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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Faxtexte, die seit Ausgehen des Papiers eingegangen sind, entfernt worden. Wenn er also die CLAIR-Formel der Adresse in Key West zugefaxt hat, mußte er persönlich hin, um sie wieder an sich zu bringen.«
    »Reichlich gewagt.«
    »Die Sache war das Risiko wert, oder etwa nicht?«
    Trotz Sinclairs gründlicher Suche war der Chip weder im Gepäck des Jungen noch in dem Hotelzimmer in Orlando gefunden worden. Aber das beunruhigte Fuchs nicht. Er rechnete vollauf damit, daß Joshua Wolfe, sobald er bei Gruppe Sechs eintraf, ihm das Versteck des Chips verraten würde.
    »Abschaltung Sicherheitssysteme, Sir«, drang Larsens Meldung aus dem Ohrhörer, während Fuchs im Lift ins dritte Tiefgeschoß hinabfuhr. »Tor wird geöffnet.«
    Kurzes Schweigen folgte.
    »Zufahrtstraße beleuchtet.«
    Das Abschalten der Sicherheitsanlagen erstreckte sich ausschließlich auf die schmale, zweispurige Zufahrtsstraße, die vom Elektrozaun rings um das Gruppe-Sechs-Hauptquartier bis zur Abfahrt in die Tiefgarage verlief. Auf dem übrigen Grundstück blieben alle Sicherheits- und Abwehrsysteme in Betrieb. Unter diesen Umständen war es unbedingt nötig, daß die Autokolonne sich sorgfältig zwischen den Leuchtmarkierungen beiderseits der Zufahrt hielt und auf keinen Fall davon abwich.
    »Geben Sie Dr. Haslanger durch, daß es soweit ist«, befahl Fuchs, als im Tiefgaragengeschoß die Lifttür aufrollte.
    Haslanger hatte die Ankunft der Wagenkolonne auf dem Monitor seines Büros mitverfolgt. Er stand beinahe im gleichen Augenblick auf, in dem Fuchs sich auf den Weg zur Garage machte. Er griff nach der Fernbedienung, um den Monitor auszuschalten, als eine Stimme hinter ihm ihn verharren ließ. »Wenn du nichts dagegen hast, möchte ich gerne zuschauen.«
    Krill …
    Die Stille im Zimmer und die Aufregung hatten Haslanger wahrhaftig die Anwesenheit Krills vergessen lassen.
    »Nein, natürlich nicht«, gab er voller Unbehagen zur Antwort.
    »Das ist das erste Mal, was?«
    Haslanger drehte sich um zu Krills wuchtiger, unförmiger Silhouette, die sich vor dem matten Licht des Bildschirms nur schwach abzeichnete. »Was meinst du?«
    »Daß zwei deiner Geschöpfe gleichzeitig am selben Ort sind. Ich dachte, das wäre dir klar.«
    Haslanger wünschte, er wäre schon zur Tür hinaus. Auch Krill war sein Geschöpf, gewiß, aber im Vergleich mit Joshua Wolfe schnitt er schlecht ab. Immerhin war Joshua in der normalen Gesellschaft funktionsfähig. Krills Äußeres dagegen machte das unmöglich. Beinahe hätte Haslanger ihn damals eliminiert, so wie er mit der überwiegenden Mehrheit der anderen Retortenkinder kurz nach der Geburt verfahren war; erst auf den zweiten Blick hatte Krill ausreichende Eigenschaften erkennen lassen, die zumindest eine gewisse Hoffnung rechtfertigten.
    Krill war nicht der einzige gewesen, der der umgehenden Eliminierung entging, jedoch der erste Sprößling, der nicht in der Kindheit mit zahllosen körperlichen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt hatte. Vom ersten Tag an hatte er einen hartnäckigen Willen zum Leben bewiesen und ihn beharrlich beibehalten.
    Aber was Haslanger am stärksten überrascht hatte, war die Gehirnkapazität dieses Wesens. Er zeigte eine eindrucksvolle Begabung zum Lesen und begann schon als Kleinkind, Musik zu schätzen. Normaler Schulunterricht war nie für ihn geplant gewesen, doch im Laufe der vielen, langen Stunden der Einsamkeit, die das Dasein für Krill bereithielt, hatte er sich selbst enorm viel beigebracht. Er war das Produkt eines Experiments, das ihn zu einem Leben im Labor verurteilte, nachdem man die Forschung längst beendet hatte. Bei Gruppe Sechs war ihm durch Haslanger eine Unterkunft eingerichtet worden; dort saß Krill herum und las im Dunkeln. Er kam im allgemeinen nur zum Vorschein, wenn der Doktor ihn zu sich bestellte.
    »Und es ist ein wirklich interessantes Ereignis«, fügte Krill hinzu. »Immerhin verkörpern dieser Junge und ich die Gesamtsumme deines Lebenswerks. Ich würde mich gerne mal mit ihm zusammensetzen und über unsere Gemeinsamkeiten diskutieren. Aber das ist sicher nicht der Grund, warum du mich von meinen Büchern weggerufen hast.«
    Haslanger öffnete die Tür, schirmte jedoch mit seiner Gestalt einen Großteil des Lichts ab, das aus dem Korridor hereinfiel. »Ich habe mich über den Mann informiert, dem du bei deinem Besuch in der New Yorker Stadtbibliothek in die Arme gelaufen bist … Über diesen McCracken.«
    »Ich mich auch.«
    »Er ist

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