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Das echte Log des Phileas Fogg

Das echte Log des Phileas Fogg

Titel: Das echte Log des Phileas Fogg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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oder verrückt werden mußte. Auf dem Deck des Vorschiffs traf er Passepartout, und ihn trafen daraufhin die Fäuste des offenbar erzürnten Dieners. Passepartout war über den üblen Streich, den Fix ihm gespielt hatte, sehr erbost. Wäre er es nicht gewesen, hätte er so getan, weil seine Rolle es vorschrieb. Außerdem, falls Fix ein Capellaner war, versohlte er ihn mit Vergnügen.
    Fix versuchte sich zu verteidigen, merkte jedoch bald, daß der Franzose ihm überlegen war. Schließlich lag er flach auf Deck.
    »Sind Sie fertig?« fragte er.
    »Vorläufig schon«, erwiderte Fix.
    »Gut, dann kommen Sie mit. Ich muß mit Ihnen sprechen.«
    »Aber ich…«
    »Im Interesse Ihres Herrn.«
    In gebührender Entfernung von jenen anderen Passagieren, welche der Prügelei mit großem Spaß zugeschaut hatten – einige wetteten sogar –, setzten sie sich an einen Tisch.
    »Sie haben mich ganz schön vermöbelt«, sagte Fix. »Gut, das habe ich erwartet. Aber jetzt hören Sie mir gut zu. Bis jetzt habe ich gegen Mr. Fogg gearbeitet, aber nun stehe ich auf seiner Seite.«
    »Na endlich! Sie sind also nunmehr von seiner Ehrenhaftigkeit überzeugt?« Zum Teufel, dachte er, was hat der Kerl denn nun ausgeheckt?
    »Nein«, sagte Fix kühl. »Ich halte ihn immer noch für einen Verbrecher.« Er teilte Passepartout seine Absicht mit, Fogg dabei zu helfen, die Wette zu gewinnen. Das wolle er jedoch ausschließlich zu dem Zweck tun, um Fogg zurück auf englischen Boden zu bringen. Nur dort könne man feststellen, ob Fogg unschuldig sei oder nicht. Fix schloß mit der Frage: »Sind wir jetzt Freunde?«
    »Nein«, sagte Passepartout. »Freunde nicht, aber Verbündete – vielleicht. Und beim leisesten Verrat breche ich Ihnen das Genick.« Passepartouts Drohung besaß natürlich eine zweifache Bedeutung.
    Verne berichtet weiter, daß das Schiff elf Tage später, am 3. Dezember, in die Golden-Gate-Bucht einlief. Mr. Fogg hatte keinen Tag gewonnen und keinen verloren.
    Das ist eine Tatsache, aber Verne wußte nicht, was ein paar Tage später geschah, nachdem Passepartout Fix aufs Deck geworfen hatte.
    Während wir nicht genau wissen, was Fix und der Mann mit den grauen Augen trieben, wenn sie sich außerhalb von Passepartouts und Foggs Blickfeld befanden, können wir ihr weiteres Vorgehen gegen die beiden anhand von Foggs geheimem Log rekonstruieren.
    Morgens um 1.00 Uhr weckten leise helle Schläge seiner Uhr Passepartout aus unruhigem Schlaf. Er lauschte einen Moment lang, vergewisserte sich, daß es sich bei der Reihenfolge der Töne um keinen ihm bekannten Kode handelte, streifte hastig einige Kleidungsstücke über und verließ die Kabine. Er bemerkte nicht die Gestalt, die etwa zwölf Meter entfernt im Schatten eines der Rettungsboote stand, welche an der Reling in den Bootskränen hingen.
    Nemo hatte die Beobachtung persönlich übernehmen müssen, weil Fix mit Durchfall und hohem Fieber im Bett lag. Diese Entwicklung mißfiel ihm sehr, sowohl weil sie ihm Unbequemlichkeiten bescherte als auch weil sie bewies, daß die Natur stärker als er war. Und da er imstande war, sich unter den Augen Foggs und seiner Begleitung blicken zu lassen, mußte er auch nach Tagesanbruch die Beobachtung selbst fortsetzen. Er hielt eine Verkleidung bereit. Er trug einen falschen Bart, den er gegen einen falschen Schnurrbart austauschen konnte. Eine Perücke konnte ihn in einen alten Mann verwandeln, und mit Kitt ließ sich seine Nase verändern. Um den auffällig großen Abstand zwischen seinen Augen zu verbergen, besaß er Glasaugen mit falschen Wimpern und fleischfarbener Kunsthaut. Die Glasaugen bestanden aus dünnen, von innen durchsichtigen Schalen mit blauen Augäpfeln, hergestellt aus Materialien und mit Methoden, welche sowohl die Capellaner wie die Eridaner – neben anderen, viel bedeutenderen Errungenschaften – von den Alten geerbt hatten und die der irdischen Wissenschaft weit voraus waren. Er vermochte diese falschen Augen über seinen Augenhöhlen zu befestigen, so daß man den unnatürlich weiten Abstand zwischen seinen echten Augen nicht länger bemerkte.
    Unglücklicherweise büßte er damit ungefähr die Hälfte seines Gesichtsfelds ein. Nemo benutzte die Glasaugen ungern und nur, wenn die Situation es unumgänglich erforderte. Bisher hatte er es vorgezogen, sich am Tage in seiner Kabine aufzuhalten und sie nur des Nachts zu verlassen. Gerade hatte er eine Zigarre anzünden wollen, als er den Franzosen aus der Kabinentür treten

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