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Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari

Titel: Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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war? Sie waren doch auch mal Sheriff dort. Haben Sie sich etwa unter anderem Namen in Echo eingeschlichen, Sir?«
    »Ich? Unsinn! Ich war Sir Machis Nachfolger, und eine Zeit lang war der alte Herr sogar mein Chef. Wenn man dich in dreihundert Jahren fragt, wer eigentlich Juffin Halli war, und du Lust haben solltest, diese Frage zu beantworten, dann erzähl von mir das Gleiche, was ich dir über Machi berichten könnte. Übrigens hat mich der Alte nicht aus einer anderen Welt abschleppen müssen. Nur wir zwei sind echte Sonderlinge.«
    Fragend sah ich Sir Juffin an. Hatte also Machi Ainti ihm all die wunderbaren Dinge beigebracht, die man als Unsichtbare oder Wirkliche Magie bezeichnet? Mein Chef nickte bestätigend. Er wusste, welche Frage mir auf der Zunge lag. Unser tiefes gegenseitiges Verständnis jagte mir einen Schauer über den Rücken.
    »Ich kann nur ergänzen, dass der alte Mann vor dreihundert Jahren verschwand. Na ja, eigentlich hat er Kettari verlassen und mir zum Abschied gesagt: »Jetzt bist du an der Reihe, Juffin. Und versuch ja nicht, dich per Stummer Rede bei mir zu melden - davon würdest du nur Kopfweh kriegen.- Machi ist immer sehr schweigsam gewesen - ganz anders als ich. Mit mir hast du wirklich einen guten Vorgesetzten erwischt, Max - bedank dich dafür bei den Dunklen Magistern.«
    »Das tu ich jeden Tag. Die Leute in meiner Umgebung können das kaum mehr ertragen«, meinte ich und lachte. »Wann soll ich eigentlich reisen, Juffin?«
    »Alle vierundzwanzig Tage bricht eine Karawane nach Kettari auf. Wenn ich mich nicht irre, zieht die nächste in vier Tagen los. Ich hoffe, bis dahin sind wir mit allem fertig.«
    »Mit allem? Ich dachte, die Vorbereitungen wären erledigt.«
    »Wir haben noch nicht mal damit angefangen! Übrigens fährst du nicht allein - und darüber lasse ich nicht mit mir reden. Das ist keine Laune von mir, sondern entspricht den Vorschriften.«
    »Ich beklag mich ja gar nicht. Mit wem soll ich denn fahren?«
    »Zunächst würde ich gern deinen Vorschlag hören.«
    »Ich bin ein Gewohnheitstier. Wenn ich irgendwo hinfahren soll, dann nur mit Lonely-Lokley. Ich war schon mal mit ihm unterwegs, und das hat mir sehr gefallen. Aber wer wird hier den Verbrechern Angst einjagen, wenn wir die Stadt verlassen?«
    »Keine Sorge, Max«, meinte Juffin lächelnd. »Du hast mich noch nicht im Einsatz erlebt. Vielleicht verjüngt mich das etwas - in eurer Gesellschaft bin ich nämlich ziemlich eingerostet. Und Kofa Joch muss auch ein wenig wachgerüttelt werden.«
    »Wirklich?«, fragte ich leicht verärgert. »Ich wäre nie auf die Idee gekommen, Sie müssten sich verjüngen. Aber wie ich sehe, sind Sie damit einverstanden, dass Sir Schürf mich begleitet.«
    »Wie sollte es anders sein? Ich hätte Lonely-Lokley ohnehin zu deinem Partner bestimmt und wollte nur herausfinden, ob du von selbst darauf kommen oder im Dunkeln tappen würdest. Du hast es geschafft - Glückwunsch!«
    »Vermutlich müssen wir getarnt reisen. Schließlich kennt ganz Echo Sir Schurfs Gesicht, und bestimmt möchte niemand in Gesellschaft zweier Geheimagenten unterwegs sein«, meinte ich und sah Juffin fragend an. »Na, hab ich noch immer Recht?«
    »Bis jetzt schon. Erzähl mir, was dir zu diesem Auftrag noch so durch den Kopf geht.«
    »Ich bin recht unauffällig«, stellte ich mit Nachdruck fest. »Aber was Schürf anlangt, können wir nur hoffen, dass Sir Kofa sein Gesicht bis zur Unkenntlichkeit verändern kann.«
    »Jetzt aber nicht mehr.«
    Verwirrt sah ich meinen Chef an und begriff.
    »Ach so, jetzt hab ich nicht mehr Recht.«
    »Allerdings nicht«, meinte Juffin ausgesprochen belustigt. »Du bist wirklich bescheiden, Max. Wenn wir mit jemandem Probleme haben, dann mit dir, mein Junge. Anscheinend bist du kein so guter Beobachter. Schürf sieht zwar - den Magistern sei Dank! - nicht besonders angenehm aus, aber in der Stadt gibt es Tausende, die ihm ähneln. Man muss nur seine Haarfarbe ändern, ihm etwas anderes als seinen geliebten weißen Lochimantel zum Anziehen geben und ihm die Handschuhe wegnehmen. Dann wirst selbst du ihn nicht mehr erkennen. In Echo gibt es schließlich viele groß gewachsene Männer.«
    »Umso besser. Aber warum sollte es mit mir Probleme geben? Hab ich so ein ungewöhnliches Gesicht?«
    »Leider ja. Oder hast du in Echo schon jemanden getroffen, den man für deinen Bruder oder deine Schwester halten könnte?«
    Bedauernd zuckte ich die Achseln. »Ehrlich gesagt habe ich mich

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