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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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Geräusch, sie hatte kein Gefühl im Fuß, Likander war jetzt halb vom Sofa gerutscht, und sie wusste, er würde still liegen bleiben, bis sie ihn hochhoben.

40
    Likander war verpflastert, in erster Linie war Eis auf dem Unterleib, Eis auf einer verletzten Unterlippe nötig gewesen. Nachdem er fotografiert worden war und DNA -Proben abgegeben hatte, ruhte er sich in einer Zelle im Untersuchungsgefängnis aus. Hoffner hatte für den Transport gesorgt. Einer der Polizisten, der ihn abholen kam, hieß Vedran Ivankovic, entsetzlich groß. »Hast du das ganz allein gemacht?«, fragte er.
    Hoffner rief Winter an.
    »Ich sitze hier gerade über seinem Namen«, sagte er.
    »Ach?«
    »Wusste nicht, wer das war. Oder was er war.«
    »Jetzt weißt du es«, sagte sie, »und ich auch.«
    Es war nach Mitternacht, als sie Likander in den Vernehmungsraum mit den nackten Wänden brachten.
    Winter hatte Halders von zu Hause aus angerufen. Halders und zwei Leute von der Spurensicherung waren noch in Robertssons Haus. Bei der Hausdurchsuchung hatten sie fast nur Flaschen gefunden.
    »Ich möchte, dass du heute Nacht dabei bist, Fredrik.«
    »Klar.«
    »Ich werde versuchen zuzuhören.«
    »Ich hab die Eier von diesem Mistkerl fest im Griff«, sagte Halders.
    »Die gibt es nicht mehr, leider.«
    Aber Likander konnte gehen und sitzen. Jetzt saß er ihnen gegenüber. Er sah benommen aus, als befände er sich immer noch in einem Traum. Blicklos starrte er die Geräte auf dem Tisch an. Er hatte sich entschieden, seine Ehre allein zu verteidigen.
    »Wie geht es Ihnen, Herr Likander?«, fragte Halders.
    Likander antwortete nicht.
    »Sie hat Sie ordentlich verprügelt«, sagte Halders.
    »Wo ist sie?« Likander schaute auf.
    »Das geht Sie einen Scheißdreck an«, sagte Halders.
    »Fredrik, Fredrik«, sagte Winter. »Sie ist gerade beim Debriefing«, sagte er zu Likander gewandt.
    »Bei uns gibt es immer Sechzig-Kilo-Frauen, die Neunzig-Kilo-Männer verprügeln«, sagte Halders. »Das ist interessant für die Forschung.«
    Likander murmelte etwas Unverständliches.
    »Wie bitte, was haben Sie gesagt, Herr Likander?«, fragte Winter.
    »Sie … hat mich getreten … als ich nicht darauf eingestellt war.«
    »Ganz schön hinterhältig«, sagte Halders.
    »Warum hat sie Sie getreten, Herr Likander?«, fragte Winter.
    »Ich weiß es nicht. Verrückt.«
    »Verrückt?«, wiederholte Halders. »Verrückt nach Ihnen?«
    »Das habe ich geglaubt.«
    »Vielleicht hat sie das auch geglaubt?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Vielleicht mochte sie Sie. Bis sie begriff, wer Sie sind.«
    »Ich habe nichts getan.«
    »Vielleicht hatte sie zunächst vor, etwas anderes mit Ihren Eiern anzustellen?«
    Likander sah Winter an, als ob er von ihm Hilfe gegen Halders erwartete. Winter erwiderte den Blick sehr aufmerksam.
    »Warum haben Sie mitten in der Nacht in einem Auto auf dem Frölunda torg gesessen?«, fragte er.
    »Weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Das haben Sie selbst vor wenigen Stunden Kriminalinspektorin Gerda Hoffner erzählt.«
    »Sie muss sich verhört haben.«
    »Sie haben meinen Namen genannt.«
    »Ich hab vom Winter geredet. Scheiße!«
    »Sind Sie deswegen frustriert?«
    »Wegen was?«
    »Dass Sie in diesem Auto gesessen haben?«
    »Ich bin frustriert, weil die Leute nicht genau zuhören und einen dann in den Unterleib treten.«
    »Das ist aber eine hübsche Umschreibung«, sagte Halders.
    »Er hätte mich nie eingeholt, der Lahmarsch«, sagte Winter. »Sind das Ihre Worte?«
    »Welche?«
    »Sie haben gehört, was ich gesagt habe.«
    »Nein, das sind nicht meine Worte.«
    »Wer ist der Lahmarsch?«
    »Keine Ahnung.«
    »Sie vielleicht?«
    »Was?«
    »Sie sind der Lahmarsch, Herr Likander. Denn Sie finden nie Anschluss.«
    »Ich bin kein Lahmarsch.«
    »Ich habe Sie nicht eingeholt, weil ich Sie nicht einholen wollte.«
    »Ha.«
    »So ist es aber.«
    »Reden Sie, was Sie wollen, es ist nicht wahr. Ihr Wort steht gegen meins.«
    »Die Stimme von jemandem, der so zutreten kann wie Gerda Hoffner, hat verdammt viel Gewicht«, sagte Halders.
    »Muss der dabei sein?« Likander sah Winter an. »Dürfen Sie mich festhalten?«
    »Wenn Sie in Robins Wohnung waren, werden wir das sehr bald wissen«, sagte Winter. »Sie haben Spuren hinterlassen. Sie haben immer Spuren hinterlassen.«
    »Welcher Robin?«
    »Sie wissen, wen ich meine. Hören Sie überhaupt zu, Herr Likander?«
    Es sah so aus, als würde er mit gesenktem Blick zuhören. Winter verstummte, er

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