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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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sich wieder vor dem Monitor und gab den Aktivierungsbefehl ein.
    Auf dem Bildschirm erschienen vergrößert die Moleküle des in das Opfer eingedrungenen Organismus.
    »Die aus den Extremitäten entnommenen Moleküle scheinen in jeder Beziehung identisch zu sein mit denen, die in größerer Nähe zu Herz und Lungen gewonnen wurden. Um diese Tatsache zu illustrieren, werde ich die Moleküle aus den Extremitäten deckungsgleich auf die Moleküle aus den anderen Körperteilen desselben Opfers projizieren.«
    Killebrew gab die entsprechenden Befehle ein. Der Bildschirm teilte sich. In jeder Hälfte erschien ein Molekül. Der Computer rückte beide aufeinander zu, bis er das eine Molekül über das andere verlagert hatte.
    »Abgesehen von minimalen Abweichungen an den Rändern, die durch herkömmlichen Gewebeverfall erklärbar sein dürften, scheinen die Moleküle in jeder Beziehung gänzlich gleichartig beschaffen …«
    Killebrew unterbrach sich mitten im Satz. Irgend etwas auf dem Bildschirm störte ihn bei seinen Überlegungen. War es ein Computerfehler, oder trogen ihn seine ermüdeten Augen?
    Er rieb sich die Augen, bemühte sich um eine entspannte Haltung und schaute noch einmal hin.
    Da war es wieder. Oder vielmehr, da war es noch immer.
    »Das kann doch nicht sein«, murmelte er. »Das ist doch nicht …«
    Schnell rollte er zurück zum Labortisch, blickte in die Laborschale, in der er unbeabsichtigt das heiße Schneidegerät hatte liegen lassen.
    »O mein Gott …«
    Seine Hände in den Kevlarhandschuhen zitterten jetzt. Er lenkte den Rollstuhl zur Hauptarbeitsfläche und hob den Hörer des Telefons ab, das ihn direkt mit der SKZ-Direktion in Atlanta verband. Er legte den Hörer in die Mulde eines Übertragungsmoduls, das es ihm digital ermöglichte, Telefonate per Helmfunk zu führen.
    »Geben Sie mir sofort Dr. Lyle.«
    Während die Sekunden verstrichen, blieb Killebrews Blick auf den Monitor geheftet, der unverändert die beiden aufeinanderprojizierten Moleküle zeigte.
    »Was soll das heißen, Sie können sie nicht erreichen? Sie müssen doch dazu in der Lage sein, mich mit ihr zu verbinden. Sie ist was … Was meinen Sie damit, versetzt worden? Wo zum Teufel ist sie? Ach was, ich will's gar nicht wissen, Hauptsache ist, Sie verbinden mich mit ihr, und zwar schleunigst … Ein Notfall?« Ehe er weitersprach, fiel Killebrews Blick erneut auf die Mattscheibe. »Das kann man wohl sagen.«

Kapitel 19
    »Vielen Dank, daß Sie gekommen sind, Dr. Lyle«, sagte Colonel Fuchs zur Begrüßung, als man Susan in sein Büro führte. Er zupfte am Saum seiner Uniformjacke, um die Falten zu glätten.
    »Man hat mir keine Wahl gelassen, Mr. Fuchs.«
    »Colonel Fuchs, Doktor.«
    »Verzeihung.«
    »Abtreten«, befahl Fuchs dem Untergebenen, der Susan vom Haupteingang des Laboratoriums Brookhaven bis zu ihm begleitet hatte. »Und schließen Sie die Tür. So, Doktor, wenn Sie nun Platz nehmen möchten, kann ich Ihnen sicherlich sämtliche Fragen beantworten, die Sie wahrscheinlich an mich haben.«
    Susan hatte jede Menge Fragen. Ihre Vorgesetzten waren ungewöhnlich verschlossen gewesen, als sie sie über ihre zeitweilige Versetzung informiert hatten. Sie hatten ihr für die ausgezeichnete Arbeit in Cambridge gratuliert und gemeint, auf dieser hervorragenden Grundlage könnte jemand anderes sie leicht erfolgreich beenden. Sonst hatte man ihr lediglich eine sehr karge, allgemein formulierte Begründung gegeben sowie den Einsatzort genannt, eben das Laboratorium Brookhaven in der Ortschaft Upton auf Long Island.
    »Mir ist mitgeteilt worden«, sagte sie, um das Gespräch überhaupt irgendwie anzufangen, »ich hätte vorübergehend in Brookhaven tätig zu sein, um neu veranlaßte Forschungen nach der Todesursache der in der Cambridge-Citypassage gefundenen Opfer zu überwachen.«
    »Genau so ist es, Doktor.«
    »Nein, so ist es nicht, denn hier, wo man mich hingeführt hat, befindet sich strenggenommen gar kein Teil des Brookhaven-Labors, oder?«
    »Sie sind eine gute Beobachterin.«
    »Ich bin nicht blind. Wo bin ich hier wirklich, Colonel?«
    »Bei Gruppe Sechs. Wir sind eine hundertprozentige Regierungsinstitution, und das erklärt, weshalb Ihre Versetzung so kurzfristig und unkompliziert vonstatten gehen konnte.«
    Verwirrt rutschte Susan auf ihrem Stuhl hin und her. »Und wofür ist die Gruppe Sechs zuständig, Colonel?«
    »Oh, für vieles. In diesem Fall könnte man sagen, wir knüpfen an Unfälle und

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