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Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Titel: Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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kommen?«, hörte ich Lonely-Lokley aus dem Keller fragen. »Ich hab hier unter der Treppe eine Geheimtür gefunden, die wir uns genauer ansehen sollten.«
    Sekunden später quetschte ich mich durch eine Tür, die allenfalls die Größe eines Toilettenfensters hatte.
    »Schürf, was ist denn das für ein ...?«, begann ich, verstummte aber, weil mir alles klar vor Augen lag.
    »Hast du noch nie Menschenknochen gesehen? Oder bist du nie auf die Idee gekommen, dass wir alle mit so einem Skelett rumlaufen?«, fragte Schürf gelassen.
    Offenbar machte er sich nicht über mich lustig, sondern erwog diese Möglichkeiten ganz sachlich.
    »Natürlich weiß ich, dass der Mensch aus vielen Knochen besteht«, sagte ich und erschrak über meinen lehrerhaften Ton. »Aber so viele Skelette habe ich noch nie gesehen. Was mag hier los gewesen sein? War das etwa ein Kannibalentreff?«
    »Möglich«, meinte Lonely-Lokley ungerührt. »Nach meinem Eindruck hat es hier allerdings nur einen Kannibalen gegeben, denn ich entdecke keine weiteren Spuren.«
    »Stimmt. Die anderen Spuren gehören zu den Skeletten, und das zehrt an meinen Nerven. Sind wir wirklich in die Höhle eines Kannibalen geraten? Ich folge jetzt der Spur des toten Brillenträgers - mal sehen, was dabei herauskommt.«
    »Manchmal erschrickst du mich«, seufzte Schürf. »Willst du dieses Risiko tatsächlich eingehen? Übrigens habe ich mich gerade per Stumme Rede bei Juffin gemeldet, und er befiehlt uns, sofort ins Haus an der Brücke zurückzukehren.«
    »Warum das denn? Was ist passiert?«
    »Bis jetzt noch nichts. Juffin ist der Meinung, es gibt effektivere Methoden, diesen Fall zu lösen. Zum Beispiel will er den unbekannten Toten, den du in deiner Handfläche zu uns gebracht hast, wieder zum Leben erwecken. Dann kannst du dich mit ihm unterhalten. Vielleicht erzählt er dir einiges. Du hast schließlich einen guten Draht zu den Toten - das war ja schon im Wald von Mahagon so.«
    »Na, keine Spuren gefunden?«, fragte Juffin uns schon an der Tür. »Unser Gegner ist offenbar klüger als wir dachten. Unsere Chancen, seine Spur komplett zurückzuverfolgen, waren ohnehin nie günstig. Max, dein trauriges Gesicht passt mir nicht. Arbeite bitte an deiner Mimik.«
    »Wenn Sie die Knochen gesehen hätten, würden Sie anders reden.«
    »Ich habe in meinem Leben schon viele Menschenknochen gesehen - das kannst du mir glauben, Freundchen. Doch im Gegensatz zu dir macht mir dieser Anblick nichts aus. Also gut, geht Kamra trinken und esst was. Schürf, versuch doch, dieses Nervenbündel ein wenig aufzubauen. Ich gehe derweil ins Leichenschauhaus. Ich denke, in einer halben Stunde ist unser toter Freund gesprächig. Es gibt also noch was für dich zu tun, Max.«
    »Wollen nicht Sie mit ihm reden?«, fragte ich erstaunt.
    »Wenn du willst, kann ich mit jedem reden, auch mit Magister Nuflin Moni Mach. Aber bei wiedererweckten Toten ist das eher aussichtslos. Die reagieren auf alle Fragen ganz gleichgültig, weil sie - wie soll ich sagen? -nichts zu verlieren haben. Aber du bist ein Glückspilz, und darum gelingt es dir vielleicht, ihm etwas zu entlocken.«
    Fassungslos sah ich meinen Chef an. »Das ist ja ganz was Neues. Ist diese Verantwortung nicht etwas zu groß für mich?«
    »Du musst dich wohl langsam daran gewöhnen«, meinte Juffin, lächelte spöttisch und verschwand im Flur. Schürf und ich blieben mit einem Tablett aus dem Fressfass zurück. Trotz all der nekrophilen Eindrücke war mein Appetit zum Glück nicht geringer geworden.
    »Schürf, findest du die ganze Geschichte nicht ziemlich seltsam, selbst für hiesige Verhältnisse? In Echo lebt ein gewisser Mochi Fa. Er ist eigenwillig und nörglerisch, spürt aber ab und an das Bedürfnis, jede Bitte zu erfüllen - von Befehlen ganz zu schweigen. Ich bin mir sicher, dass er diese weiche Phase nur bei Vollmond erlebt. Und unser Kannibale hat offenbar davon gewusst -auch dessen bin ich mir gewiss. Er war aber nicht fit in Astronomie, und das wurde ihm zum Verhängnis. Er kam einfach zu früh zu Mochi, um »Komm mit!* zu sagen. Mochi war empört. Ich habe zufällig selbst gesehen, wie er seinem Gast den Vogel gezeigt hat. Zum Glück konnte ich mich am nächsten Tag noch an diese Geste erinnern, an dem Tag also, als Mochi ihm lammfromm folgte. Und schließlich ist bei diesem Fall - um uns Ermittlern das Leben noch schwerer zu machen -auch eine Brille wichtig, durch die Mochis Gesicht in seltsamem Licht erscheint.«
    »Warte,

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