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Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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Anstrengung kostete. Das war ein viel langsamerer Prozess, bei dem man lange herumprobieren musste.
    »Schönen Abend noch, Haven. Entschuldige mich bitte«, verabschiedete sich Calliope. Mit einer eleganten Bewegung erhob sie sich und schob sich zur Wendeltreppe hinüber. Und da war er auch schon, nervös und begeistert.
    Irgendwer nahm mir das Champagnerglas aus der Hand, und ich fuhr herum. Lucian.
    Am Anfang begriff ich nicht einmal, dass er gerade mit mir sprach. Was war das eben? Es klang wie »Hallo, Haven«, aber vielleicht lag ich da auch falsch. War es denn möglich, dass er sich noch an meinen Namen erinnerte? Er setzte sich neben mich, auf den Platz, den Calliope gerade geräumt hatte. Es war ziemlich eng, und Lucians Arm berührte mich an der Schulter, als er es sich bequem machte. Eine Woge aus Moschus und Zedernduft umfing mich, und mir wurde ganz schwindelig. Er trug einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd und eine schmale schwarze Krawatte. Hier waren alle immer so aufgestylt. Die Haare hatte er sich jetzt weniger streng zurückgegelt, und ihm fiel eine blonde Stirnlocke über das linke Auge.
    »Willkommen im Feuerring.«
    »Hi. Hm, danke.« Ich brachte die Worte nur mühsam hervor. Meine Lippen zitterten, deshalb presste ich sie lieber aufeinander.
    »Und herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag«, gratulierte er mir langsam, mit einer Stimme, die imstande war, mich in einen tiefen, warmen Schlaf zu lullen.
    »Danke. Woher wussten Sie das denn?« Ich konnte ihn immer nur kurz anschauen. Ich sah ein oder zwei Sekunden zu ihm hinüber und wandte den Blick dann wieder ab, ließ meine Augen irgendetwas anderes fokussieren, bevor sie erneut zu ihm rüberwanderten. Er machte mich ganz nervös, und meine Wangen begannen zu glühen.
    »Wir wissen hier eben alles. Und Haven, sag doch Lucian und du.« In seinen grauen Augen glitzerte wieder der Schalk. Ich konnte die Überraschung darüber, dass er sich tatsächlich an meinen Namen erinnerte und mir jetzt auch noch das Du anbot, nicht verbergen. »Champagner«, er hielt das Glas hoch, das er mir abgenommen hatte, »ist für so einen Tag viel zu gewöhnlich, fürchte ich. Hier.« Er reichte mir eine Art Kelch mit einer Flüssigkeit, auf der eine blaue Flamme tanzte. Anscheinend hatte er diesen flambierten Drink die ganze Zeit in der Hand gehalten, es war mir nur nicht aufgefallen, so sehr lenkte dieser Mann mich ab.
    »Wow, danke.« Ich griff mit beiden Händen danach und sah zu, wie die Flammen in der Luft züngelten und zwischen Blau- und Orangetönen changierten. Was sollte ich damit bloß anfangen? Ich befürchtete sogar, mich selbst in Brand zu stecken – ich war ja ziemlich zitterig. Lucians Arm streifte meinen wieder. »Hm, eigentlich bin ich erst 16«, platzte es aus mir heraus. Keine Ahnung, warum. Uncooler ging es wohl kaum. Ich musste an mich halten, um das Gesicht nicht zu einer bescheuerten, gequälten Grimasse zu verziehen. Mein größtes Problem bestand eben darin, dass ich mir selbst Steine in den Weg legte und alles auch nur entfernt Aufregende in meinem Leben boykottierte.
    »Ich weiß. Prost!« Er nahm einen Schluck aus meinem Champagnerglas. »Wenn du nichts sagst, verrate ich auch nichts.« Der war doch selbst nie im Leben 21. Auf gar. Keinen. Fall.
    »Was genau ist denn das?« Ich versuchte, so locker und unbeschwert wie möglich zu klingen, um meinen vorherigen Patzer wieder auszugleichen. Das hier? Oh, das ist doch gar nichts. Ich trinke jeden Tag solche Feuercocktails.
    » Eine Spezialität des Hauses. Du wirst begeistert sein.«
    »Mit den Brandschutzvorschriften nehmen die es hier nicht so genau, was?«
    »Wohl eher nicht.« Er lachte und trank noch ein Schlückchen Champagner. »Also los, wünsch dir was.«
    Mir was wünschen. Hm, wo sollte ich da bloß anfangen? Ich sah den Drink brennen und schaute Lucian dann rasch in die Augen. Mein Herz begann zu schlagen, als mir klar wurde, dass er mich noch immer ansah. »Hm …«
    »Entspann dich, du hast Zeit. Warte einfach, bis die Flammen von selbst ausgehen. Dann verbrennt auch der Alkohol.« Er zog wieder die Augenbrauen hoch, so wie heute Morgen.
    »Oooh. Gut zu wissen.«
    »Keine Sorge, wir spielen hier nach den Regeln. Meistens zumindest.« Er leerte das Champagnerglas und streifte mich, als er es auf den Tisch stellte.
    »Das freut mich.« Denn es gibt ja auch nichts Betörenderes als eine Frau, die sich an die Regeln hält.
    »Aber Vorsicht«, warnte er in lockerem, beinahe

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