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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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den weichherzigen Gill beinahe in Tränen ausbrechen.
    »Sie kann buchstabieren?« rief Rafik aus, den bedeutsamen Aspekt dieses Zwischenfalls erfassend. »Heda, Acornakind, was heißt R-A-F-I-K?«
    Von ihrem Kummer abgelenkt, zeigte sie, wie es ihre Gewohnheit war, mit der ganzen Hand und geschlossenen Fingern auf Rafik und sagte seinen Namen.
    »Und G-I-L-L?«
    »Gill.« Sie machte dieses seltsame Schnaubgeräusch durch ihre Nasenlöcher, das die Männer als ihr Lachen identifiziert hatten.
    »C-A-L-U-M?« fragte die letzte ihrer Vaterfiguren.
    »Calum!« Jetzt trommelte sie mit ihren flachen Händen auf den Tisch und ihren Füßen auf den Boden, ihr Ausdruck höchsten Glücks.
    Ein Gutteil dieses Tagesabschnittes verging mit einer Buchstabierlektion. Bis zum Abend hatten sie die Gewißheit, daß sie sich das vollständige Alphabet einverleibt hatte, und mit nur ein wenig Hilfe von ihren Freunden begann sie bereits niederzuschreiben, was sie buchstabierte.
    »In einer Zehn-Punkt-Schrift, meine Herren, wenn Sie den Beweis bitte selbst in Augenschein nehmen wollen«, deklamierte Calum triumphierend, eines der Blätter hochhaltend, das sie mit ihrer gestochen sauberen Schrift bedeckt hatte.

    »Was ist daran so verwunderlich?« fragte Rafik und drehte das Blatt auf die andere Seite, wo der Computer seinen Text auch in Zehn-Punkt-Schrift ausgedruckt hatte.
    »Wieviel hat sie aufgeschnappt?«
    »Verdammt«, fluchte Acorna sehr deutlich, als dem Schreibwerkzeug, das sie gerade verwendete, die Tinte ausging.
    »Ich würde sagen, mehr als genug, Kameraden«, antwortete Gill, »und wer von nun an noch irgendwelche schmutzigen Reden führt, wird für jede geäußerte Silbe seines losen Mundwerks einen halben Credit in diese Schachtel bezahlen.«
    Er nahm eine leere Diskettenbox in die Hand und begann das Wort SCHANDMAUL draufzuschreiben, bis Acorna es las und die Aufschrift nachsprach. Daraufhin wischte er die Beschriftung eilig ab und schrieb statt dessen GELDSTRAFE.
    »Was ist ›Geldstrafe‹?« fragte Acorna.
    Das war der Anlaß, ihr zu zeigen, wie man auf die Lexikonprogramme der Khedive zugriff. Sie hatte zunächst einige Schwierigkeiten damit, ihre sonderbar geformten Finger dazu zu bringen, genau die Tasten zu treffen, die sie wollte, bis Rafik schließlich eine Tastatur mit auf ihre manuelle Geschicklichkeit zugeschnittenen Tastenabständen zusammenbastelte. Eine Zeitlang war sie so damit beschäftigt, diese neue Fertigkeit zu verbessern, daß die Bergleute ungestört mit ihrer beruflichen Arbeit weitermachen konnten und neue Mengen Erz abgebaut, veredelt und in den Drohnen-Frachtkapseln verstaut wurden, mit denen die Außenseite der Khedive wie mit Schmuckgirlanden umsäumt war. Drei Tage später jedoch wirbelte sie wieder alles völlig durcheinander.
    »Frachtkapseln sind zu beinahe zwei Dritteln voll. Was…
    wenn sie zu drei Dritteln voll sind?«
    »Was meinst du?« fragte Rafik, sie anblinzelnd.

    »Ich glaube, sie versucht zu fragen, was wir danach tun werden. Wir bringen die zu drei Drittel vollen Kapseln zurück zur Basis, werden für sie bezahlt, rüsten das Schiff neu aus und kehren hierher zurück, um mehr zu holen«, erwiderte Calum, wobei er versuchte, mit unbekümmerter Stimme zu sprechen.
    »Aber Ukelei ist mehr als drei Drittel Frachtkapseln.«
    »Nun, weißt du, das Eisen und Nickel schicken wir mit Hilfe des Magnetkatapults auf den Weg. Als schiffseigene Fracht befördern wir nur die Metalle, die zu wertvoll sind, um sie per Drohne zu verschicken«, erklärte Calum, als ob er tatsächlich erwartete, daß Acorna ihn verstehen würde.
    »Platin ist wert-voll.«
    »Das stimmt.«
    »Dann ist Palladium und Rhodium und Ruthenium wertvoll.«
    »Sind«, korrigierte Calum geistesabwesend.
    Rafik hatte sich aufgerichtet. »Habt ihr das gehört? Sie kennt die Metalle der Platingruppe!«
    »Und warum nicht?« entgegnete Gill scharf. »Hört sie uns nicht die ganze Zeit darüber reden?«
    Acorna stampfte mit dem Fuß auf, um ihre Aufmerksamkeit zurückzuerlangen. »Osmium ist wert-voll. Iridium ist wertvoll. Rhenium ist nicht wert-voll.«
    »Rhenium gehört zwar nicht zur Platingruppe«, korrigierte Calum sie, »aber im Augenblick, dank des Booms der Protonenbeschleunigungsmesser, ist es trotzdem sehr wertvoll.«
    Acorna runzelte die Stirn. »Schürfen nicht nach Rhenium.«
    »Das würden wir aber, wenn es welches auf Ukelei gäbe, das kann ich dir versichern, Süße.«
    »Gibt Rhenium. Tief.«
    »Nein,

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