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Das Dunkle Netz Der Rache

Das Dunkle Netz Der Rache

Titel: Das Dunkle Netz Der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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verletzt.«
    Verletzt? Verletzt? Was bedeutete das? Randy konnte sich gerade noch bremsen, ehe er herausplatzte: Sie meinen, sie ist nicht tot? Stattdessen schürzte er besorgt die Lippen und sagte: »Ich hoffe, es geht ihr gut.«
    »Vielleicht. Sie ist jetzt im Krankenhaus. Ihr Zustand war ziemlich übel. Bewusstlos. Innere Verletzungen.«
    Er war kein Mörder. Er war kein Mörder. Er wollte den Bullen küssen, der vor seinem Fenster stand. »Wie furchtbar«, sagte er und versuchte, nicht vor Erleichterung zu strahlen.
    »So ist es. Und um es noch schlimmer zu machen, wird auch ein anderes junges Mädchen vermisst.«
    »Was?«
    »Millie van der Hoeven. Ich bin sicher, dass Ihre Frau Ihnen alles erzählen wird. Die Jäger, die das Mädchen entdeckt haben, hielten sie für Miss van der Hoeven, aber nun scheint es, als wäre sie immer noch irgendwo da draußen.« Das unrasierte Gesicht des Chief wurde hart.
    Randy suchte nach etwas, irgendeiner Bemerkung, die ihn wie einen unschuldigen Zuschauer wirken ließ. »Äh … schon eine Idee, wo?«
    Der Chief schüttelte den Kopf. »Nein.« Er spießte Randy mit dem Blick auf. »Ich glaube, Ihre Frau ist im gleichen Alter wie die beiden Mädchen. Passen Sie auf sie auf. Lassen Sie sie nicht allein in der Gegend herumspazieren.«
    »Werd ich nicht.«
    »Um nach Haudenosaunee zu kommen, sollten Sie am besten zurück zur Landstraße fahren und nach rechts abbiegen. Die Zufahrt ist ungefähr eine Meile weiter. Sie erkennen sie an den beiden Steinpfeilern.«
    Randy legte den Rückwärtsgang ein. »Viel Glück bei der Suche nach dem Mädchen.« Er kurbelte die Scheibe hoch und machte sich davon. Der Chief sah ihm die ganze Strecke nach.
    Auf der Landstraße war Randy auf sich selbst wütend. Er musste Lisa abholen, sie zu Hause absetzen und mit Mike Yablonski reden. Sein Freund musste aussagen, dass er Randy aufgelesen hatte, nachdem sein Motorrad zu Schrott gefahren worden war. Randy wollte nicht, dass Russ Van Alstyne ihn in irgendeiner Weise mit Becky Castles Wagen in Verbindung brachte. Für seinen Geschmack sah der Mann viel zu viel. Himmel, warum hatte er darauf bestanden, das Motorrad zu Jiminos zu bringen? Wäre er mit der nächstgelegenen Werkstatt einverstanden gewesen, könnte er es einfach dort lassen, wenn er dazu gezwungen war. Jetzt führte eine deutliche Spur von ihm zu Ed Castle, da Becky sich um sein Motorrad gekümmert hatte.
    Er war so in Gedanken versunken, dass er beinah den schwarzen Mercedes gerammt hätte, der auf der Einfahrt von Haudenosaunee stand.
    »Was, zum Teufel?« Er parkte den Geländewagen vor dem Eingang und stieg aus. Im Auto saß niemand. Er trat näher. Abgesehen von dem frischen Kratzer an der Beifahrerseite, war es ein exaktes Duplikat von Shaun Reids Auto. Er ging zum Heck. Ja. Da waren sie, die Aufkleber vom Sierra Club und der Adirondack Conservancy Corporation. Was, zum Teufel, war hier los?
    Er umkreiste den Mercedes, eher er zur Veranda ging. Er stieg die Stufen hoch und klopfte an die Tür. Niemand reagierte. Er klopfte wieder. Dann öffnete er die Tür und trat einen Schritt hinein. »Hallo? Jemand zu Hause?«, rief er. Das Echo seiner Stimme bestätigte, was er bereits gespürt hatte. Das Haus war verlassen. Er schloss die Tür und wanderte auf die gekieste Einfahrt. Wo war seine Frau? Hatte van der Hoeven sie nach Hause gebracht? Von Lisa wusste er, dass ihr Arbeitgeber Haudenosaunee nur verließ, wenn es nicht zu vermeiden war. Darum – oh, Hölle. Er schlug sich mit der Hand auf die Stirn. Lisa hatte Mr. van der Hoeven versichert, dass Randy einige Kisten Wein für ihn ausliefern würde. Falls van der Hoeven Lisa nach Hause brachte und den Wein selbst auslieferte, würde sie es Randy in alle Ewigkeit vorhalten. In alle Ewigkeit.
    Aber wenn Lisa und van der Hoeven fort waren, was tat Shaun Reid dann hier? Allein in den Wäldern herumspazieren?
    »Hallo«, rief Randy, als er über die Einfahrt zurück in Richtung Haus ging. »Jemand zu Hause?« Er lauschte, während er auf einen deutlich sichtbaren Pfad in die Wälder zusteuerte. »Ist jemand da?«
    Er hörte nichts außer dem trockenen Rascheln des Windes im Herbstlaub. Der Ort war ihm unheimlich. Zur Hölle damit, dachte er. Heute glich sein Leben einer Reihe von Horrorfilmen. Es war nicht nötig, auch noch The Blair Witch Project auf die Liste zu setzen.
    Er ging schnurstracks zur Hintertür. In der Küche entdeckte er zu seiner Erleichterung zwei Weinkisten neben der

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