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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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die Frau nach.
    »Glauben?« Twikanrozex wedelte mit seiner Echthand in ihre Richtung. »Wir verlangen nicht, dass Sie irgendetwas glauben.«
    Der Sprecher der Gruppe zog die Augenbrauen zusammen. »Was für eine Kirche soll das sein, die nicht verlangt zu glauben?«
    Briann lächelte einladend. »Eine neue Kirche. Versuchen Sie es und schauen Sie es sich selber an! Sie werden es erstaunlich befreiend finden. Die meisten, die zu uns kommen, finden das jedenfalls.«
    Der junge Mann richtete sich zu voller Größe auf. »Ich bin bereits befreit - durch die Erkenntnis, dem einzig richtigen Weg zu folgen!«
    »Natürlich tun Sie das!«, erwiderte Briann überschwänglich. »Sie alle tun das, völlig unabhängig von Ihren persönlichen Glaubensgrundsätzen! Wenn Sie dies erst begriffen haben, können Sie freimütig Teil der VK werden.«
    Einer der stämmigen Kerle am Rand der Gruppe nickte verständnisvoll. »Jetzt hab ich’s begriffen!« Er grinste seine Freunde an. »Wir haben von diesen Leuten nichts zu befürchten oder von ihrer Gemeinschaft - weil die einfach verrückt sind! Sie argumentieren mit Zirkelschlüssen!«
    »Genau so ist es!«, bestätigte Twikanrozex mit einer energischen Geste. »Wir argumentieren in Zirkeln, in Kreisen, wie das Universum selbst! In der gleichen Art und Weise, in der eine Gravitationslinse Licht beugt, sodass man hinter große stellare Objekte schauen kann, beugt die Vereinigte Kirche ? Vernunft, sodass man die Wahrheit hinter der Wirklichkeit zu erblicken vermag!«
    »Wir verschwenden hier unsere Zeit.« Der Sprecher der Gruppe, jetzt überzeugt davon, dass die beiden in Roben gekleideten Prediger - oder was immer sie waren - keine Gefahr für die etablierte theologische Ordnung darstellten, wandte sich ab. »Die Girot-Pantomimen aus Coolangatta beginnen gleich mit ihrer Show. Wir haben immer noch Zeit, mit einem Transporter hinzuflitzen, dann sind wir da, bevor die Vorstellung beginnt.«
    Die weiß gekleidete Versammlung begann sich aufzulösen - doch nicht alle machten sich davon. Ein Pärchen blieb: die Frau namens Annamarie und ihr Freund. Die Vorhaltungen ihrer Genossen ignorierten sie und folgten den anderen nicht. Sie waren neugierig geworden, was der erste Schritt war auf dem Weg zur Erleuchtung. Briann und Twikanrozex waren erfreut über jede ihrer vielen Fragen. Der Mann ging sogar so weit, Briann eine Tasse Schokomock und Twikanrozex eine Helix chere!lt-Tee zu spendieren. Die vier saßen, ihre Getränke schlürfend und plaudernd, mehrere Stunden zusammen. Nachdem die Unterhaltung schließlich von der Frau namens Annamarie beendet worden war, sahen die beiden Priesterpaladine den beiden jungen Menschen hinterher; während sie gingen, waren sie immer noch im Gespräch vertieft.
    »Das sind nette Leute hier.« Twikanrozex saugte den letzten Rest Flüssigkeit vom Boden der nahezu leeren spiralförmig gewundenen Trinkröhre. »Leute, die zuhören können.«
    »Ja.« Briann ließ seinen Blick über die wogende Masse von Besuchern wandern. »Trotzdem hätte ich mir mehr Thranx unter den Besuchern gewünscht.«
    »Größere Gruppen werden nicht vor Ablauf von ein, zwei Tagen hier eintreffen«, erläuterte Twikanrozex. »Sie alle kommen von abgelegenen Welten, und nur die Verwegensten von ihnen nutzen überhaupt die Gelegenheit, an einer Veranstaltung auf einer von Menschen besiedelten Kolonie teilzunehmen. Aber sie werden kommen, das ist sicher. Mein Volk wird unwiderstehlich von allem Neuzeitlichen angezogen.«
    »Ich hoffe, ich werde einige von ihnen kennen lernen und sie von der friedlichen Natur meiner Spezies überzeugen können«, murmelte Briann. »Ich habe extra zu diesem Zwecke abgenommen.«
    »Es war gut, dass du das getan hast«, meinte Twikanrozex. »Zu viel wackelndes, schlaffes Menschenfleisch treibt selbst dem kühnsten und wohlgesinntesten Thranx den Ekel hoch. Dies ist eine ebenso bedauerliche wie leider unwillkürliche Reaktion.«
    »Nicht zu sprechen davon, dass es höchstwahrscheinlichjeder zwanglosen Konversation einen Dämpfer versetzt«, bemerkte Briann trocken.
    Hin und wieder schlenderten Briann und Twikanrozex an ihrem automatisierten Stand vorbei, den sie am ersten Messetag aufgebaut und in Betrieb genommen hatten. Sie wollten einerseits sichergehen, dass alles richtig funktionierte, andererseits wollten sie sich auch mit den Einzelpersonen oder kleinen Gruppen befassen, die den Stand anliefen. Schon nach den ersten beiden Tagen an so gut wie alle

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