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Das Echo

Titel: Das Echo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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Terry zu. »Was pflegte er zu sagen, wenn er getrunken hatte?«
    »Nicht viel. Meistens ist er bewußtlos geworden. Ich denk’ mir, daß er deshalb getrunken hat.«
    »Mir hast du erzählt, er hätte herumgeschrien und getobt, wenn er betrunken war«, erinnerte Deacon den Jungen scharf. »Jetzt sagst du, er habe das Bewußtsein verloren. Was stimmt nun eigentlich?«
    Terry machte ein gereiztes Gesicht. »Verdammt noch mal, ich geb’ mir wirklich alle Mühe. Er hat rumgetobt, wenn er halb hinüber war, und ist umgekippt, wenn er voll war. Aber halb hinüber heißt nicht, daß er nicht gewußt hat, was er gesagt hat. Da hat er immer mit seinen Versen angefangen und mit dem Quatsch von der De-Sex-Maschine -«
    »Von der was?« unterbrach Deacon.
    »De-Sex-Maschine«, wiederholte Terry langsam und nachdrücklich.
    »Was soll das denn heißen?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    Deacon versuchte stirnrunzelnd, die Silben des Wortes in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen. »Deus ex machina?« fragte er.
    »Genau. Das war’s.«
    »Was hat er noch gesagt?«
    »Meistens war’s’n Haufen Mist.«
    »Kannst du dich an seine genauen Worte erinnern, und wie er sie gesprochen hat?«
    Terry begann das Verhör zu langweilen. »Er hat tausend Sachen gesagt. Können wir jetzt nicht einen trinken gehen? Ich kann mich viel besser erinnern, wenn ich’n Bier intus hab’. Barry hat auch Durst, stimmt’s, Kumpel?«
    »Nun ja -« Barry räusperte sich. »Ich muß hier erst noch aufräumen.«
    Deacon sah auf seine Uhr. »Und ich muß diesen Artikel über de Vriess noch kopieren. Wie wär’s, wenn du uns zehn Minuten lang Billy im Suff vorführst, während Barry und ich hier fertigmachen, Terry? Dann zischen wir ab ins Pub und vergessen alles andere.«
    »Versprechen Sie’s?«
    »Ich verspreche es.«
     
    Terrys Darbietung war eine tour de force , die Deacon auf Band aufzeichnete. Der Junge besaß ein ungewöhnliches Talent, fremde Stimmen nachzuahmen, ob diese Stimme jedoch tatsächlich Billy ähnlich war, war nicht zu sagen. Terry versicherte Deacon, es sei eine perfekte Imitation, bis Deacon die ersten dreißig Sekunden zurückspulte und Terry in brüllendes Gelächter ausbrach, weil er sich anhörte wie ein »hochgestochener Vollidiot«. Der Inhalt der Tirade war insofern größtenteils irrelevant, als er im wesentlichen aus einer Wiederholung von Billys religiösen Überzeugungen und einigen eingestreuten Gedichtfragmenten bestand, die Terry schon früher zitiert hatte. Außerdem unterließ Terry zu Deacons Enttäuschung jeden Hinweis auf den Deus ex machina, weil er, wie er sagte, nie wirklich verstanden hatte, was Billy da redete, und deshalb Schwierigkeiten hatte, sich der Worte zu erinnern, die er gebraucht hatte.
    Deacon, der sich über die Vorstellung königlich amüsiert hatte, gab ihm einen freundschaftlichen Klaps auf den Arm und sagte, er solle sich deswegen keine Gedanken machen. Barry jedoch, für den das meiste neu war, hatte mit ernster Aufmerksamkeit zugehört und spulte das Band zurück zu einer kurzen Passage, die einer Aufzählung von Göttern folgte.
    »... und der Schrecklichste von allen ist Pan, der Gott der Begierde. Schließt eure Ohren, ehe sein zauberisches Spiel euch in den Wahnsinn treibt und der Engel mit dem Schlüssel zum Abgrund der Hölle erscheint und euch für immer dort hinunterstößt. Ihr werdet vergeblich auf den warten, der in Wolken herabsteigt, um euch aufzuheben. Einzig Pan ist wahr...«
    »Könnte nicht der, ›der in Wolken herabsteigt, um euch aufzuheben‹, Billys Deus ex machina sein?« meinte Barry. »Denken Sie an Pantomimen und die gute Fee, die aus Trockeneisdämpfen erscheint und ihren Zauberstab schwingt und alles zu einem glücklichen Ende führt.«
    »Und wenn es so ist?« fragte Deacon.
    »Nun...«, Barry sammelte sich einen Moment lang, »Pan war ein römischer Gott, aber wenn ich mich recht erinnere, stammt der Engel mit dem Schlüssel zum Abgrund der Hölle aus dem Buch der Offenbarung, das jüdisch-christlichen Ursprungs ist. Billy scheint also geglaubt zu haben, daß die heidnischen Götter den Menschen in Sünden verstrickt haben, der jüdisch-christliche Gott jedoch der Strafende war. Das muß bei ihm doch ziemliche Verwirrung darüber hervorgerufen haben, wer nun für die Erlösung zuständig ist. Sollte er die heidnischen Götter begütigen, wie er das mit der Verbrennung seiner Hände getan zu haben scheint, oder den christlichen Gott durch das Predigen seiner

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