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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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gründlich aufgeräumt. Abgesehen von ein paar gefrorenen Kaffeelachen wies nichts darauf hin, daß hier ein Fest stattgefunden hatte. Vielleicht waren die Anhänger der Vikings doch besser als ihr Ruf.
    Dawkins hatte ein Radio mit Ohrhörer dabei. So ein Spiel im Rundfunk mitzuverfolgen ist wie Sex in voller Kleidung, dachte er, aber zumindest wußte man, warum gejubelt wird. Minnesota schaffte den ersten Touchdown, den Wills über 15 Yard über die linke Flanke erzielte. Der erste Vorstoß der Vikings hatte nur sieben Spielzüge und vier Minuten, fünfzehn Sekunden in Anspruch genommen. Minnesota schien heute sehr stark zu sein.
     
    »Mann, muß Dennis sich mies fühlen«, merkte Fowler an. Liz, die sich auf ihren Film konzentrierte, hörte ihn nicht. Gleich darauf hatte der Verteidigungsminister Anlaß, sich noch mieser zu fühlen. Angespielt wurde an der 5-Yard-Linie, und der Running Back von der Reservebank der Chargers schaffte es 35 Yard weiter, als er plötzlich – ohne angegriffen worden zu sein – den Ball verlor, auf den sich natürlich sofort ein Viking warf.
     
    »Es hieß ja, daß Marvin ein gerissener Hund ist. Sehen Sie sich die Nummern der beiden anderen Führerscheine an. Abgesehen von den ersten vier Ziffern sind sie mit seiner identisch. Wetten, daß er – oder sonst jemand – sich einen Ausweisdrucker beschaffte?« sagte Murray.
    »Ja, sogar Reisepässe«, erwiderte O’Day und sah zu, wie Tony Wills wieder die Reihen der Verteidiger durchbrach und den Ball acht Yard weiter trug. »Die Chargers müssen diesen Jungen stoppen, sonst ist das Spiel gelaufen.«
    »Was für Pässe?«
    »Hat man mir nicht mitgeteilt. Ich habe um weitere Informationen gebeten. Sie wollen mir die Bilder faxen, wenn sie wieder im Dienst sind.«
     
    In Denver liefen die Computer auf Hochtouren. Nachdem die Autovcrmictung identifiziert worden war, ließ sich anhand ihres Computers feststellen, daß der Wagen erst vor wenigen Stunden am Stapleton International Airport zurückgegeben worden war. Das war eine heiße Spur. Nachdem die Kriminalbeamten im Motel die Aussagen der beiden ersten »Zeugen« aufgenommen hatten, fuhren sie sofort zum Flughafen. Die Personenbeschreibungen der zwei anderen Motelgäste stimmten mit den Bildern in ihren Pässen überein, und diese Fotos waren bereits unterwegs zum Polizeipräsidium. Das FBI war absolut scharf auf Informationen; das Ganze klang mehr und mehr nach einem großen Drogenfall. Die beiden Leute von der Kriminalpolizei fragten sich, was aus dem Transporter des Opfers geworden war.
     
    Gerade als Dawkins seine erste Runde ums Stadion beendete, erzielte Minnesota den zweiten Touchdown. Wieder hatte Wills die Hand im Spiel gehabt, diesmal mit einem Paß über vier Yard. Das junge Talent hatte bereits 51 Yard stürmend zurückgelegt und zwei Pässe verwandelt. Dawkins’Blick fiel auf den ABC-Wagen, den er durchgelassen hatte. Warum war er in Colorado zugelassen? Der Techniker hatte behauptet, er arbeite in Chicago und habe das Bandgerät aus Omaha hierhertransportiert. Der Transporter trug aber das Logo der überregionalen Fernsehanstalt. Lokalsender gehörten nicht dem Netzwerk, sondern übernahmen nur Programmaterial von ABC, und ihre Fahrzeuge waren nur mit ihren Kennbuchstaben beschriftet. Dawkins beschloß, seinen Sergeant zu fragen, kreiste die Eintragung auf seinem Blockhalter ein und malte ein Fragezeichen daneben. Dann ging er ins Stadion hinein und zum Wachhäuschen.
    »Wo ist der Sergeant?«
    »Draußen auf dem Parkplatz«, erwiderte ein Kollege. »Der Depp hat 20 Dollar auf die Chargers gesetzt und hält’s im Kopf nicht aus.«
    »Mal sehen, ob ich ihn überreden kann, noch was draufzulegen«, versetzte Dawkins grinsend. »In welche Richtung ist er gegangen?«
    »Nach Norden, glaube ich.«
    »Danke.«
     
    Beim Spielstand 14:0 führten die Vikings wieder einen Kickoff aus. Ein Verteidiger der Chargers fing den Ball in der Endzone auf, ignorierte den Rat eines Kameraden und stürmte wie der Blitz in der Mitte des Spielfelds los. An der 16-Yard-Linie wehrte er einen Störversuch ab und umging eine klassische Verteidigungsformation des Gegners. 15 Yard weiter war klar, daß ihn nur noch der Kicker stoppen konnte, aber der war zu langsam. Dieser Gegenzug über 103 Yard war der längste in der Geschichte der Superbowl. Der Punkt war gültig, und nun stand es 14:7.
    »Na, Dennis, fühlen Sie sich jetzt wohler?« fragte der Außenminister den

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