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Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari

Titel: Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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nicht mal bemerken«, entgegnete Melifaro. »Und niemand wird uns auch nur eine Träne nachweinen.«
    »Ich glaube, so eine Katastrophe wäre ein ernsthafter Verlust für das Vereinigte Königreich«, erklärte Lonely-Lokley mit Nachdruck.
    Melifaro kicherte in sich hinein.
    »Während ihr über unseren Tod spekuliert habt, sind wir schon angekommen«, sagte ich lächelnd. »Ihr seid mir vielleicht Helden! Bitte alle aussteigen. Melamori, du gehst vor und zeigst dem Magister, was du kannst.«
    Meine Entschiedenheit überraschte mich selbst. Juffin und Melifaro wechselten einen Blick und tuschelten kurz wie Schüler miteinander. Sogar die düster dreinblickende Lady Melamori musste ein wenig lächeln. Sir Schürf Lonely-Lokley musterte uns wie schwierige, nichtsdestotrotz aber geliebte Kinder.
    Dann zog die Verfolgungsmeisterin ihre Schuhe aus, betrat das Wirtshaus und durchquerte das Lokal.
    »Ich hab ihn! Ein Magister ist leicht zu finden, Sir Juffin«, rief sie. »Das hier ist seine Spur. Er muss irgendwo in der Nähe sein - das schwöre ich bei Ihrer Nase.«
    »Schwören Sie lieber bei Ihrer Nase. Meine brauch ich noch.«
    Sir Juffin sah aus wie ein Angler, der einen kapitalen Wels gefangen hat.
    Melamori folgte Chropers Spur, während wir uns wieder ins A-Mobil setzten und darauf warteten, dass sie uns per Stummer Rede informierte, wohin wir fahren sollten. Nach genau einer halben Stunde legte Juffin mir die Hand auf die Schulter.
    »Kennst du die Straße der vergessenen Dichter, Max?«
    »Davon höre ich zum ersten Mal - gibt es die wirklich?«
    »Mach dir darüber keine Gedanken, sondern fahr einfach hin. Halt dich Richtung Burg Jafach. Es ist nur eine enge Gasse, und ich sag dir Bescheid, wo du abbiegen musst.«
    Die Straße der vergessenen Dichter war tatsächlich eng und ziemlich heruntergekommen, denn zwischen den Steinen auf den Mosaikgehsteigen wuchs Unkraut.
    Sofort fiel uns ein Haus besonders ins Auge. Es sah aus wie eine alte Burg und war von einer hohen Mauer umgeben, an der Plakatreste klebten. Neben dem Hauseingang stand Melamori und stieß ungeduldig mit der Schuhspitze gegen den Bordstein. Sie schien merkwürdig gut gelaunt, und das kam mir seltsam vor.
    »Er ist hier«, flüsterte die Verfolgungsmeisterin. »Als er merkte, dass ich ihm auf die Spur getreten war, war er erst traurig und hat dann die Reste seines Verstandes zusammengerafft. Juffin, es war ein Fehler, dass Sie mir befohlen haben, auf Sie zu warten. Ich hätte alles allein erledigen können. Aber jetzt gehe ich rein - mir nach!«
    »Sie gehen nirgendwohin!«, rief Juffin energisch. »Lonely-Lokley geht vor - das ist seine Pflicht. Und es wäre besser, wenn Sie einfach im A-Mobil sitzen blieben. Wo ist Ihre berühmte Vorsicht, Lady?«
    »Warum soll ich hierbleiben, obwohl ich ihn schon fast erwischt hatte«, rief Melamori zornrot. »Ich hab doch wohl ein Recht darauf, als Erste zu gehen!«
    Ihre Stimme klang ungeduldig und außer Atem - so aufgebracht hatte ich sie noch nie erlebt. Selbst in unserer Liebesnacht hatten ihre Augen nicht so geglänzt wie in diesem Moment.
    Warum glühst du bloß so, meine Liebe?, fragte ich mich. Dann begriff ich, was geschehen war.
    »Melamori redet unter Zwang. Bestimmt hat sie keine Ahnung, was sie da sagt. Er hat sie gefangen, Juffin! Melamori ist Chroper auf die Spur getreten und daran kleben geblieben - ich weiß nicht, wie ich es anders sagen soll. Jedenfalls hat er sie in Bann geschlagen. Chroper glaubt, ihm sei nur eine Person auf den Fersen, und er möchte diese Person deshalb so schnell wie möglich beseitigen. Ich staune, dass Melamori überhaupt auf uns gewartet hat.«
    Sir Juffin klopfte mir auf die Schulter.
    »So ist das also? Donnerwetter! Melamori, hast du das jetzt auch durchschaut? Du willst doch wohl nicht, dass der Große Magister irgendeines dubiosen Ordens über dich verfügt? Also bleib hier!«
    Lady Melamori sah uns überrascht an und schüttelte den Kopf.
    »Ich kann nicht, wirklich nicht. Und ich bin mir sicher, dass wir so schnell wie möglich ins Haus eindringen müssen, damit es diesem Chroper nicht gelingt zu fliehen. Aber Sie haben Recht - was ich gerade sagte, wurde mir eingegeben. Ich hatte nicht warten wollen, und wenn ihr auch nur eine Minute später gekommen wärt ...«
    In diesem Moment verließ Lonely-Lokley das A-Mobil und hob Lady Melamori mühelos vom Boden hoch.
    »Das war's für Sie, Gnädigste. Geht's Ihnen jetzt besser?«, fragte er und setzte sie sich auf

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