Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Ding vom Mars

Das Ding vom Mars

Titel: Das Ding vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Grinnell
Vom Netzwerk:
ich in dieser Rakete. Sobald die Sonnenbatterien ihre Kraft verloren und die Heizung aussetzte, würde ich erstarren.
    Vielleicht würde in einigen tausend Jahren die interplanetarische Expedition einer zukünftigen Menschheit mich und meinen Sarg finden und ihn als merkwürdige Kuriosität in einem Museum ausstellen. So sah meine Zukunft aus!
    Meine Lungen rangen nach Luft. Es war an der Zeit, die letzten Reserven anzugreifen. Ich schob die Sauerstoffbehälter auf meinen Rücken, stülpte den Helm über und kuppelte die Verbindungsschläuche an.
    Die frische, unverbrauchte Luft belebte mich. Der Kopf wurde klar, und die depressiven Gedanken verschwanden. Mit neu erwachtem Lebensmut blickte ich durch eines der Bullaugen.
    In dem Sternenhimmel gähnte ein schwarzes Loch! Ich kniff die Augen zusammen. War ich partiell erblindet?
    Ein Ausschnitt des Firmaments schien verschwunden zu sein! Sorgfältig beobachtete ich das Phänomen. Plötzlich erkannte ich es. Irgend etwas flog neben mir und versperrte die Sicht.
    Er bewegte sich und kam aus dem Schatten des Lunik in das Sonnenlicht. Es war ein kleines Raumschiff, mit zwei langen Flossen am Ende und einer glatten, durchsichtigen Kanzel am Kopf!
    Die Rettung! Die Vibration meines Körpers hatte das Schiff von seiner Station auf dem leeren Mond durch den Raum zu mir gelenkt. Ich fühlte das Prickeln in meinen Armen. Schon seit Stunden mußte es auf die Ankunft des Schiffes reagiert haben, nur hatte ich es in meinem halb betäubten Zustand nicht bemerkt.
    Die nächste Station auf meinem Weg wartete!
     
5. Kapitel
     
    Das Umsteigen von einem Raumschiff in ein anderes ist nicht so schwierig, wie man vielleicht annimmt. Schwerelos, wie ich war, brauchte ich mich lediglich von meinem Schiff abzustoßen und durch den Raum treiben zu lassen, bis ich auf mein Ziel stieß.
    Natürlich fragte ich mich, was ich tun sollte, wenn ich den Absprungwinkel falsch berechnete und an dem Schiff vorbeitrieb. Es lag ein Risiko in meinem Versuch, aber ich mußte es auf jeden Fall eingehen.
    Eingehüllt in den Raumanzug, die Sauerstofftanks sicher befestigt, suchte ich nach dem Ausstieg. Ich erinnerte mich, daß man ihn von außen verschlossen hatte.
    Einen kurzen Augenblick war ich bestürzt. Die Tür hatte keine Vorrichtung, mit der sie sich von innen öffnen ließ.
    Ich drückte und preßte gegen den runden Deckel. Ohne Erfolg. Schließlich versuchte ich es mit Gewalt.
    Ich wählte einen keulenförmigen Träger und schlug auf die Tür ein, bis sie sich aus ihrer Befestigung löste. Dann preßte ich meine Schulter dagegen, stemmte die Füße an die gegenüberliegende Wand und streckte meinen Körper.
    Mit einem dumpfen Geräusch brachen die letzten Scharniere. Wie aus einer Kanone geschossen flog ich durch die kreisrunde Öffnung. Im letzten Moment konnte ich meine Füße noch an der Wand festklammern.
    Ich hing in der großen Leere des Universums. Ich sah in das glitzernde Funkeln der Sterne und die milchigen Flecken der Spiralnebelsysteme.
    Meine Füße hielten die Verbindung mit dem letzten Teil der Erde, der mir geblieben war.
    Auf der Oberfläche des Lunik brachen sich die Strahlen der Sonne.
    Ich zog mich an den Beinen zurück und faßte mit der Hand in die Öffnung der Raketenspitze. Wenig erfreut blickte ich nach dem anderen Schiff und erwog die Chancen eines Sprunges.
    Durch längeres Zögern war nichts zu gewinnen. Ich kletterte zum letztenmal in den Lunik, nahm einige Sachen, die mir notwendig erschienen, und stieg dann endgültig aus.
    Ich schätzte die Richtung. Dann stieß ich mich entschlossen ab. Schnell trieb ich auf das fremde Schiff zu.
    Der Lunik verschwand, silbern glänzend, in dem schwarzen, leeren Raum.
    Das fremde Schiff wurde größer. Während ich mich ihm näherte, stellte ich fest, daß ich mich verrechnet hatte und einige Meter an ihm vorbeitrieb. Im letzten Augenblick fiel mir ein Hilfsmittel ein. Ich schleuderte ein schweres Stahlstück, das ich in der Hand hielt, in die meinem Ziel entgegengesetzte Richtung.
    Der Rückstoß war stark genug, meinen Körper auf das Schiff zuzutreiben.
    Ich stieß gegen die Oberfläche des fremden Schiffes und klammerte mich fest. Dann zog ich mich an der Außenhaut entlang. Die Tür glich dem Einstieg des Lunik. Sie ließ sich leicht öffnen.
    Als ich die Luke hinter mir schloß, leuchtete ein helles Licht auf. Pumpen begannen zu arbeiten und Luft in die Kabine zu pressen.
    Ich wartete, bis sie verstummten, und löste dann meinen

Weitere Kostenlose Bücher