begreifen.«
    »Warum hast du ihn reingelassen, wenn er deine Mädchen abgeworben hat?«
    »Er hat viel Kohle hier gelassen. Außerdem gibt es in Vegas jede Menge Tussis. Jede Menge.«
    Bosch wechselte seinen Ansatzpunkt.
    »Was war Freitag. War er hier?«
    »Nein, ich … doch, doch. Er kam kurz vorbei. Ich hab ihn da draußen gesehen.«
    Mit der Hand deutete er auf eine Reihe von Bildschirmen, die den Club und den Eingang aus jedem Winkel zeigten. Es war genauso beeindruckend wie der Monitorraum, den Hank Meyer Bosch im Mirage gezeigt hatte.
    »Hast du ihn gesehen, Smokie. Erinnerst du dich?« fragte der Blonde den Smoking.
    »Ja, er war hier.«
    »Er war also hier.«
    »Es gab keine Probleme? Er kam nur kurz und ging dann?«
    »Genau, keine Probleme?«
    »Warum hast du dann Layla gefeuert?«
    Der Blonde preßte einen Moment seine Lippen zusammen.
    »Ach, so einer bist du«, sagte er. »Du stellst einem Fragen und Fragen, bis man sich verfängt.«
    »Vielleicht.«
    »Nun, du hast kein Glück. Layla war Tonys letzte Muschi, das ist wahr, aber sie ist gegangen und wird nicht mehr zurückkommen.«
    »Ach so? Was ist passiert?«
    »Wie du

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