Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
einen Termin nennen, an dem Sie vor die KHK treten und die endgültige Erlaubnis für die Lizenz erhalten.«
    »KHK?«
    »Konsortium-Handelskammer. Wir haben die Oberaufsicht über alle magischen Gewerbe. Da Marta ihre vierteljährliche Zahlung nicht geleistet hat, hat man mich geschickt, um der Sache nachzugehen. Nun, jetzt weiß ich ja Bescheid.« Sie klappte ihre Aktentasche auf und nahm zwei Stapel Papiere heraus. »Hier sind die Formulare. Sie haben einen Monat Zeit, sie auszufüllen und uns zuzuschicken. Wir nehmen Kontakt mit Ihnen auf, sobald wir sie durchgesehen haben.« Sie trank ihren Tee aus, erhob sich und legte eine Hand über ihre Augen. »Ich würde Martas Tochter gern mein Beileid ausdrücken, aber ich habe leider nur wenig Zeit. Bitte sagen Sie ihr, wie leid es mir tut. Marta und ich kannten uns sehr lange. Auf dem Konservatorium damals haben wir uns ein Zimmer geteilt.«
    Und in diesem Moment hörte Ysandra auf, eine Nervensäge zu sein, und wurde sehr menschlich, wenn auch magiegeboren menschlich. In ihren Augen schimmerten Tränen, und offenbar war nun alle Geschäftsmäßigkeit hinter der traurigen Erkenntnis, eine liebe Freundin verloren zu haben, zurückgetreten.
    Ich griff nach ihrer Hand und drückte sie. »Ich werde es ihrer Enkelin sagen. Wir sind befreundet, und sie wird die Nachricht bestimmt weiterleiten.«
    »Martas Tochter – Anadey – wollte mit dem Konsortium nichts zu tun haben. Ich kann mir zwar vorstellen, dass sie darauf verzichten wird, aber ich möchte ihr trotzdem meine Unterstützung zusagen, falls sie sie braucht.« Ysandra begann, ihre Sachen wieder einzusammeln, hielt jedoch noch einmal inne. »Oh, und Sie werden natürlich die Gesellschaft wieder zum Leben erwecken.«
    »Bitte was?« Ich starrte sie an. »Warum sollte ich das tun? Sie ist mit Martas Tod aufgelöst worden.«
    »Sie haben ihr Unternehmen geerbt und somit auch ihren Sitz in der Gesellschaft. Da die Mitglieder auseinandergegangen sind, können Sie bis zu zwölf neue ernennen und die Gesellschaft wieder ins Leben rufen – unter einem neuen Namen, versteht sich. Dieses Recht haben die Hexen, die auserwählt wurden, um über eine bestimmte Stadt oder Region zu wachen.«
    »Moment mal, ich verstehe nicht. Was heißt auserwählt?«
    »Marta ist ausgesucht worden, um die Gesellschaft zu leiten, und sie hat nicht nur Tränke und Zauber verkauft, sondern auch New Forest behütet. Indem sie eine Nachfolge bestimmt hat, hat sie auch diese Position weitergegeben. Normalerweise geht sie auf die direkten Nachkommen über, aber da ihre Tochter dem Konsortium aus dem Weg gegangen ist, waren offenbar Sie Martas erste Wahl. Es erstaunt mich allerdings, dass sie nicht Ihre Tante ernannt hat, aber sie wird ihre Gründe gehabt haben. Heather ist Martas rechte Hand gewesen.«
    »Meine Tante …«
    »Mutter hat mit ihren Forschungen so viel zu tun, dass sie sich eine Weile aus der Gesellschaft zurückgezogen hat«, meldete Rhia sich zu Wort. Ihre Stimme klang ruhig und gleichmäßig. »Und mich hat die Gesellschaft niemals anerkannt, daher war ich auch jetzt kein Kandidat.«
    Ysandra musterte sie einen Moment lang schweigend. »Ja. Diese Haltung haben wir nie verstanden. Von unserer Seite wird man Sie akzeptieren, wenn Cicely Sie in die Riege beruft.«
    Und damit steuerte sie, die Tasche in der Hand, auf die Tür zu. »Schicken Sie mir so bald wie möglich die ausgefüllten Formulare. Ich bearbeite Ihre Anmeldung, also adressieren Sie sie zu meinen Händen. Es war schön, Sie kennenzulernen, und Sie, Kaylin, ebenfalls. Sie sind wirklich ein sehr schönes Paar. Sie müssten mir übrigens auch eine Kopie der Hochzeitsurkunde mitschicken, damit ich den Ehestand eintragen kann. Alle Partnerschaften von Mitgliedern des Konsortiums sind meldepflichtig, seien die Personen nun mono- oder polygam.«
    Bevor wir noch etwas sagen konnten, verschwand sie hinaus in die eisige Luft, stieg in ihren Wagen und fuhr davon.
    Ich stand noch immer im Wohnzimmer und starrte mit offenem Mund auf die Tür. »Was zum Geier machen wir denn jetzt?«
    Kaylin, der hinter mir stand, lachte. »Na, heiraten, denke ich.«

    Wir versammelten uns wieder in der Küche, und ich nahm dankbar eine Tasse Tee. Kaylin hatte die fast volle Kanne wieder mitgebracht.
    Rhiannon brachte die anderen in knappen Worten auf den neuesten Stand, während ich den heißen Tee schlürfte und ein Stück kalten Toast dazu aß.
    »Wir müssen verhindern, dass sie von Myst erfahren,

Weitere Kostenlose Bücher