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Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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bitte«, bat er herzlich. »Ich wollte Ihnen nur für die Kopie des Fotos danken, Haven, die Sie mir vorbeigebracht haben. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie viel sie mir bedeutet. Allein dafür …«, er hielt den Ausdruck hoch – darauf war die Version des Porträts aus der Galerie zu sehen, nicht die Horrorvariante, die in Aurelias Büro versteckt war. »… hat sich meine Reise hierher schon gelohnt.« Er presste sich das Foto an die Brust.
    »Freut mich, dass ich helfen konnte«, erwiderte ich, obwohl ich das ganze Aufhebens um die Sache fast ein bisschen übertrieben fand.
    »Sie müssen mich ja für unheimlich verschroben halten, weil ich davon so besessen bin.« Er betrachtete das Bild noch einmal. »Aber diese Ähnlichkeit ist fast schon unheimlich. Na ja, eines Tages werden Sie das sicher auch verstehen, seine erste Liebe vergisst man eben nie. Wie es auch endet, sie ist immer präsent.« Ihm fiel selbst auf, wie wehmütig er jetzt klang. »Tut mir leid. Ich weiß gar nicht, warum ich Sie damit belästige.« Er schüttelte den Kopf. Dann kam ihm plötzlich eine Idee, und seine Augen funkelten. »Zum Dank möchte ich Ihnen etwas abkaufen, irgendetwas.«
    Theoretisch war die Galerie für die Gäste immer noch geschlossen, aber Aurelia hatte mich ja ermutigt, Marlinson etwas anderes anzubieten, also war es vermutlich in Ordnung, wenn ich ihn reinließ.
    »Dann kommen Sie doch bitte mit«, forderte ich ihn auf, zog die Schlüsselkarte durch und öffnete die Tür. »Sehen Sie sich einfach um und sagen Sie Bescheid, wenn ich Ihnen mit irgendwas helfen kann.« Ich lächelte, trat diskret beiseite und ließ ihn allein durch die Ausstellung schlendern.
    »Irgendeine Empfehlung?«, rief er zurück, während er sich langsam entfernte und die Wand mit den Fotos des alten Lexington entlanglief.
    »Die finde ich schön«, erklärte ich. Ich ging zu dem Bereich hinüber und beugte mich zu einem der Schildchen vor. »Das hier wurde nicht lange nach der Eröffnung aufgenommen, 1908«, las ich auf der Plakette. »Ja, das war noch in jungen Jahren des Hotels, da war es 16, würde ich mal sagen. Eröffnet wurde es ja 1892.« Jetzt hatte ich wenigstens Gelegenheit, mein angelesenes Wissen vom Stapel zu lassen. »Jetzt ist ja alles renoviert und modernisiert worden, aber ich finde es schön, wie es damals aussah. Irgendwie romantisch.« Ich studierte die Bilderreihe. »Das war noch, bevor hier die Gangster einzogen.« Ich lachte. »Capone hat erst im Jahre 28 die Bildfläche betreten. So sah das Lexington also aus, bevor es berühmt-berüchtigt wurde, aber irgendwie hat es für mich trotzdem etwas Magisches.«
    Neil Marlinson nickte nur und starrte die Fotos an, als würde darin eine tiefere Weisheit liegen. Ich beschloss, ihn nicht länger mit meinem Geplapper zu stören und ließ ihn sich noch eine Weile umsehen.
    »Die erinnern mich an sie, sie sind so unschuldig«, murmelte er schließlich, und ich fragte mich, ob er wohl mit sich selbst sprach oder gern wollte, dass ich da nachhakte. Er sah aus, als wäre er jetzt ganz woanders. »Vielleicht dieses hier?« Gemeint war eine schlichte, zwölf mal 18 Zentimeter große gerahmte Schwarzweißaufnahme von der Hotelfassade.
    »Eine gute Wahl«, befand ich. »Ich müsste zunächst mit der Besitzerin sprechen, die noch an der Preisliste feilt, aber ich weiß, dass sie Ihnen gerne ein gutes …«
    »Ich biete ihr dafür 10000 Dollar. Wie wäre das?«
    »Wow, äh, okay.« Ich hatte keine Ahnung, was die Dinger kosten sollten, aber das kam mir unglaublich viel vor.
    »Nein, im Ernst, wie wäre das? Glauben Sie, dass das reicht, um die Besitzerin auf mich aufmerksam zu machen?«
    »Ich denke schon.«
    »Gut. Also dann …« Er zog ein Scheckbuch und einen Stift hervor, notierte den Betrag, riss dann das Papier geräuschvoll an der perforierten Linie heraus und reichte es mir. »Nehmen Sie den mit und lassen Sie mich wissen, was sie dazu gesagt hat.«
    »Sicher.« Ich umklammerte das Dokument ganz fest, aus Angst, es würde sich womöglich in Luft auflösen oder davonfliegen.
    »Danke, Haven. Vielen, vielen Dank.«
    »Selbstverständlich.«
    »Sie wissen ja, wo Sie mich finden.« Er klopfte mir auf die Schulter, ließ die Hand dort einen Moment ruhen, so als wollte er noch etwas hinzufügen, wiederholte dann aber nur die Klopfbewegung und verließ schließlich die Galerie.
    Ich traf Lance in der Parlor-Küche an, wo er gerade ein Glas Orangensaft trank.
    »Hey, ich hab schon

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