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Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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wieder in Bewegung. »Also, wie geht es dir?«
    »Ich fühle mich toll, wirklich fantastisch.« Ihre Augen hatten einen gewissen Glanz, und sie konnte gar nicht aufhören zu lächeln. »Hattest du schon mal so eine Anwendung?«
    »Äh, nein.« Ich drückte auf den Aufzugknopf. Komm schon, komm schon, rauf mit uns . »Dazu sind wir nicht befugt. Und wir arbeiten ja auch die meiste Zeit.« Der Aufzug kam endlich, und ich schob Joan geradezu hinein. Dann drückte ich auf den Knopf für die Lobby und auf den, der die Türen schloss. Damit machte ich sie jemand anderem direkt vor der Nase zu, aber das war mir ganz egal.
    »Das würde dir auf jeden Fall guttun, Haven. Du arbeitest viel zu viel, das sehe ich doch.« Die Türen gingen wieder auf, und wir waren in der Hotelhalle. »Aber hier ist es einfach toll!« Joan sah zur Decke hoch, ließ all die Pracht auf sich wirken. »Ich kann nicht fassen, dass du jetzt hier zu Hause bist.«
    »Ich bin hier nicht zu Hause!«, knurrte ich. Sie schien die Härte in meiner Stimme gar nicht zu bemerken. Wahrscheinlich war sie immer noch high.
    »Du weißt doch, wie ich das meine, Dummerchen. Du bist jetzt mittendrin in dieser glamourösen Welt. Wie viele Highschool-Schüler können das schon von sich behaupten? Ich bin so stolz auf dich! Jetzt guck dir nur dieses Oberlicht an! Grandios!«
    »Danke, Joan.« Es klang resignierter als beabsichtigt. Joan ließ sich auf der Ottomane nieder, griff nach meiner Hand und zog mich zu sich heran. Um uns herum eilten Gäste hin und her. Zwei Syndikat-Mitglieder beobachteten uns vom Empfang aus. »Das mit dem Essen tut mir wirklich leid.«
    »Guck mal, du trägst ja die Kette.« Sie berührte den Anhänger.
    »Ja, die ist wirklich wunderschön. Ich nehme sie eigentlich nie ab.«
    »Du bist plötzlich eine richtig feine Dame geworden, was?«
    »Rufst du mich an, wenn du wieder zu Hause bist? Bist du mit dem Auto da?«
    »Nein, ich habe die L genommen. Ich wollte noch ein bisschen einkaufen und mir keine Gedanken um den Verkehr und die Parkplatzsuche und so machen müssen. Außerdem wollte ich auch mal sehen, wie schnell ich bei dir sein kann – das geht ganz fix. Ich muss wirklich öfter kommen.« Sie zwinkerte mir zu. »Aber keine Sorge, nächstes Mal ruf ich vorher an.«
    »Ja, gut.« Ich würde sie nie wieder einen Fuß in das Hotel setzen lassen. Nie wieder. »Melde dich nachher kurz, okay?« Ich stand auf, und sie tat es mir zum Glück gleich. Wir traten aus dem Gebäude. »Beim nächsten Mal nehme ich mir den Nachmittag frei, und wir treffen uns irgendwo in der Stadt. Hier hänge ich schon genug rum.« Es klang fast glaubhaft, ich konnte aber nicht verhindern, dass sich meine Stirn in Falten legte.
    »Natürlich, mein Schatz, das wäre super.« Sie drückte mich ganz fest. Ich erwiderte die Umarmung und wünschte mir so sehr, jetzt mit ihr zu fahren und nie wieder an diese Welt denken zu müssen, in die ich da geraten war. Aber das ging natürlich nicht. »Ich bin einfach nur stolz auf dich. Du schlägst dich so gut. Ich kann es gar nicht erwarten, bei den Kolleginnen im Krankenhaus mit dir anzugeben!« Sie ließ mich los, dann fiel ihr aber noch etwas ein: »Und mein Gott, diese Aurelia sieht wahnsinnig toll aus, und sie hat ja so eine hohe Meinung von dir!«
    »Was?«
    »Ich habe sie nur ganz kurz getroffen, aber sie meinte, dass ihr beiden aus dem gleichen Holz geschnitzt seid und sie von deiner Arbeit wirklich begeistert ist. Weiter so, Liebes!« Das fühlte sich an wie ein Schlag in die Magengrube.
    »Oh, super, du hast sie also getroffen.« Es kam mir vor, als hätte man meine kleine Welt besudelt und mit Füßen getreten. Bitte versprich mir, dass mit Joan alles wieder in Ordnung kommt. Was mit mir passiert, ist ganz egal, solange sie nur in Sicherheit ist.
    » Okay, gut, dann gehe ich wohl mal shoppen.«
    Eine weitere Umarmung und ein Kuss, dann schlenderte Joan in Richtung L davon. Erst jetzt fiel mir auf, wie kalt es draußen war, aber ich blieb trotzdem stehen und sah ihr nach, bis sie verschwunden war. Auf dem Weg zurück ins Hotel schaute ich zu den jungen Syndikat-Frauen am Empfangstresen rüber. Die beiden schienen völlig in irgendetwas auf dem Computerbildschirm vertieft zu sein, sobald ich ihnen den Rücken zudrehte, spürte ich jedoch ihre Blicke im Nacken.
    Vor der Galerie wartete Neil Marlinson auf mich. Als er mich sah, grinste er breit und strahlend. Ich riss mich zusammen und winkte.
    »Hallo, Mr Marlinson.«
    »Neil,

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