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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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zu erreichen, waren fehlgeschlagen, und seine Vorgesetzten im SKZ verloren allmählich die Geduld, weil von ihm immer noch keine Erfolgsmeldung gekommen war.
    »Teilen Sie alles, was Sie herausfinden, niemand anderem mit als mir. Wir wissen nicht, wie weit diese Geschichte reicht und wem wir noch trauen dürfen.«
    Das waren die Instruktionen, die Susan ihm bei ihrem letzten Zusammentreffen gegeben hatte; und Killebrew nahm sie sehr ernst. Die tödlichste Macht, die die Menschheit je bedroht hatte, lag tiefgefroren im Innern des Mount Jackson. Die Temperatur dort mußte lediglich siebenunddreißig Grad übersteigen, damit sie aktiviert wurde. Er durfte diese Information nicht weitergeben, ehe er nicht mit Susan darüber gesprochen hatte.
    Aber wie konnte er jetzt noch mehr Zeit herausschlagen? Wie sollte er zusätzliches Personal aus dem Isolations-Labor auf Ebene Vier und dem gesamten Flügel heraushalten, von dem aus man dorthin gelangte?
    Killebrew fiel nur eine Lösung für beide Probleme ein. Er rollte mit seinem Stuhl zur Wand und zielte mit dem Zeigefinger auf einen von den sechs Knöpfen, die mit Ebene Vier verbunden waren. Er drückte ihn hinein und zog dann den Finger so hastig wieder zurück, als sei der Knopf glühend heiß. Sofort begann ein elektronischer Alarm zu heulen. Rote Lämpchen, die in die Decke eingelassen waren, fingen an zu blinken, und eine dumpfe mechanische Stimme verbreitete im ganzen Mount Jackson die Warnung:
    »Stufe Rot. Ebene Vier wurde kontaminiert. Alle Notfallregelungen sind ab sofort in Kraft.
    Stufe Rot. Ebene Vier wurde kontaminiert …«
    Magnetische Verriegelungen versperrten alle Türen, durch die man in diesen Flügel gelangen konnte, und schnitten Killebrew hermetisch vom Rest der Welt ab.
    »Wir sind da, Blainey«, verkündete Wareagle am späten Freitagabend. Er saß hinter dem Steuer des Jeep Cherokee , mit dem sie den Großteil der Reise westwärts nach Oklahoma zurückgelegt hatten.
    McCracken bemerkte den leisen Unterton in Johnnys Stimme. Nach so langer Zeit nach Hause zurückzukehren machte ihn wohl genauso nervös wie jeden anderen auch.
    Die Sioux hatten sich auf etlichen Hektar in den wogenden Hügeln und Ebenen dieser Gegend ausgebreitet und eine Gemeinschaft aufgebaut, die sich selbst versorgen konnte. Der Stamm hatte sich unbeirrbar an die alten Traditionen und an seinen Stolz festgeklammert und litt deshalb nicht an den beschämenden Stereotypen, die man aus anderen Reservaten kannte. Blaine entdeckte, daß sie dennoch ein Zugeständnis an die modernen Zeiten gemacht hatten: Ihre Unterkünfte waren keine Zelte mehr, sondern Hütten. Sie säumten die Straße, die durch das Zentrum des Reservats führte, das dank der Beleuchtung auch in der Nacht von weitem auszumachen war. Hier gab es weder Läden noch Handelsposten der Weißen, und die von der Regierung unterstützte Versorgungsstelle war längst dichtgemacht und stellte nur noch ein Relikt aus alter Zeit dar.
    Traditionelle Tipis erhoben sich fast neben jeder Hütte. Gelegentlich sah man auch eine Kochstelle, bei der es sich in der Regel lediglich um einen Grillständer über einem Lagerfeuer handelte.
    McCracken rechnete, daß dieses Dorf etwa fünfhundert Menschen aufnehmen konnte, wohl vor allem solche, die die Aussicht anlockte, wie in alten Zeiten zu leben.
    Johnny stoppte den Jeep vor einem Tipi, das McCracken das größte am Ort zu sein schien. Ein alter Mann, dessen Gesichtshaut fast so verbrannt aussah wie die Erde hier, stand vor dem Zelteingang und lächelte leise. Der Staub auf seiner Kleidung ließ darauf schließen, daß er schon länger dort stand.
    Wareagle sprang aus dem Jeep und warf Blaine einen Blick zu. McCracken nickte und stieg ebenfalls aus, folgte dem Freund aber nicht, als er auf den alten Mann zuging.
    »Ich habe dich früher erwartet, Wanblee-Isnala«, grüßte Johnnys spiritueller Vater, Häuptling Silver Cloud. »Ich hoffe, du hast Regen mitgebracht.«
    »Tagsüber haben wir weiter im Osten ein paar dicke Wolken gesehen«, antwortete Johnny. »Aber danach nicht mehr.«
    »Selbst wenn die Wolken dir gefolgt wären, wären sie vermutlich an uns vorbeigezogen. Der Frühling war zu naß, der Sommer zu trocken. Unsere Geister schaffen es nicht mehr. Ich bin froh, daß du hier bist.«
    »Mir blieb keine andere Wahl.«
    »Ein Heim ist nicht der Ort, bei dem man einen Grund braucht, um zu ihm zurückzukehren.«
    »Du hast mich nicht richtig verstanden.«
    »Ich glaube doch.«
    »Es

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