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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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Grütze kochte.
    »Schön«, sagte er.
    »Lügner«, sagte sie.
    Später, als der Käse auf Brotscheiben verteilt und aufgegessen war, blieben sie im Halbdunkel in ihrem Wohnzimmer sitzen und lauschten den Straßenbahnen.
    »Möchten Sie Musik hören?«, fragte sie.
    »Nein, mir gefällt es, wenn es still ist.«
    »Dann sind wir still.«
    »So habe ich es nicht gemeint.«
    »Ihnen würde meine Musik sowieso nicht gefallen«, sagte sie. »Deutsche Industriemusik. Kraftwerk, Marcus Schmickler.«
    »Klingt interessant. Machen Sie Witze?«
    »Nicht ganz.«
    »Sie sind eine aufregende Person, Gerda.«
    »Wieso?«
    »Und das meine ich nicht, weil Sie bei der Polizei sind«, fuhr er fort.
    »Okay, ich höre.«
    »Spannend«, sagte er. »Viel mehr weiß ich im Augenblick noch nicht.«
    »Wahrscheinlich gibt es nicht viel mehr zu wissen. Man bringt es weit, wenn man spannend wirkt.«
    »Ja. Ich wünschte, dass ich etwas … spannender wäre.«
    »Das sind Sie, Jens, sehr spannend.«
    »Es ist besser, spannend zu sein als angespannt«, sagte er.
    »Sind Sie angespannt?«
    »Nein, ich dachte an Sie …«
    »Ich bin nicht angespannt.«
    »Das waren Sie aber, als wir uns vorhin getroffen haben.«
    »Aber das haben wir doch inzwischen geklärt?«
    »Schon …«
    »Sind Sie nicht zufrieden mit der Erklärung?«
    »Ich möchte nur, dass es Ihnen gutgeht.«
    »Mir geht es gut.«
    »Gut.«
    »Alles ist gut«, sagte sie.
    »Es kann noch besser werden«, sagte er. »Ich werde jetzt aufstehen und mich neben dich auf das Sofa setzen und dich umarmen«, sagte er und stand auf.
    Sie ließ es zu, dass er sich setzte. Er legte die Arme um sie, locker, respektvoll. Sie nahm seinen Geruch wahr, ein undefinierbares Deodorant oder Eau de Cologne oder Rasierwasser und etwas Saures, schwach, wie … Tang, wie das Meer, eher salzig als sauer.
    Sie drehte ihm das Gesicht zu und betrachtete sein Profil. Er schaute aus dem Fenster, zu den Straßenlaternen, die im Wind über dem Friedhof schwankten.
    »Du erinnerst mich an jemanden«, sagte sie.
    »Hoffentlich an eine nette Person.«
    »Du siehst meinem Chef ähnlich.«
    »Hoffentlich sieht er gut aus.«
    »Ihr seht beide gut aus.«
    »Wie heißt er?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Ist sein Name auch geheim?«
    »Erik Winter.«
    »Ah.«
    »Kennst du ihn?«
    »Nein, nicht persönlich. Er ist in der Stadt ja nicht gerade ein Unbekannter.«
    »Nein.«
    »Warst du aufgeregt, weil er dich abgekanzelt hat, Kleines?«
    »Bitte nenn mich nicht so.«
    »Aber ihr hattet eine Diskussion.«
    »Es ist einfach blöd gelaufen«, antwortete sie. »Es war nicht mal mein Fehler. Vielmehr mein Verdienst.«
    »Was war es?«
    »Das kann ich nicht sagen. Aber es war ungerecht.«
    »So ist es oft«, sagte er und legte einen Arm um sie. Es war nicht unangenehm. Sie spürte seine Finger durch die Bluse, starke, sehnige, lange Finger, nur ein leichter Druck.
    Sie spürte etwas im Magen, auch das war nicht unangenehm. Sie war verwirrt. Wieder war seine Hand da.
    »Aber er war sehr freundlich«, sagte sie und drehte sich zu ihm um. Wieder sah sie nur sein Profil. Dass der Sannabacken in diesem Augenblick interessanter war als sie, hatte sie nicht gerade erwartet.
    »Sie sind oft freundlich«, sagte er.
    »Chefs?«
    »Ja.«
    »Das ist doch gut.«
    »Manchmal ist es nur ein Spiel«, sagte er. »Eigentlich sollte man niemandem trauen.«
    »Das klingt jetzt etwas drastisch, Jens.«
    Er sah sie an und lächelte, sein Gesicht näherte sich, sie spürte seine Hand auf ihrem Rücken, wieder lächelte er.
    »Manchmal bin ich drastisch«, sagte er.
    Sie antwortete nicht. Vielleicht war das jetzt der Moment, in dem er drastisch werden sollte, aber auf eine gute Art, schöne Art, freundliche Art. Sie legte eine Hand auf seinen Arm. Es war ein Gefühl, als berühre sie Eisen. Er war angespannt. Vielleicht war er unerfahrener, als er aussah. Sie war auch alles andere als ein Profi im Bett. Jetzt atmete er etwas heftiger, das war natürlich, das tat sie vermutlich auch.
    »Winter hat es gut gemacht«, sagte sie, »sonst wird er schnell wütend.«
    »Winter fährt schnell wie …« Er brach ab.
    »Was?«
    »Nichts«, sagte er.
    »Doch, du hast etwas über Winter gesagt. Dass er schnell fährt wie … wie was?«
    »Nein, nein, ich hab gesagt, im Winter fahre ich schnell wie … Scheiße, aber ich will nicht fluchen. Das mögen wir nicht, Gerda, oder doch?«
    Winter hielt immer noch den toten Skorpion in der Hand. Da war mehr. Ihm fiel

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